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Die Tribute von Panem - Das Lied von Vogel und Schlange

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Die Tribute von Panem - The Ballad of Song Kritik

Die Tribute von Panem - Das Lied von Vogel und Schlange Kritik

Die Tribute von Panem - Das Lied von Vogel und Schlange Kritik
0 Kommentare - 16.12.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Die Tribute von Panem - Das Lied von Vogel und Schlange" ist.
Die Tribute von Panem - Das Lied von Vogel und Schlange

Bewertung: 3.5 / 5

Coriolanus Snow (Tom Blyth) ist Mitglied einer ehemals hoch angesehenen Familie. Als Mentor bei den sogenannten Hungerspielen soll er sich um das Mädchen Lucy Gray Baird (Rachel Zegler) aus dem heruntergekommenen Distrikt 12 kümmern. Für ihn eine absolute Demütigung. Doch je länger die beiden sich kennen, desto enger wird ihre Beziehung zueinander.

Welche Filme haben die 2010er Jahre geprägt? Ist ja jetzt schon erstaunlicherweise ’ne Weile her das ganze. Und man kommt natürlich nicht umhin, an erster Stelle wohl die sogenannten Comicverfilmungen zu nennen. Also Prägung mit hier im kommerziellen Sinne. Diese Superhelden, wie man sie gerne mal betitelt, waren letztlich wohl das Produkt aus einer Angst vor Ungewissheit in der Gesellschaft. Der 11. September 2001, aber auch der Klimawandel haben wohl dazu geführt, daß man sich diesen Giganten und Übermenschen im Kino hingab. Doch ab 2012 gab es noch einen anderen, kleineren Boom an Filmen, der mit dem Ende von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 (2011) eben eine vermeintlich reifere Variante an Fantasy-Science-Fiction-Filmen mit sogenannten Jugendbuch-Dystopien mit sich brachte. Ganz groß und im Vergleich zu den Reihen Die Bestimmung (2014 bis 2016) oder auch Maze Runner (2014 bis 2018), war vor allem Die Tribute von Panem nicht nur kommerziell ein Erfolg, die Filme bedeuteten auch den Durchbruch von Jennifer Lawrence und die große Wiederkehr von Woody Harrelson, – er war ab da in den 2010ern praktisch jedes Jahr in einem kommerziell erfolgreichen Film zu sehen.

Trailer zu Die Tribute von Panem - Das Lied von Vogel und Schlange

Nun ist Hollywood natürlich in einer Krise. Vielleicht auch schon viel länger als man ahnt. Doch es ist dieser Tage kein bisschen verwunderlich, daß es Filme wie Wonka (2023) oder eben auch Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds and Snakes gibt. Denn Hollywood verfilmt gerne Dinge, die mal ein Erfolg waren und man hofft nun immer noch in den einzelnen Studios das nächste große Franchise an der Hand zu haben. Es ist auch mittlerweile völlig egal, welche Marke da umgesetzt wird, wie der berüchtigte Der Prinz aus Zamunda 2 (2021) bestätigen kann. Insofern darf man sich an der Stelle über nichts wundern. Dabei liegt ein großes Problem von diesem Werk hier, vor allem in der Geschichte. Es geht hier um diese übliche, Post-Moderne Entmystifizierung einer Figur. Jede Figur muss nämlich für jeden noch mal erklärt werden. Die Frage stellte sich aber nie wirklich, oder hat jemand danach gefragt? Das Leben von Coriolanus Snow ist es, daß nun erklärt wird und es wird vermenschlicht und jeder soll nun die weiteren Facetten des Schurken, des charismatisch gespielten Diktators sehen. Um es mal ganz klar auf den Punkt zu bringen, hat Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds and Snakes weder inhaltlich noch allegorisch, noch in irgendeiner anderen Weise eine Relevanz für das gegenwärtige Kino. Und die Frage wäre ja nun, ob das überhaupt der richtige Anspruch ist. Nun ja, man hofft ja mit jedem Film so etwas wie einen Film zu bekommen, der die Zeit überdauert.

In vielerlei Hinsicht ist der Film auch eine Holzhammer-Metapher gegen Faschismus und Eskapismus in einem System. Das funktionierte in den Vorgängern bedingt ähnlich, wobei diese noch dazu einen satirischen Charme hatten und anhand absurdester Kostüme die Dystopie zumindest unterhaltsam herausstellen konnten. Wer neue Ansätze vom Film erwartet, wird sicherlich enttäuscht werden. Dabei ist auch die Kritik, die hier innersystemisch hin und wieder von einer sehr nachdenklichen Figur veräußert wird, durchaus interessant. Und ja, die Figuren funktionieren. Was vor allem dem durch die Bank weg brillanten Cast geschuldet ist. Klar könnte man hier und da an einigen Stellen meckern, daß die Figur XY vielleicht overacted dargestellt wird, die andere vielleicht zu kurz kommt und so weiter und so fort. Doch das passt eben in weiten Teilen auch zu den Vorgängerfilmen und im Zentrum steht ohnehin eine recht interessante Schüler-Mentor-Geschichte, von sowohl Rachel Zegler als auch Tom Blyth brillant verkörpert wird. Und ja, der Film stellt scheinbar ikonische Momente aus den vorherigen Filmen immer wieder nach, womit der Eindruck entstehen soll, daß entweder die Filme doch einen bleibenden Eindruck hinterlassen hätten, oder der Zuschauer an diesen erinnert werden soll. Wie es nun gemeint ist, ist aber letzten Endes auch egal. Was verbleibt ist viel zu gutes Schauspiel, für einen viel zu unoriginellen Film.

Dabei stört noch nicht einmal die immense Laufzeit. Klar, man hat häufig das Gefühl, es fühle sich wie früher an und das ist ja auch der Plan irgendwo. Doch damit ist es eben auch keine schlechte Unterhaltung. Im Gegenteil. Tatsächlich machen die politischen Spielchen, die exzentrischen Figuren, aber die Action eine Menge Spaß und dann geht es eben um eine antifaschistische Metapher und den tiefen Fall einer tragischen Figur. Das ist im direkten Vergleich zu sonstigem Sondermüll im Unterhaltungskino doch bei weitem mehr, was man da bekommt. Klar ist das pathetisch und unoriginell. Doch das sind so viele Filme und es ist so häufig unangebracht. Leider gehört es aber wohl auch zum guten Ton dazu. Unterdessen erstaunt der Film dadurch, daß er eben nicht das macht, was all die vier Filme davor so gerne getan haben. Denn wenn man ehrlich ist, geht es in Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds and Snakes nicht wirklich um die titelgebenden Hungerspiele. Es geht viel um Systemik, in Form vom richtigen Namen, Erben, Bürde und vor allem darum, daß man von Innen heraus die Änderung sucht. Das ist irgendwo ein Kontrast zu dem, was die anderen Filme getan haben. Und dadurch wird der Film sogar stellenweise sehr interessant. Mitunter setzt man hier auf das Talent von Zegler, indem die Figur fast unentwegt peinlich Trällern lässt, aber dadurch eröffnet sich auch eine sympathische, ironische Ebene. Sehr ungewollt, aber lustig.

Vielleicht sind die Tage dieser Filme gezählt. Mitunter gelingt Regisseur Francis Lawrence der Beweis, daß er auch mal in einigen Momenten den Dilettanten raushängt. Doch in weiten Teilen ist Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds and Snakes ein recht unterhaltsamer Film, der vor allem durch seine Tonalität, aber auch Systemik besticht. Bisweilen recht brutal und gesegnet mit einem guten Cast, macht auch dieser Eintrag irgendwo helle Freude.

Die Tribute von Panem - Das Lied von Vogel und Schlange Bewertung
Bewertung des Films
710

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