
Bewertung: 3.5 / 5
Spielzeuge, Puppen und sonstige Antiquitäten werden in Horrorfilmen gerne als Ausgangspunkt für eine übernatürliche Macht genutzt, die dann für den Tod zahlreicher Personen verantwortlich ist. In The Monkey wird an diesem Prinzip nichts geändert, trotzdem kommt der Film mit seinem Humor und seinem Selbstverständnis ziemlich frisch daher. Aber ist The Monkey, der seit dem 20. Februar in den deutschen Kinos läuft, nun ein ein Horrorfilm, eine Komödie oder doch beides?
The Monkey Kritik
Hal und Bill haben keinen Vater mehr, da er Zigaretten holen gegangen ist. So erklärt es ihnen zumindest ihre pessimistische Mutter, die damit scheinbar selbst noch zu kämpfen hat. Die Zwillingsbrüder kramen an einem Tag schließlich in den alten Sachen ihres Vaters rum. Dort entdecken sie einen Spielzeugaffen mit Trommeln, der einen auffordert, den Schlüssel am Rücken zu drehen. Der Affe trommelt aber erst später, kurz bevor es zu einem tödlichen Unfall kommt.
Trailer zu The Monkey
Ein paar Drehungen und Unfälle später entscheiden sich beide, das gar nicht mal so harmlose Spielzeug in einen Brunnen zu schmeißen. 25 Jahre später kommt es in der Kleinstadt, in der der Brunnen steht, allerdings erneut zu Unfällen. Hal, der den Kontakt zu Bill eingestellt hat, muss nun dafür sorgen, dass damit endgültig Schluss ist.
The Monkey merkt man recht schnell seinen fiesen Humor an, der sich durch den gesamten Film zieht. Für uns ist das eine klare Stärke, wenngleich das nicht jedem gefallen dürfte. Die Unfälle erinnern an Final Destination, die Nebenfiguren sind herrlich überzeichnet und die Dialoge und Geschehnisse sind mit einem deutlichen schwarzen Humor gespickt.
In Horrorfilmen ist Humor oft ein Problem, weil es sich mit Gruselstimmung offensichtlich schlecht verträgt. Trotzdem schafft Regisseur Osgood Perkins es hier, durchaus unangenehme Momente und eine ansatzweise bedrohliche Stimmung zu erschaffen, die manche billige Blumhouse-Produktionen zum Beispiel nicht erreichen. Und da der Fokus eben auf dem dunklen Humor und den blutigen Unfällen liegt, ist die Stimmung vollkommen ausreichend.
Überzeugen können auch die Darsteller. Die Zwillingsbrüder werden im Kindesalter jeweils von Christian Convery und im Erwachsenenalter von Theo James gespielt. Vor allem Convery kann den unterschiedlichen Charaktertypen der Kinder Ausdruck verleihen, James sieht man vor allem als Hal. Erwähnenswert ist auch das Schauspiel von Elijah Wood, der einen ziemlichen absurden Auftritt hat.
Die bereits angesprochenen Unfälle sind knackig und blutig, gelegentlich sind auch die aufgrund ihrer Absurdität beziehungsweise der Reaktion der Figuren für einen Lacher gut. Die Musik im Film wird passend eingesetzt und hilft dem Film bei der Atmosphäre, vor allem wenn es doch kurz etwas düsterer werden soll.
Trotzdem gibt es bei The Monkey einen entscheidenden Knackpunkt, der eigentlich sogar nötig ist. Denn der Film nimmt sich nicht allzu ernst. Das ist wichtig, damit der Humor gut zünden kann und der Horroraspekt nicht lächerlich wirkt. Es ist Perkins anzumerken, dass er einfach verdammt viel Spaß bei dem Ding hatte. Der negative Nebeneffekt ist dadurch aber, dass auch keine ernsthafte Geschichte erzählt wird. Für die wäre die Handlung des Films auch eindeutig zu platt.
Einige der Witze sind außerdem Geschmackssache. An einer Stelle ist es sogar ziemlich unangenehm gewesen, vergleichbar mit dem Fremdscham, den man verspürt, wenn Menschen versuchen jung und lustig zu wirken, obwohl sie es nicht sind. Und während eine Wiederholung eines Witzes immer lustiger geworden ist, war eine andere Wiederholung am Ende eher nervig.
Allgemein ist das Ende keine Stärke des Films, obwohl es noch mal die ein oder andere absurde Szene gibt. Aber aufgrund der fehlenden ernsthaften Geschichte sitzt man zum Schluss ohne großen Erkenntnisgewinn vorm Abspann, wenn auch gut unterhalten.
Fazit
The Monkey ist ganz klar beides, eine Komödie und ein Horrorfilm. Dabei ist der Humoranteil deutlich größer, ein bisschen solide Gruselstimmung gibt es dennoch. Dabei können beide Aspekte größtenteils überzeugen, hier und da sind aber Schwächen zu sehen. Originell ist der Film nicht, trotzdem wirkt er frisch, weil der Humor anders als bei vergleichbaren Filmen eine Portion fieser ist.
Wer einen ernsten Horrorfilm mit tiefgehender Geschichte und anschließenden Albträumen erwartet, wird den Kinosaal enttäuscht verlassen. The Monkey ist nicht besonders klug, weiß das aber auch und nimmt sich daher nicht zu ernst. Dafür ist der Film für diejenigen, die einfach abschalten wollen und solide Kills mit zynischem Humor mögen, umso empfehlenswerter.
Zu sehen ist das Werk seit dem 20. Februar in den deutschen Kinos. Mit einer Laufzeit von 98 Minuten ist der Film nicht allzu lang und aufgrund der FSK-Freigabe ab 16 Jahren ist er einer relativ breiten Masse zugänglich.
