Wie es bei Filmadaptionen so ist, nimmt sich Steven Spielberg bei seiner Verfilmung von Ready Player One, Ernest Clines extrem empfehlenswertem Sci-Fi-Bestseller, einige Freiheiten heraus. Dazu gehört auch ein neuer bzw. neu gestrickter Charakter, den T.J. Miller spielt. "i-R0k" heißt er, und er arbeitet für Bösewicht Nolan Sorrento (Ben Mendelsohn) und somit gegen Wade Watts alias Parzival (Tye Sheridan), Art3mis (Olivia Cooke) und ihre Freunde. Dabei hat er eine ganz bestimmte Obsession: Er will wie Boba Fett sein, der Star Wars-Kopfgeldjäger ist sein Held, sein großes Idol.
Seine Figur kommt im Buch so nicht vor, bestätigt Miller selbst. Einige Handlungselemente sollen im Film anders sein, aber er sei der einzige neue Charakter. Im Prinzip sei i-R0k ein witziger oder zumindest leidlich amüsanter Boba Fett. Er ist in der OASIS (der virtuellen Welt, in der sich Großteile der Story abspielen) ein besserer Spieler als Aech, Daito oder irgendjemand sonst aus Parzivals Truppe, der eindeutig beste Kopfgeldjäger weit und breit, aber freiberuflich unterwegs. Während all die Sechser im Diensten von IOI (Innovative Online Industries) und Sorrento stehen, muss der ihn extra beauftragen und ein saftiges Honorar springen lassen, damit er für ihn Leute findet und sie entweder tötet oder im Spiel verhungern lässt.
In der tristen realen Welt vergöttert i-R0k Boba Fett, es geht so weit, dass Miller versucht hat, dessen Stimme in Ready Player One zu imitieren. Und da sich Boba Fetts gesprochene Sätze in der Original-Trilogie an einer Hand abzählen lassen und auf Sachen wie "Wie Ihr wünscht." oder "Tot nützt er mir nichts." beschränken, konnte er es nur daran lernen. Er habe auch die britische Stimme genutzt statt die australische aus den Star Wars-Prequels, sagt Miller und schiebt scherzhaft hinterher: George Lucas, du ... (denkt euch an dieser Stelle ein deftiges Schimpfwort)!
Der deutsche Kinostart von Ready Player One wurde übrigens um eine Woche nach hinten verschoben und steigt jetzt am 5. April 2018.