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Bezaubernde Lügen

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Ver(w)irrte Gefühle

Bezaubernde Lügen Kritik

Bezaubernde Lügen Kritik
0 Kommentare - 13.01.2012 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 2.5 / 5

Lang ist's her: 1999 war es, als die große Nathalie Baye in Schöne Venus einen Schönheitssalon betrieb und sich von einer bis dato unbekannten jungen Dame die Schau stehlen ließ - Audrey Tautou, die für ihre Nebenrolle mit dem César für die vielversprechendste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet wurde. 2010 standen Baye und Tautou für die Liebeskomödie Bezaubernde Lügen erneut gemeinsam vor der Kamera, wieder in einem Schönheitssalon, doch nun mit Tautou in der Haupt- und Baye in der Nebenrolle. Und konsequenterweise ist es diesmal Baye, die sich den Film unter den Nagel reißt - wohl jedoch ohne Aussicht auf Auszeichnungen.

So schön der anonyme Liebesbrief auch ist, der Émilie (die Namensähnlichkeit zu Audrey Tautous Paraderolle Amélie ist sicherlich reiner Zufall) in den Salon flatterte, sie kann ihn gerade leider nicht gebrauchen. Drum zerknüllt sie ihn direkt vor den Augen des heillos überqualifizierten Hausmeisters Jean (Sami Bouajila). Und irgendwie wird man dank ihrer bestimmten Art das Gefühl nicht los, dass sie genauso handeln würde, wenn sie wüsste, dass der schüchterne Angestellte der Autor der poetischen Zeilen ist.

Doch unter Emilies harter Schale schlägt irgendwo ein weiches Herz. Um ihre latent depressive Mutter Maddy (Nathalie Baye) aufzuheitern, schickt das Töchterlein ihr eine personalisierte Abschrift der süßen Worte. Ein voller Erfolg: Der Brief wirkt auf Maddy so belebend wie Nathalie Bayes Darstellung auf den Film. Sie sonnt sich im Glück, tänzelt, hüpft durch die Straßen - ach könnte die Komödie doch so leichtfüßig bleiben wie Nathalie Baye in diesem Moment.

Pierre Salvadori, der mit Audrey Tautou 2006 bereits Liebe um jeden Preis drehte, hat mit seinen Figuren jedoch andere Pläne: Bald sehnt sich Maddy nicht nur nach weiteren Liebesbekundungen, sondern auch dem zugehörigen Autor - was zunächst Émilie und schließlich Jean in eine unangenehme Lage bringt.

In der Folge verwickeln Salvadori und sein Co-Autor Benoît Graffin so gründlich in Liebesleiden und Eifersüchteleien, dass jede der drei Hauptfiguren die Sympathie des Publikums einmal komplett verspielt und wieder zurückgewinnt. Ein interessanter Ansatz, der leider nicht mit dem nötigen Feingefühl verfolgt wurde: Die Geschichte wirkt letztlich zu konstruiert, um von den charmanten Darstellern getragen werden zu können.

Bezaubernde Lügen bekommt 2,5 von 5 Hüten.


(Quelle: teleschau - der mediendienst | Annekatrin Liebisch)

Bezaubernde Lügen Bewertung
Bewertung des Films
510

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