Als Superman kann man es sich schon erlauben, seinen Willen durchsetzen zu wollen. Und wenn man den nicht bekommt - Pech für die anderen. Im Actionthriller Stratton sollte Henry Cavill (Man of Steel) den britischen Special-Forces-Kämpfer John Stratton spielen und eine internationale Terrorzelle zerschlagen. Sogar auf dem ersten Teaser-Poster prangt dick und fett sein Name. Aber Cavill selbst durchkreuzt diese Pläne.
Regisseur Simon West (The Expendables 2) war darauf eingestellt, am 2. Juni mit den Dreharbeiten zu beginnen, jetzt - wenige Tage vorher - steht er plötzlich ohne seinen Star da. Guy Collins von GFM Films schildert es folgendermaßen: Cavill habe entschieden, dieses Skript so nicht zu drehen. Er hatte eine andere Vision davon, was Stratton sein sollte, und wollte die Produktion bis September verschieben, um dann ein neues Drehbuch mit einer neuen Story zu verfilmen. Für alle ein Schock, auch für die Verleiher, sagt Collins. Trotzdem soll versucht werden, das Produktionsteam und West zu behalten, was nur auf eine Weise geht: Es muss ein Ersatzmann her.
Dass ein Schauspieler so kurz vor Drehstart aussteigt, kommt vor. Dass es allein aus kreativen Gründen geschieht, wenn die Finanzierung schon gesichert ist, aber eher selten - zumal Cavill bei Stratton auch noch Produzent war und große Stücke auf das Projekt hielt. An seinen nächsten Kinoauftritten ändert es nichts, die heißen Codename U.N.C.L.E. und Batman v Superman - Dawn of Justice.
