Nachdem seine Mutter bei einem Luftangriff im zweiten Weltkrieg umgekommen ist, muss der elfjährige Mahito Tokio verlassen. Er zieht zu seinem Vater und dessen neuer Frau in ein altes Herrenhaus, das sich auf einem riesigen Landgut befindet. Isoliert von der Welt, beginnt Mahito, die verzauberten Landschaften, die sein neues Zuhause umgeben, zu erforschen und begegnet einem mysteriösen Graureiher, der hartnäckig an seiner Seite bleibt. Nach und nach wird der Reiher zu seinem Führer und hilft ihm, die Welt um ihn herum besser zu verstehen und die Geheimnisse des Lebens zu lüften.
@Silencio
Unterm Strich finden ja alle gute Worte für den Film (parallel dann mit mehr oder weniger Kritik). Tatsächlich hätte ich deswegen auch nochmal Lust auf den Film.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Ach, lustig, die Folge höre ich seit heute morgen über den Tag verteilt. Lukas Bs Dafürhalten ist so passioniert, ich möchte den Film tatsächlich nochmal schauen...
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
CUTS-Besprechung "Der Junge und der Reher"
https://cuts.podigee.io/270-boy-and-heron
Unter dem Aspekt: The Best and Worst of Hayao Miyazaki
In diesem Zusammenhang erläutern sie, wie Ghibli und Miyazaki Filme entwickeln und produzieren, das ist schon Wahnsinn und unter diesen Umständen ist es ein Wunder, wie gut das oftmals dennoch funktioniert.
Wenn Ghibli Filme für das japanische Kino produziert, wird ein bestimmter Veröffentlichungstag festgelegt, ab dem dann die Filmpräsentationen im Kino gebucht werden. Ghibli ist hier in der Bringschuld, der Veröffentlichungstag ist fix und kann nicht verschoben werden; wenn Ghibli also überzieht, zahlen sie für die Verzögerung und würden damit wahrscheinlich bankrott gehen. Gilt dieses Vorgehen allgemein für Kinoproduktionen in Japan oder nur für Ghibli?? Das sind schon heftige Auflagen...
Zur Filmentwicklung: Story und Drehbuch werden in die vier Teile A, B, C & D aufgeteilt. Wenn Miyazaki A & B fertig hat, geht der Film in die nächste Produktionsphase über, Storyboards werden erstellt und der Animationsdreh beginnt. Während sich der Film also bereits im Dreh befindet, muss Miyazaki die Story/Drehbuch-Teile C & D fertigstellen.
Problem an der Sache: Miyazaki hat gute Ideen für A & B, weiß oft aber nicht, wie er die Geschichte zu Ende erzählen soll und wie C & D aussehen sollen - und fängt dann an zu prokrastinieren. Vom Studio muss er dann gezwungen werden, wieder am Film zu arbeiten, oft kurz vor knapp kommt Miyazaki dann der kreative Geistesblitz und Durchbruch, baut in C & D dann gerne auch Charaktere und Storyelemente in den Film ein, die aus A & B nicht oder nicht vertiefend hervorgehen. Dies hat zur Folge, dass die Filme dann ganz schnell mit vielen Arbeitern (oft mit Freelancern) fertiggestellt werden müssen, um den Termin der Kinoveröffentlichung halten zu können.
Das ist ein Grund dafür, warum sich Ghibli und Miyazaki nach jedem Film in einer Burnoutphase befinden, warum Miyazaki bereits mehrfach mitteilte, er werde keine Filme mehr drehen.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Ich habe mir den Film am 20. Januar 2024 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Notiz: Erste Kinosichtung eines Ghiblifilms
Meine BewertungIch habe mir den Film am 16. Januar 2024 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Wurde nicht warm mit den Charakteren. Sehr lahmarschig fast langweilige Erzählweise und null Spannung.
Meine BewertungDas One Piece existiert :–O
Ich empfehle, sich im Zusammenhang mit dem Film das Themes-Kapitel im Wikipedia-Artikel durchzulesen. Hier hat schon sehr vieles eine Bedeutung, was sperrig und abstrakt wirkt. Wahrscheinlich Miyazakis persönlichster Film, mit dem er in die Vergangenheit blickt und in Erinnerungen schwelgt, in Gedanken an seine eigene Kindheit (der Junge), seine Eltern und (bereits verstorbene) Ghibli-Weggefährten (der Reiher, der Großonkel).
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Boy_and_the_Heron#Themes
Aber auch ganz unabhängig davon ist das finde ich ein wunderbares, phantastisches und trotz der Tragik auch witziges Coming-of-Age-Abenteuer. Und abseits des Blicks in die Vergangenheit auch ein Blick in die Zukunft, eine junge Generation, welche die alte (Kriegs-)Generation überwindet und die Welt zu einer besseren machen möchte.
Der Filmtitel "How Do You Live?" im japanischen Original bezieht sich auf das Buch "How Do You Live?" mit der Widmung der Mutter, welches der Junge liest.
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Ich habe mir den Film am 07. Januar 2024 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Wundervoller und entschleunigender Film. Gibts selten heutzutage.
Meine BewertungGestern habe ich nun den neuen Miyazaki/Ghibli Film im OT angeschaut. Sicher schon mal ein guter Einstand für das neue Kinojahr.
Im Prinzip brauche ich gar nicht soweit ausholen, denn eigentlich haben Raven13 und MJ hier bereits alle entscheidenden Punkte angebracht und im Prinzip schließe ich mich der Meinung an.
Die Zeichnungen und die traumhafte Welt des Films sind wieder unschlagbar gelungen. Das gleiche gilt für die herausragende Musik, incl. tollem Song am Ende des Films.
Die Story ist teils recht langsam inszeniert, recht verschachtelt und lässt enorm viel Freiraum für Interpretation und Spekulation. Schwierig wird es, mit den Figuren, besonders mit Mahito eine emotionale Bindunge zu finden. Bei Mahito liegt es vor allem an seinem Gemütszustand, bei den anderen Figuren oft an der geringen Screentime, oder weil sie arg skuril daherkommen.
Gerade wegen des inhaltlichen Kern des Films, also dem Seelenleben von Mahito, empfinde ich den deutschen Titel als etwas plump. Da wäre man besser beim Originaltitel "How do you live ?" bzw. "Wie willst du leben ?" geblieben.
Es mag der Hype und die Vorfreude auf den Film gewesen sein und ich halte den Film für einen wunderbaren neuen Beitrag von Miyazaki, aber er will hier sehr viele Themen in nur zwei Stunden unterbringen. Meines Erachtens gelingt das nur nur teilweise anständig und plausibel genug. Zusätzlich kommt noch dieser ausgeprägte Interpretationsfreiraum, welchen der Film aufbaut und in den Raum stellt. Somit sehe ich den Film schon als zwangsweise dafür gedacht, ihn deutlich mehr als nur einmal zu sichten.
Ich freue mich daher schon auf den Heimkino Release, denn zur gegenwärtigen Erstsichtung hat mich der Film noch bei weitem nicht komplett abgeholt und an die Klassiker von Miyzaki kommt er derzeit nicht heran. Aber der Film hat enormes Potential mit jeder Sichtung weiter zu wachsen.
Bis dahin verbleibe ich erstmal mit vorsichtigen
7 von 10 Punkten - Allerhöchster Wiederschauwert
Meine Bewertung"The Wheel weaves as the Wheel wills"
Mein erster Kinofilm im neuen Jahr und vor allem, mein erster Ghibli-Film, den ich im Kino gesehen habe!
Vorwort:
Nachdem Aya and the Witch der erste Ghibli-Film mit 3D CG Animationen war, was nicht gerade gut angekommen ist, ist Ghibli mit The Boy and the Heron zum Glück wieder zu den ursprünglichen 2D Animationen zurückgekehrt. Was meine Erwartungen angeht, die habe ich eher gering gehalten und ich habe kaum News zum Film gelesen und auch keine Trailer geschaut, hab lediglich ein paar Bilder und kurze Clips gesehen.
Zum Film:
Also mein Ersteindruck ist überwiegend positiv. Es ist ein typischer Ghibli-Film mit wunderschönen Animationen, sympathischen Charakteren, toller Musik und einer verrückten, teils wirren Story. Auch das Ende ist typisch Ghibli.^^ Es war unglaublich schön, einen Ghibli-Film auf der großen Leinwand zu erleben, die Animationen zu sehen und voll in der Welt einzutauchen. Die Story rückt in den Hintergrund und das Erleben in den Vordergrund.
Dennoch muss ich sagen, dass mir die Story etwas zu wirr war, es wurde wenig erklärt, der Hauptcharakter springt von Szenario zu Szenario, hat mich teils an Alice im Wunderland erinnert. Ein bisschen mehr Worldbuildung wäre schön gewesen. Aber das ist auch alles typisch Ghibli.
Die Story war weitaus größer, als ich dachte, hätte eher mit nem Film ähnlich wie Erinnerungen an Marnie gerechnet oder so und nicht mit einem großen Fantasy-Abenteuer wie z.B. Das Schloss im Himmel oder Das wandelnde Schloss, hab mich aber sehr gefreut.
Ein Miyazaki-Film durch und durch, das merkte man.
Fazit:
Ein guter Ghibli-Film, ein guter Miyazaki-Film, im Miyazaki-Ranking reicht es jedoch nur für den vorletzten Platz erstmal. Mal sehen, wie sich meine Ansicht mit der Zeit ändert. Auch wird eine Zweitsichtung sehr wichtig sein, die meisten Ghibli-Filme mochte ich mit Folgesichtungen mehr.
Dennoch, ein Must-See für Ghibli-Fans im Kino, war für mich ein schönes Kinoerlebnis.
Meine BewertungLink zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)
Das war leider lang- und weilig. Studio Ghibli ist bei mir eher Hit ’n’ Miss. Was natürlich an meinen persönlichen Preferenzen liegt. Bei Disney ist es genau das Gleiche. Heck, bei Filmen im Allgemeinen. Jedenfalls dachte ich mir, dass ein Ghibli bzw. sogar Miyazaki Film nur alle Jubeljahre veröffentlicht wird und deshalb bin ich ins Kino gegangen.
Leider konnte ich mit "Der Junge und der Reiher" kaum was anfangen. Für mich mit der schwächste Film des Studios. Mir hat die Wärme gefehlt. Wo war die packende Story? Die Handlung war zu anstrakt und konfus. Dazu gefielen mir auch die Charaktere nicht besonders. Und der Film war viel zu träge, kam einfach nicht in Schwung. Die Filmwelt wirkte auch spürbar leerer als zB beim farbenfrohen "Chihiro". Und er war auch sehr ernst gehalten.
Ich hab erstmals einen Ghibli auf Japanisch gesehen, was angesichts der relativ überschaubaren Dialoge aber überhaupt keine Problematik darstellte. Egal. Ich will mir dieses Jahr meine Ghibli Favoriten (glaub es waren 10 Stück) erneut zu Gemüte führen. Darauf freue ich mich. Denkt euch nichts, ich lebe in meiner mit meiner Königin Brie Larson in meiner eigenen Welt und haue öfters mal an der Mehrheitsmeinung vorbei (siehe zB Dune).
Meine BewertungMeine Meinung steht fest » Hier ist meine "Der Junge und der Reiher" Kritik
Meine BewertungEin Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
@ TiiN / DrStrange
Das ist doch selbstverständlich! Kann aber bis zum Wochenende dauern. Morgen habe ich leider kaum Zeit. Aber kommen wird definitiv ein Bericht von mir.
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
@Raven13:
Spoilerfrei versteht sich !! Aber trotzdem schön ausführlich.
"The Wheel weaves as the Wheel wills"
@Raven13
Dass wir von dir im Anschluss einen ausführlichen, reflektierten und wohlformulierten Bericht erwarten. So oder so, auf jeden Fall viel Spaß!
@ TiiN
Stehe gerade auf dem Schlauch.
Was heißt das?
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.