Mittlerweile können wir uns wohl wirklich sicher sein, dass The New Mutants noch rauskommt. Das längst überfällige X-Men-Spin-off hat einen Kinostart (16. April), ein Rating (PG-13) und wieder einen neuen TV-Spot - mit Dämonenbären, Seelenschwertern und einer entfesselten Magik (Anya Taylor-Joy). Und es hat noch etwas anderes, das in dieser Form noch kein anderer großer Superheldenfilm hatte (Eternals kommt ja erst später...): eine gleichgeschlechtliche Beziehung.
Ja, in Deadpool 2 gab es Negasonic Teenage Warhead (Brianna Hildebrand) und Yukio (Shioli Kutsuna), aber The New Mutants scheint noch einen Schritt weiter zu gehen. Bei all dem übernatürlichen Horror soll "eine schöne Liebesgeschichte" im Zentrum des Films stehen - er wisse, dass sich das seltsam anhöre, sagt Regisseur Josh Boone. Diese Liebesgeschichte entfaltet sich zwischen Rahne Sinclair aka Wolfsbane (Maisie Williams) und Danielle Moonstar aka Mirage (Blu Hunt). Es sei sozusagen das Rückgrat und der Fokus einiger der charakterorientierten Sachen im Film, erklärt Boone.
In der geheimen Einrichtung, in der die jungen Mutanten, die ihre Kräfte noch nicht voll beherrschen und daher als gefährlich gelten, gegen ihren Willen festgehalten werden, kommen sich die beiden näher. Es sei eine echte Erweiterung dessen, was in den Comics angeschnitten werde, meint Williams. Dort haben Rahne und Dani eine telepathische Verbindung, was man einfach habe ausbauen und in die Realität bringen wollen. Dass sie im Laufe der Handlung Gefühle füreinander entwickeln, kann Williams absolut nachvollziehen: Wenn man sich wirklich auf dieser Ebene mit jemandem verständigen könnte, dann würde man sich wahrscheinlich in diese Person verlieben, denkt sie.
Bezogen auf The New Mutants stellt sie klar, dass die Beziehung nichts sei, über das im Film allzu viel geredet werde. Auch deswegen gefiel es ihr so gut - weil es sich nicht wie ein "Gimmick" angefühlt habe. Es sei nicht wirklich eine Geschichte darüber, wie diese zwei Charaktere ihre Sexualität erfassen. Darum drehe sich der Film nicht, und sie geben ihrer Beziehung auch nicht unbedingt eine Bezeichnung. Auch niemand sonst tue es, und niemand hinterfrage es.