
Die Adaption des Kult-Videospiels Borderlands sollte ein farbenfrohes Action-Spektakel werden, das Fans der chaotischen Welt von Pandora begeistert. Mit einem Star-Cast rund um Cate Blanchett, Kevin Hart, Jack Black und Jamie Lee Curtis, sowie einem Budget von über 110 Millionen Dollar, waren die Erwartungen hoch. Doch der Film, der im August 2024 in die Kinos kam, floppte krachend mit weltweit nur 33 Millionen Dollar Einspiel und jetzt liefert Regisseur Eli Roth (Hostel, Cabin Fever) seine ganz eigene Erklärung für das Scheitern.
In einem Interview reflektiert Roth offen über die Herausforderungen der Produktion, die 2021 unter pandemiebedingten Einschränkungen begann. „Wir haben die Auswirkungen von COVID unterschätzt“, gibt er zu. Aufgrund von Reisebeschränkungen und Sicherheitsauflagen fand ein Großteil der Planung - von Story-Meetings über Stunt-Choreografien bis hin zu Pre-Visualisierungen - über Zoom statt.
Sogar Jack Black, der Claptrap seine Stimme lieh, arbeitete komplett isoliert - er nahm seine Zeilen in einem Heimstudio in Los Angeles auf, ohne je das Team persönlich zu treffen und kommunizierte nur über Zoom. „Man kann einen Blockbuster dieses Ausmaßes nicht remote vorbereiten“, sagt Roth. „Wir dachten, wir könnten es schaffen, aber die Realität hat uns eingeholt.“ Das Ergebnis: Der Film blieb mit seinem weltweiten Einspiel deutlich hinter den Erwartungen zurück, ein herber Dämpfer für ein Projekt dieser Größenordnung.
Die Produktion stand vor enormen Hürden. Gedreht wurde in Ungarn, doch das Team war geografisch verteilt, was die Zusammenarbeit erschwerte. Roth hebt hervor, dass besonders die Abstimmung mit Stuntleuten und Effekt-Teams litt, da virtuelle Meetings die Dynamik persönlicher Absprachen nicht ersetzen konnten. Später übernahm Deadpool-Regisseur Tim Miller die Reshoots, da Roth bereits an seinem Horrorfilm Thanksgiving arbeitete. Diese Änderungen konnten den Film jedoch auch nicht retten.
Ob es wirklich nur an Zoom-Meetings und Pandemie-Chaos lag oder ob das Projekt vielleicht schon auf dem Papier zu ambitioniert war, bleibt offen. Am Ende zeigt Borderlands vor allem eines: Auch mit großen Namen, großem Budget und galaktischer Vorlage kann man gehörig danebenliegen - egal, wie gut die Internetverbindung ist!