Bewertung: 3.5 / 5
Den Trailer von Das Haus der geheimnisvollen Uhren im Kino sehen und schon hat man keine Lust mehr auf den Film. So jedenfalls ging es uns, als wir diesen doch sehr künstlich wirkenden, humorig aufgesetzten Vorgeschmack sahen. Doch was sollen wir sagen, das fertige Produkt macht viel mehr Laune als gedacht und daran hat nicht ganz wenig Jack Black Schuld.
Der kleine Lewis Barnavelt (Owen Vaccaro) verlor seine Eltern und kommt bei seinem Onkel Jonathan (Black) unter, der in einem geheimnisvollen Haus voller Uhren wohnt. Nicht minder obskur sind seine Nachbarin Mrs. Zimmerman (Cate Blanchett) und die Tatsache, dass sich beide auf Zauberei verstehen. Lewis, ein aufgeweckter Zehnjähriger, bekommt Zauberunterricht und leistet sich eines Tages einen schrecklichen Fauxpas: Er erweckt den bösen Zauberer Isaac Izard (Kyle MacLachlan) von den Toten und prompt steht das Ende der Welt bevor...
Trailer zu Das Haus der geheimnisvollen Uhren
Kinder, Kinder, könnt ihr nie auf die Erwachsenen hören? Einmal nicht aufgepasst und schwupps steht ein verwesender Ex-Magier vor deiner Haustür! So geschehen in Das Haus der geheimnisvollen Uhren, dem neuesten Streich von Eli Roth. Ein interessanter Kontrast, wenn man bedenkt, dass jener zuletzt Death Wish gemacht hat. Und typisch Roth kommt auch sein aktueller Film nicht ganz so brav daher, auch wenn jener noch gut als Kinderfilm durchgeht. Er liefert jedoch so manche Schreckmomente, die gerade kleine Zuschauer ein bisschen durchschütteln könnten.
Der Film beruht auf dem Roman "The House with a Clock in Its Walls", das von John Bellairs geschrieben und 1973 veröffentlicht wurde und dem weitere Bücher in der Reihe folgten. Auch wenn uns die Trailer fast gar nicht gefallen haben, überrascht der Film dann gerade aufgrund von Black und Blanchett, die ihre skurrilen Figuren sehr überzeugend spielen. Blanchett adelt nahezu jeden Film und sie gibt dem ganzen übertriebenen Habitus, den Jack Black fast unwillkürlich in seine Rolle legt, etwas Erdung. Hinzu kommen die vielen Spezialeffekte, die häufig sehr künstlich wirken, aber trotzdem einen gewissen Zauber unterstreichen, den gerade jüngere Zuschauer spaßig finden dürften.
Das Haus der geheimnisvollen Uhren ist kein überragender Film geworden, aber siedelt sich im Fantasy-Segment im guten Mittelbereich an. Dennoch hätte das heftige Embargo bis zwei Tage vor Kinostart seitens Universal Pictures wirklich nicht sein müssen. Mehr Mut!, möchten wir ihnen zurufen, ganz wie ihn der kleine Lewis im Film zeigt. Eine sympathische Geschichte, die von sympathischen Darstellern getragen wird und auf Einflüsse von Eli Roth (Cabin Fever, Hostel) trifft. Mit sensiblen Kindern wäre es vielleicht sinnvoll, eher doch einen anderen Film zu wählen, der für FSK6 fast zu gruselig, für FSK12 zu lahm ist.