David Finchers Verblendung war trotz üppigem Budget nicht der große Wurf, den sich Sony Pictures erhofft hatte. Entsprechend schwer tat man sich damit, dem Sequel Verdammnis die Freigabe zu erteilen. Zuletzt schienen endgültig die Lichter auszugehen, als Rooney Mara, die Lisbeth Salander aus Verblendung, den Film praktisch schon begrub. Aber man sollte ihn nicht zu früh abschreiben.
Mit dem vierten Roman "Verschwörung: Millennium 4" (englischer Titel "Spider's Web") der von David Lagercrantz geschrieben wurde, am 27. August erscheint und Stieg Larssons "Millennium"-Trilogie rund um Salander (eigentlich jetzt eine Quadrologie) fortsetzt, flammt wieder ein Fünkchen Hoffnung auf, vielleicht sogar mehr als das. Als sie noch Sony-Boss war, soll Amy Pascal sich vorsorglich auch die Rechte an diesem Buch gesichert haben. Nur wollte das Studio den nächsten Film, also Verdammnis, deutlich günstiger produzieren als das 90 Mio. $-teure Verblendung.
Jetzt wird überlegt, den zweiten und dritten Band - Verdammnis und Vergebung - in einem Film zusammenzufassen und Verschwörung die Trilogie dann abschließen zu lassen, das alles ohne Fincher. Allerdings schmeckt Pascal, die sich immer noch als Produzentin beteiligt, diese Idee nicht, weil sie dann das Verdammnis-Drehbuch von Steve Zaillian (Schindlers Liste), für das Sony einen Betrag im mittleren siebenstelligen Bereich hingeblättert hat, in die Tonne kloppen müsste. Unklar ist auch, ob Mara und Daniel Craig wieder mitspielen würden.