Dass Das Zeiträtsel prächtig anzuschauen ist, muss man keinem mehr erzählen, der die Trailer gesehen hat. Zwei TV-Spots, ein Clip und eine Featurette, die sich mit dem himmlischen Trio Mrs. Which (Oprah Winfrey), Mrs. Who (Mindy Kaling) und Mrs. Whatsit (Reese Witherspoon) befasst, untermauern diese Eindruck nur noch weiter. Aber hat Das Zeiträtsel auch mehr zu bieten als eine atemberaubende Optik?
Mit dem Film sind hohe Erwartungen verbunden. Wegen Regisseurin Ava DuVernay, für die es ein absolutes Wunschprojekt war. Wegen Disney. Wegen der beliebten Kinderbuchvorlage "Die Zeitfalte" von Madeleine L’Engle. Wegen der Tatsache, dass Das Zeiträtsel mit Storm Reid eine junge afroamerikanische Hauptdarstellerin und überhaupt einen ethnisch bunt gemischten, nahmhaften Cast (Chris Pine, Gugu Mbatha-Raw, Zach Galifianakis...) hat. Doch diesen Erwartungen scheint das Sci-Fi-Fantasy-Abenteuer nicht vollauf gerecht werden zu können.
Nachdem das Social-Media-Embargo gefallen war, blieben die meisten Kritiker noch stumm, was kein allzu gutes Zeichen ist. Vertreter aus der Filmindustrie schwärmen von "bahnbrechenden" visuellen Effekten, einer groß aufspielenden Reid und einer inspirierenden, zum Staunen anregenden und zu Tränen rührenden Geschichte, aber die paar Kritiker, die sich zuerst geäußert haben, sind längst nicht so nett. Visuell ambitioniert und dicht an der nahezu unverfilmbaren Vorlage sei Das Zeiträtsel, allerdings auch völlig durcheinander und thematisch nicht auf den Punkt. Der Film habe keinerlei Fluss und haufenweise Probleme. Obwohl die Absichten nobel seien, funktioniere diese Adaption nicht, liest man beispielsweise.
Dinge, die Disney gar nicht gerne lesen wird. Aber wie man in Fußballerkreisen so schön sagt: Die Wahrheit liegt auf dem Platz, also in diesem Fall auf der Kinoleinwand, wo Das Zeiträtsel am 5. April startet.