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Napoleon Dynamite

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Erfrischend anders

Napoleon Dynamite Kritik

Napoleon Dynamite Kritik
0 Kommentare - 10.02.2011 von Geist
In dieser Userkritik verrät euch Geist, wie gut "Napoleon Dynamite" ist.

Bewertung: 4 / 5

Seit dem 6. Jahrhundert vor Christus lacht die Menschheit zu fiktiven Komödien. Damals bewiesen die Griechen, dass sie nicht nur das erforschen physikalischer und philosophischer Themen im Griff haben, nein sie gelten auch als Erfinder der Komödien. Ein paar tausend Jahre später hat die moderne Komödie einen schweren Stand. Szenarien wirken ausgelutscht, 100 mal kopiert und reizlos. Seit mal ehrlich, wann habt ihr zuletzt wegen einem Film tränen gelacht?

Napoleon, ein ungewöhnlicher Zeitgenosse

In Napoleon Dynamite dreht sich alles um, wer hätte es gedacht, Napoleon (Jon Heder). Der etwas quirlige Kauz lebt zusammen mit seinem 32-jährigen Bruder Kip (Aaron Ruell) und seiner Grossmutter zusammen irgendwo in einem abgelegenen Kaff mitten in den USA. Als sich die Grossmutter bei einem Quadunfall verletzt und ins Spital muss, taucht Napoleons Onkel Rico (John Gries - Men in Black) auf um auf die beiden aufzupassen. Dieser kümmert sich aber mehr um die eigene Brieftasche und verkauft zusammen mit Kip, der sonst nur im Internet rumhängt um mit Frauen zu chatten, diversen Kram an die Nachbarn. Die beiden hoffen so genug Geld zusammen zu bekommen, um eine Zeitmaschine kaufen zu können. Napoleon hingegen will im Prinzip eigentlich nichts anderes als ein Date für den Tanzball der Schule und das sein Freund Pedro (Efren Ramirez - Crank) Schülersprecher wird.

Definier deinen Humor

Der noch eher unbekannte Jared Hess (Nacho Libre) hat verstanden, einem Genre wieder neuen Reiz zu verpassen. Bereits im Vorspan fällt einem auf, dass es sich um eine Produktion mit viel Liebe zum Detail handelt. Während des Films sind im Hintergrund immer witzige kleine Anekdoten zu sehen oder zu hören. Dies ist mitunter eine Stärke des Films. Oftmals erschliessen sich dadurch die Witze nicht auf den ersten Blick. Die Komödie bietet keine unter die Nase geriebene und tot gerittene Witze wie wir es von anderen Zeitgenossen gewohnt sind, sondern zwingt den Zuschauer zum definieren seines eigenen Humors. Während die eine Seite der Zuschauer vielleicht über die Unbeholfenheit Napoleons lacht, empfindet dies die andere Hälfte vielleicht eher als tragisch und lacht über Napoleons beissende Ironie mit der er sowohl den Zuschauer, als auch die anderen Filmfiguren konfrontiert. Durch die schiere Fülle von komödiantischen Aspekten funktioniert der Film erstaunlich breitgefächert und bietet sowohl gute Unterhaltung für Filmabende unter Freunden als auch alleine für zwischendurch. Man muss den Film fast mehrere male schauen um auch den hinterletzten Witz oder besser gesagt den Sinn des Films an sich, verstanden zu haben.

Etwas negativ aufgefallen ist, dass Napoleon Dynamite über kleinere schleppende Passagen verfügt in der schlicht nicht viel passiert. Diese halten sich aber zum Glück in Grenzen. Ebenfalls eher etwas mühsam sind die Dialoge zwischen Napoleon und zum Beispiel Pedro. Manchmal möchte man Napoleon und seinen Freunden den Hals umdrehen, weil sie nicht schneller reden und offenbar über absolut keine sozialen „Skills“ verfügen. Aber was hier negativ angekreidet wird, empfinden andere vielleicht gerade als schreiend komisch. Ob und wie viel dies stört, bleibt dem Zuschauer selbst überlassen und das ist gut so.

Schauspielerisch gesehen sind die Leistungen allesamt gut bis sehr gut. Vor allem Jon Heder interpretiert die Rolle des Napoleon auf eine Art und Weise die fast als Kult bezeichnet werden kann. Die hochgezogene Oberlippe, halbgeschlossene Augen und monotone Stimme drücken dem ganzen einen humoristischen Stempel auf, mit dem sich jeder wohl insgeheim irgendwie identifizieren kann.So ist einem die Figur äusserst sympatisch, trotz der schwierigen und verrückten Natur Napoleons.

Aaron Ruell sorgte dagegen für etwas Stirnrunzeln. Zwar vermag er in der ersten Hälfte des Films zu überzeugen, den Wandel den er in der 2. Hälfte vollzieht, bringt er aber irgendwie nicht richtig auf die Leinwand. Es fehlt der letzte Biss, der letzen Funken um ihm die Rolle wirklich abzunehmen. Man merkt irgendwie, dass er sich nicht wohl fühlt.

Hingegen ebenfalls positiv aufgefallen ist Napoleons Freundin Deb (Tina Majorino - Waterworld) die neben Pedro und Napoleon das Duo abrundet. Irgendwie komisch, dass Majorino nicht öfters im Kino zu sehen ist. Talent wäre genügend vorhanden.

"Hes out to prove hes got nothing to prove"

Insgesamt handelt es sich bei Napoleon Dynamite um eine gute Komödie die ihre volle Wirkung erst beim zweiten oder dritten Mal entfalten kann, weil sie schlicht bis an den Rand mit Witzen vollgepackt ist. Dass dies für einige zu viel sein kann, ist absolut möglich. Denjenigen empfehle ich dann auch eher
Adam Sandler-Filme. Wer genug hat von ausgelutschten Komödien und etwas Neues, Kultverdächtiges sehen will, der wird mit Napoleon Dynamite voll und ganz zufrieden sein. Wie die Hauptfigur selbst kommt auch der Film auf die selbe Weise daher - Entweder man liebt ihn oder man lässt es bleiben.

Dafür gibts 8 von 10 Punkten - "Ooohh gosh!!"

Napoleon Dynamite Bewertung
Bewertung des Films
810

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