Den 22. Juli 2011 haben wir noch lebhaft vor Augen, die schrecklichen Bilder gingen damals ja überall durch die Medien. Es war der Tag, an dem sich der tödlichste Terroranschlag in der norwegischen Geschichte ereignete. 77 Menschen kamen ums Leben, als der rechtsextreme Norweger Anders Behring Breivik zunächst eine Autobombe im Zentrum Oslos zündete, bevor er auf der Insel Utøya das Feuer in einem Ferienlager für Jugendliche eröffnete.
Wie es der Zufall will, befassen sich jetzt gleich zwei Filme damit. Die norwegische Produktion Utøya 22. Juli startet bereits am 20. September, und Paul Greengrass schildert mit 22. Juli seine Version der Ereignisse. Er nutzt die Perspektive eines Überlebenden, seine physische und emotionale Entwicklung, um den Heilungs- und Versöhnungsprozess des Landes darzustellen. Dabei verzichtet Greengrass auf große Namen und verlässt sich ganz auf norwegische Schauspieler wie Anders Danielsen Lie, Jon Øigarden, Jonas Strand Gravli, Maria Bock, Thorbjørn Harr, Ola G. Furuseth, Seda Witt und Isak Bakli Aglen, die man hierzulande eher weniger kennt.
22. Juli ist einer von drei Filmen, in die Netflix dieses Jahr Award-Hoffnungen setzt und die man deshalb zusätzlich in ausgewählten US-Kinos laufen lässt. Die anderen beiden sind ROMA und The Ballad of Buster Scruggs, das sei der Vollständigkeit halber noch erwähnt. Dementsprechend kommt auch der Trailer direkt von Netflix, wo der Streifen ab dem 10. Oktober verfügbar sein soll.