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Schlussmacher - Liebe ist nichts für Feiglinge

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Trennung als absurd-abgedrehtes Happy End

Schlussmacher - Liebe ist nichts für Feiglinge Kritik

Schlussmacher - Liebe ist nichts für Feiglinge Kritik
0 Kommentare - 23.12.2012 von Moviejones
Wir haben uns "Schlussmacher - Liebe ist nichts für Feiglinge" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.

Bewertung: 3 / 5

Paul Voigt (Matthias Schweighöfer) - erfolgreicher Vertreter der Berliner Trennungsagentur "Happy End" - ist nicht, wie man erwarten könnte, Single, sondern durchaus in einer Beziehung. Jedoch bringen sein Job, zukünftigen Ex-Partnern die Trennungsbotschaft zu überbringen, sowie seine Erfahrungen als Scheidungskind es mit sich, dass er ein verschlossener, sich distanziert gebender Partner für Nathalie (Catherine De Léan) ist. Er bleibt nie über Nacht, Zusammenziehen kommt schon gar nicht in Frage und die drei magischen Worte bringt er auch nicht über die Lippen. Nathalie ist entsprechend unzufrieden mit dem Stand ihrer Beziehung und man ahnt, dass Paul droht, bald selbst ein Happy-End-Paket zu erhalten. Zu allem Übel bringt auch sein nächster Auftrag arge Probleme mit sich, denn der aufgrund seiner zu einengenden Art zu trennende Thorsten, genannt TOTO (Milan Peschel), verweigert hartnäckig die Akzeptanz einer Trennung, die aber notwendig ist, um den Auftrag als abgeschlossen abhaken zu können. TOTO lässt sich zwar aus der gemeinsamen Wohnung hinausmanövrieren, hockt dort aber trotzig vor der Tür, um mit seiner nun Ex-Freundin Katharina (Nadja Uhl) selbst reden zu können. Paul, der nur noch elf Aufträge braucht, um als Partner der Agentur aufzusteigen, bekommt TOTO zwar dazu überredet, in einem Hotel zu übernachten, doch dessen anhängliche bis schon aufdringliche Art sorgt dafür, dass die Situation eskaliert...

Die zweite Regiearbeit von Matthias Schweighöfer mit dem schon schrägen Titel Schlussmacher - Liebe ist nichts für Feiglinge basiert auf der wahrlich skurrilen Idee, Trennung als Happy End zu verkaufen, und das professionell von Vertretern einer entsprechenden Agentur. Schlussmacher ist nach What a Man wieder eine unterhaltsam turbulente, spritzige Komödie mit schrägen Charakteren und zum Teil guter, zum Teil arg dick aufgetragener Situationskomik - wenn man mal vergisst, wie absurd schon der Gedanke ist, einen Vertreter hereinzulassen, der anstelle des eigenen Partners die Trennungsbotschaft inklusive Care-Paket überbringt... Doch erscheint Schweighöfers Regiestil wie auch seine Darstellung schon fast typisch, so dass es für einen weiteren Film aus seiner Feder interessant wäre, sich bezüglich Regie wie auch Darstellung auch einmal in einem andern Genre oder mit anderem Stil zu versuchen.

Trailer zu Schlussmacher - Liebe ist nichts für Feiglinge

Dabei geben sowohl Schweighöfer als verschlossener, gelackt wirkender Vertreter wie auch sein Gegenteil, Milan Peschel als TOTO, der extrem kauzig und recht verlottert daher kommt, ein extrem ulkiges Duo ab. Mit Peschel stand Schweighöfer schon 2009 in einem Tatort erfolgreich vor der Kamera, als schräges Verbrecherduo in "Weil sie böse sind" erhielten beide den Hessischen Filmpreis. Auch Catherine De Léan als Pauls Freundin Nathalie strahlt einen natürlichen Charme aus und sorgt als emotionaler Gegenpol für entsprechend ernste Töne. Denn neben aller Komik will Schweighöfer auch mit etwas ernsterem emotionalen Tiefgang aufwarten. Das gelingt ihm auch hier und da, zumal er sich für Pauls Entwicklung durch dessen längeres Zusammensein mit seinem neuen Fahrer und "Freund" über die Filmlänge von 110 Minuten auch genügend Zeit lässt. Dennoch gibt es so manche Szene, die denn doch etwas zu aufgesetzt geschwollen daher kommt. Bei allem Tiefgang steht ganz klar die übertriebene Komik in Schlussmacher - Liebe ist nichts für Feiglinge im Vordergrund, die mit jeder Menge witzig-absurder Ideen und zudem mit turbulent-flottem Tempo unterhält, wie man es von einer Schweighöfer-Komödie nah am Stil der Til Schweiger-Komödien derweil aber auch schon gewohnt ist. Da das Grundkonstrukt auf der Hand liegt, ist auch das Ende vorhersehbar, doch stört dies nicht den Spaß an der Komödie, wenn man Logik und tatsächlichen emotionalen Tiefgang an der Kinokasse abgibt.

Besonders kritisch ist eine Szene, in der Pauls lesbische Schwester Sarah (Anna Bederke) und ihre Freundin Vanessa (Genija Rykova), die zudem Pauls Ex-Freundin ist, sich TOTO ins gemeinsame Bett holen: Für Zuschauer, die wenig nachdenken über die Unterschiede von bisexuell und lesbisch inklusive aller Abstufungen dazwischen und der Art und Weise, wie verschieden diese sexuell ausgelebt werden, könnte diese Szene eines Mannes mit zwei Frauen eher das simple Klischee fördern, dass lesbische Frauen doch ab und zu mal einen Mann brauchen - und wenn nicht das, dann entsprechenden Spielzeugersatz. Zumal der Weg von TOTO kennenlernen bis ihn zu sich ins Bett ziehen arg unglaubwürdig ist. Aber gut, es ist nicht Schweighöfers Aufgabe, in einer Komödie über Klischees aufzuklären und gerade die Unglaubwürdigkeit der Situation sollte genug zu denken geben.

Wer What a Man mochte und sich von zum Teil arg übertriebener Komik nicht stören lässt, wird auch Schlussmacher - Liebe ist nichts für Feiglinge garantiert mögen. Als locker-leichte Komödie der skurrilen Art, die mehr mit Situationskomik und Klamauk als mit Wortwitz arbeitet, ist sie schon aufgrund des schrägen Duos und der absurd-komischen Grundidee für einen entspannten Kinoabend ok.

Schlussmacher - Liebe ist nichts für Feiglinge Bewertung
Bewertung des Films
610

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