
Bewertung: 3.5 / 5
Auch wenn Pfister vielen ethischen Fragen ausweicht, die Transcendence wirklich aufgewertet hätten und andere nur dann in die Handlung integriert (Vernetzung der Menschheit, Verlust der Persönlichkeit), wenn diese gerade gebraucht werden, der Unterhaltungsgrad des Films ist trotzdem enorm. Streckenweise werden Erinnerungen an Der Rasenmäher-Mann aus dem Jahr 1992 aufkommen, die Transcendence fast schon als dessen moderne Interpretation anmuten lassen. Es ist trotz aller Schwächen die Mixtur, die Transcendence unserer Meinung nach noch zu einem guten beziehungsweise sehr unterhaltsamen Film machen, auch wenn wir uns immer wieder gewünscht hätten, die eine oder andere Entwicklung wäre anders verlaufen. Hätte Pfister den Thriller-Weg bis zum Ende durchgezogen und die romantischen Elemente reduziert, wäre ein wirklich krass-beklemmendes Endzeitdrama entstanden. Denn gerade das Finale lässt viele Wünsche offen und ist beinahe zu handzahm. Dass dann auch wieder auf die klassische Lösungen zurückgegriffen wird, wenn es um digitale Elemente in Filmen geht, ist schon plump.
Trotz der Probleme, die Transcendence hat, können sich andere Regisseure von Pfister eine ordentliche Scheibe abschneiden. Der Film ist in keiner Weise perfekt und lässt viel Potential liegen, dennoch ist er für eine erste Regiearbeit ansprechend, der etliche interessante Ansätze bietet. Die Mängel sind offensichtlich, dennoch fühlten wir uns insgesamt gut unterhalten, worauf auch unsere Endbewertung resultiert. Als Zuschauer muss man nur gewillt sein, diverse unlogische Stellen einfach zu akzeptieren und Pfister eine Chance zu geben - Pfister fehlt nur der bekannte Name, der Mängel wie bei Nolan vergessen macht.
Trailer zu Transcendence


