In einem sehr ausführlichen Interview in der Kevin Pollak Chat Show sprach Drehbuchautor Damon Lindelof über seine Arbeit an Ridley Scotts Prometheus. Er verrät, wie er zu dem Job kam und wie Prometheus überhaupt zu der Alien-Reihe passt, die wir alle kennen, obwohl etwas völlig Neues erzählt wird.
Das vollständige Interview findet ihr in der Quelle, darin auch Infos über Lost, Star Trek oder Cowboys und Aliens, die Eckdaten fassen wir für euch aber hier zusammen.
Lindelof bestätigt erneut, dass Prometheus einst als Alien Prequel startete. Das war es, was jeder sehen wollte, und wenn man bedenkt, dass Ridley Scott seit Blade Runner keinen Science-Fiction-Film mehr gedreht hat, kam diese Meldung einer Sensation gleich. Doch trotz des Wunsches, die pure Vorgeschichte von Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt zu erzählen, musste man innehalten und überdenken, wo sich das Alien-Franchise aktuell tatsächlich befindet, denkt man an all die Ableger wie Alien vs. Predator.
Lindelof meint, dass wirkliche gute Prequels stets auch einzigartig sind und gute Geschichten erzählen. Beispielsweise kann man Filme zu Star Wars drehen, die vor den Ereignissen um Luke und Leia stattfinden, dennoch muss man nicht die Erlebnisse des Skywalker-Clans erneut aufrollen. Wenn etwas Frisches erzählt wird, bedeutet dies eine höhere Unvorhersehbarkeit, und so kann ein wahres Prequel die Ereignisse des Originalfilms aufgreifen, aber dennoch zeitgleich etwas völlig anderes zeigen, obwohl es in der Welt des Originals stattfindet.
Dies waren seine Grundgedanken, als es um das Skript von Prometheus ging, das auf dem Entwurf von Jon Spaiths basierte. Lindelof entwickelte dazu einige Ideen, die er als Alien-Fan gern sehen würde, die aber nicht zwingend mit den bekannten Elementen wie Facehuggern und Chestburstern spielten. Zudem legte er viel Wert darauf, Ridley Scotts Visionen mit einfließen zu lassen und damit auch den Film zu gestalten, den der Regisseur sehen will. Die Ideen von Spaiths hätten ihm selbst gut gefallen und nachdem er Scott und anderen Beteiligten eine E-Mail geschickt hatte, wurde Lindelof eingeladen, dem Regisseur und Verantwortlichen von 20th Century Fox seine neuen Ideen zu präsentieren, die zu Prometheus führten.
Während des 90-minütigen Gesprächs ließ er Scott häufig zu Wort kommen, hörte sich dessen Vorschläge an und präsentierte seine eigenen Gedankensplitter zum Thema. Der Regisseur sei für ihn dabei ein wahres Genie, der weit über übliche Storybögen hinaus seine Gedanken spinnt und für den über die eigentliche Geschichte hinaus die Stimmung eines Films und dessen visuelle Stärke ungemein wichtig sind. Auch wenn in dieser kurzen Zeit kein urplötzlicher Wow-Effekt zustande gekommen sei, hat Lindelof alle Verantwortlichen mit seiner Herangehensweise beeindruckt, so dass sie ihn engagierten und kurze Zeit später gemeinsam ein richtiges Drehbuch entwickelt werden konnte. Lindelof saß insgesamt zwei Wochen an der Fixierung des Skripts - eine wahrlich kurze Zeit, wie er meint.
Prometheus startet kommendes Jahr am 2. August in unseren Kinos.