Während es in Michael Bays Black Sails recht typisch piratenmäßig um die Jagd nach einem Schatz in Gold geht - aber nicht nur, sonst wäre Black Sails nicht über mehrere Staffeln spannend -, zieht Serienerfinder Neil Cross (Luther) die Story von Crossbones etwas anders auf. Wir befinden uns zwar in der gleichen goldenen Piratenzeit um 1715, ebenfalls auf New Providence Island, der ersten demokratischen Piratensiedlung, und auch in Crossbones wird ein Schatz gejagt.
Doch dieser Schatz glänzt zwar golden, interessiert aber nicht deswegen, sondern wegen dem, was das Gerät vermag, welche Macht es seinem Besitzer verleiht. Wie man sich denken kann, ist John Malkovich (R.E.D. 2 - Noch Älter. Härter. Besser.) als Edward Teach aka Blackbeard hinter der Erfindung her, die Seefahrern mehr als nützlich sein kann - Navigationswissen ist Macht.
Zu dem Zeitpunkt, an dem wir Blackbeard kennenlernen, wirkt er wie ein sesshaft gewordener Pirat, der nun der gewählte Kommandeur der Inselgesellschaft ist. Der legendäre Blackbeard als Politiker? Oder gar in Rente? Nein, sehr schnell wird klar, welch Teufel in diesem auf den ersten Blick harmlos wirkenden Kommandanten steckt. Für John Malkovich ein Leichtes, von ruhiger Autorität in teuflischen Sadismus und im nächsten Moment in einen klagenden von Visionen geplagten alternden Mann zu verfallen. Schon seine Blackbeard-Version ist einen Blick wert.
Schwer hat es daher der Cast um Malkovich herum, nicht automatisch weit in seinem Schatten zu stehen. Doch Richard Coyle (Prince of Persia - Der Sand der Zeit) als Gegenspieler Tom Lowe, ein angeblicher Arzt, jedoch vor allem mit Blackbeards Tod beauftragter Meuchelmörder, macht seine Sache prima und ist ihm ein ebenbürtiger Gegner. Und hätte Lowe nicht zufällig etwas gesehen, was hätte geheim bleiben sollen, wäre die Geschichte von Crossbones schon mit der Pilotfolge "The Devil's Dominion" und seinem erfolgreich erfüllten Auftrag beendet gewesen - mit einer kleinen inhaltlichen Referenz an Der Name der Rose.
