Brian De Palma hat uns schon viele Klassiker geschenkt, von Carrie - Des Satans jüngste Tochter über Scarface bis hin zu Mission: Impossible. Seit Kurzem ist Domino, sein erster Film seit Passion von 2012, auch hierzulande erhältlich. Sein nächster wird wohl das Crime-Drama Sweet Vengeance mit Wagner Moura (Narcos), aber was ist denn mit diesem vom Sex-Skandal um Produzent Harvey Weinstein inspirierten Horrorfilm, den er letztes Jahr geschrieben hat? Predator sollte er heißen und das Toronto International Film Festival als Kulisse dienen.
Bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig kam De Palma nach längerer Funkstille wieder darauf zu sprechen: Aufgrund all der Jahre, die er innerhalb und außerhalb Hollywoods gearbeitet habe, sei er sich der Art des Missbrauchs an Frauen, der vor sich gegangen sei, sehr bewusst gewesen. Und als Regisseur, der die ganze Zeit über mit Frauen drehe, nehme man sehr deutlich wahr, wie sie in dem Film behandelt werden, den man mache.
Er habe also Kenntnis von einigen der Dinge gehabt, die während der Weinstein-Ära passiert seien, was eine interessante Geschichte zum Erzählen sei, findet De Palma. Zudem gefalle ihm das Suspense-Drama daran, und er habe ein Skript geschaffen, das auf den realen Fällen basiere, die in der New York Times berichtet worden seien. Aber im Grunde sei es ein Suspense-Film, der dies als historischen Hintergrund nutze. Weinstein selbst soll darin auch nicht vorkommen, sehr wohl jedoch ein ihm nachempfundener Filmmogul in Hollywood, der sich an Frauen vergreift.