Bewertung: 3.5 / 5
Jedes Jahr erreichen uns viele Filme aus unserem Nachbarland, seien es hochsensible Dramen oder, was gefühlt öfter der Fall ist, kurzweilige Komödien. Auch Alibi.com ist so ein Fall, der nicht vieles besser oder anders macht, aber einfach auf sehr typische und amüsante Art unterhält. Das Thema mag nicht ganz neu sein, aber es ist so charmant im Film verpackt, so dass man über die üblichen Wege, die so eine Komödie nimmt, hinwegsieht und tatsächlich 90 Minuten lang eine gute Zeit hat.
Alibi.com Kritik
Gégory Van Huffel (Philippe Lacheau) hat die Nase im Wind und keine Skrupel: Als Besitzer der Agentur "Alibi.com" besorgt er zahlungswilligen Kunden passende Ausreden, um Ehepartnern, Freundin, Familie usw. etwas vorzuspielen. Und das äußerst erfolgreich, denn Grégory und sein Team können sich kaum über zu wenige Aufträge beklagen. Eines Tages lernt er per Zufall die hübsche Flo (Élodie Fontan) kennen und Grégory, noch nie wirklich verliebt, verfällt der Blondine. Dumm nur, dass sie von Lügen und Betrügen so gar nichts hält, aber ihr Liebster nun mal diesen obskuren Job ausübt - und so dauert es nicht lange, bis sie und ihre ganze Familie im Trubel feststecken und Grégory mittendrin...
Trailer zu Alibi.com
Hauptdarsteller und Regisseur Philippe Lacheau ist nicht erst seit kurzem ein Star, der in Frankreich mit Ab in den Dschungel 1 & 2 schon vor einiger Zeit einen großen Erfolg feierte. Und auch die Darsteller an seiner Seite sind äußerst populär, dazu zählen Nathalie Baye (La Balance - Der Verrat), Didier Bourdon (Les Inconnus), Medi Sadoun (Monsieur Claude und seine Töchter) sowie Élodie Fontan (ebenda). Kurzum, das Ensemble stimmt und die Spielfreude der Akteure macht schon viel aus.
Bei Alibi.com ist außerdem das zugrundeliegende Thema schon Garant genug für amüsante Verwechslungen. Solche Agenturen gibt es und wem liegt es da mehr als unseren komödienverliebten Nachbarn, einen Film drumherum zu basteln? Wenn dann noch die Schlagzahl der Witze so hoch ist, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Überhaupt macht der Rhythmus in diesem Film viel aus, der sicherlich nicht das Rad neu erfindet, aber aufgrund vieler kleiner Details einfach gut unterhält. Das Ende ist natürlich wie so oft ein bisschen absehbar, aber auf so lustige Art und Weise dann wieder verpackt, dass man die anderthalb Stunden mit wirklich guter Laune verbringt. Die französischen Zuschauer amüsierten sich jedenfalls prächtig und wenn dann noch ein paar nette Seitenhiebe auf bekannte Politiker erfolgen, erfreut das das enttäuschte Wählerherz.
Wir haben Alibi.com im Februar in Frankreich gesehen, der bei uns erst im Sommer veröffentlicht wird. Die richtige Zeit für Sand, Strand und Meer - und lustige Verwicklungen. Für alle, die mit unseren Nachbarn mal wieder lachen wollen. Und für alle Tierfreunde (wie uns): Laut Philippe Lacheau wurden weder der süße Hundefratz noch andere Tiere beim Dreh schlecht behandelt - im Gegensatz zu den Kindern im Film ;-)