Im Skyfall ist der ganze MI6 und vor allem Chefin M in akuter Gefahr, als ein dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit ans Licht kommt. Denn James Bond ist angeblich in Istanbul ums Leben gekommen und die Identität sämtlicher MI6-Agenten wurde aufgedeckt. Die Zukunft des Geheimdienstes steht auf dem Spiel, wenn es Bond nicht gelingt herauszufinden, wem an der Zerstörung des MI6 gelegen ist. Er muss die Gefahr beseitigen, auch wenn der persönliche Preis hoch ist...
Eine Frau hat an der Ruhr-Uni Bochum über das "James Bond"-Franchise promoviert, hier erzählt sie im Interview etwas über ihre Beobachtungen.
James Bond im Spiegelbild des Feindes
Wie die James-Bond-Romane und Filme sichtbare und unsichtbare Feindbilder konstruieren und dabei gesellschaftliche Entwicklungen und Ängste aufgreifen.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Heute habe ich mir zum zweiten Mal den hochgelobten Skyfall angesehen.
Auf jeden Fall wieder deutlich besser als "Ein Quantum Trost", allerdings nicht so gut wie Casino Royale.
Absolut positiv entwickelt haben sich die Actionszenen. Dieses Mal keine nervige Wackelkamera und eine viel bessere Übersicht für den Zuschauer. Auch hektische und schnelle Schnitte gehören der Vergangenheit an. Zudem sind die Actionszenen wirklich echt gut gemacht und ansehenlich.
Negativ finde ich jedoch, dass Skyfall nach dem emotional starken Einstieg dann nach Bond’s Rückkehr unter die Lebenden diese emotionale Tiefe wieder fallen lässt. Schade. Nachdem Moneypenny James vom Zug geschossen hat, hatte ich einen Film erwartet, der mehr mit den Emotionen spielt, sprich "Schuldgefühle" wegen Versagens und falscher Entscheidungen auf Seiten von M und Moneypenny und mehr Wut auf Seiten von James gegenüber dieser dummen Fehlentscheidung und wegen des Mangels an Vertrauen, dass er es schon schafft auf dem Zug. Da hätte man wirklich mehr herausholen können. Als James sich wieder als lebendig offenbart, scheint sich niemand so richtig zu freuen. Auch Moneypenny hat sich nicht einmal so richtig gefreut, obwohl dieses Wiedersehen eine Menge Gefühle in ihr hätte hervorrufen müssen. Auch der Tod von Severine wurde wie nichts abgetan. Ziemlich kaltherzig.
Um mal einen Vergleich zu Mission: Impossible oder der Serie "24" zu ziehen: Die beiden bauen Emotionen viel geschickter in die Handlung mit ein, was mich als Zuschauer dadurch auch emotional viel mehr mitnimmt.
Weiterhin störten mich so einige unlogische Entscheidungen von Bond und seinen Kollegen. Viel zu häufig treffen sie dumme Entscheidungen. Auch die Entscheidung, sich ohne Bewaffnung oder Schutz in einer alten Hütte zu verschanzen, ist total lächerlich, denn es ist doch klar, dass Silva Zugriff auf viele Ressourcen hat und somit weder allein noch ohne schwere Geschütze dort auftauchen würde. Dann ist auch total unlogisch, weshalb Silva die Hütte nicht von Anfang an mit dem Hubschrauber in Schutt und Asche legt. Dann stört mich, dass Bond vor dem kleinen zugefrorenen See (eher großer Teich) stehen bleibt und dann geradewegs drüber läuft. Das Umrunden dieses Mini-Sees hätte ihn gerade mal 10 Sekunden gekostet, denn das Ufer war ja gerade mal 20 Meter weit entfernt. Bekloppt. Wenn der See nun 200 Meter Durchmesser gehabt hätte, aber das ist ja nun wohl echt ein Witz gewesen.
Der Film ist leider durchzogen von solchen unlogischen und wenig nachvollziehbaren Handlungen. Wenn soetwas ein oder zwei mal vorkommt, kann ich leicht darüber hinwegsehen, aber in der Masse wie in Skyfall stört mich das dann leider schon.
Positiv wiederum ist Javier Bardem als Silva. Sein Schauspiel ist wirklich exzellent.
Insgesamt ein ganz netter Film, aber jetzt nicht der große Wurf, da die kaum vorhandenen Emotionen und die unlogischen Handlungsweisen und Entscheidungen mit den Film etwas kaputt gemacht haben. Wäre der Film so geblieben wie in den ersten 15 Minuten, dann wäre er klasse gewesen. Das war Nervenkitzel und Drama.
Ich kann der Meinung von @ lazzlo unten absolut zustimmen.
6/10 Punkte - Geringer Wiederschauwert
Meine BewertungEin Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
Meine Meinung steht fest » Hier ist meine "Skyfall" Kritik
Meine BewertungLink zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)
Wenn Sie hier sterben, dann höchstens bei einem Zwischfall...
Wenn Sie hier sterben, dann höchstens bei einem Zwischfall...