Was lange währt, wird doch noch gut: Nach über fünfzig Jahren haben Kevin McClorys Erben ihre Streitigkeiten mit MGM und Danjaq um die restlichen James Bond-Rechte beigelegt, mit dem Ergebnis, dass MGM jetzt auch McClorys Rechte gehören. Das bedeutet, dass nichts mehr dagegen spricht, Kult-Bösewicht Ernst Stavro Blofeld und die kriminelle Organisation SPECTRE in künftigen Filmen zu verwenden.
Das Unheil nahm Ende der 50er Jahre seinen Lauf, als McClory und James Bond-Erfinder Ian Fleming ein Original-Drehbuch für James Bond - Feuerball entwickelten. Fleming jedoch entschied sich, McClory außen vor zu lassen, und veröffentlichte den auf ihren gemeinsamen Ideen beruhenden Roman "Thunderball", ohne ihn namentlich zu erwähnen. Was folgte, war eine erbitterte juristische Schlacht über mehrere Jahrzehnte hinweg und zwei "inoffizielle" Bond-Filme, James Bond - Feuerball und Sag niemals nie. McClory behauptete, mitgeholfen zu haben, einige ikonische Elemente der Bond-Welt zu erschaffen und den Charakter filmtauglicher zu machen. Auch nach seinem Tod im Jahr 2006 ging das Theater weiter, denn seine Erben führten den Kampf an seiner Stelle fort.
Nun also ist die Einigung da, wobei die Details des Deals und die geflossene Geldsumme noch unter Verschluss gehalten werden. Das könnte Skyfall-Regisseur Sam Mendes gelegen kommen, schließlich steckt er mitten in den Arbeiten zu James Bond 24, angesetzt für den 29. Oktober 2015. Dass Blofeld oder SPECTRE noch einen Platz im Film finden, ist zwar eher unwahrscheinlich, aber vielleicht reicht es ja für ein Easter Egg oder eine Abspannszene als kleinen Teaser.