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A Good Person

Kritik Details Trailer News
Wenn Drogen die eigene Persönlichkeit zersetzen

A Good Person Kritik

A Good Person Kritik
0 Kommentare - 04.05.2023 von Moviejones
Wir haben uns "A Good Person" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
A Good Person

Bewertung: 3.5 / 5

Mit A Good Person begibt sich der ewige Scrubs - Die Anfänger-Star Zach Braff erneut in Drama-Gefilde und versucht die Irrwege des Lebens zu veranschaulichen. Liefert das "Sky Original", in dem Florence Pugh und Morgan Freeman die wichtigsten Rollen einnehmen, mehr als die typischen Szenen, in denen die schlimmen Facetten ungehemmten Rauschmittelkonsums zutage treten?

A Good Person Kritik

Das liebestrunkene Paar Allison (Pugh) und Nathan (Chinaza Uche) befindet sich inmitten eigener Hochzeitsvorbereitungen. Als sich Allison mit Nathans Schwester und deren Ehemann aufmacht, ein Brautkleid auszusuchen, werden sie in einen verheerenden Autounfall verwickelt, der die beiden Familienangehörigen das Leben kostet. Geplagt vom Trauma des Unfalls, rutscht die verlassene Allison zunehmend in die Abhängigkeit von Schmerzmitteln. In der Hoffnung, dass sie es schafft, clean zu werden, sucht die junge Frau eines Tages eine Selbsthilfegruppe auf, an der zufällig auch Nathans Vater Daniel (Freeman) teilnimmt.

Trailer zu A Good Person

Besonders der Einsatz von Pugh verdient höchste Anerkennung, zeichnet sie doch in A Good Person das zwiespältige Bild einer Frau, die ihren eigenen emotionalen Schmerz mit einer ganzen Reihe an mehr oder minder verbotenen Substanzen zu betäuben versucht und gleichfalls für ein besseres Dasein kämpft. Es sind die vielen kleinen Nuancen, die dieser Rolle zu ihrer Größe verhelfen: etwa das wilde Zittern ihrer Lippen, der glasige Blick im Rauschzustand oder auch die unruhigen Hände, die krampfhaft nach Halt in einer ihr nicht mehr lebenswert erscheinenden Umgebung suchen.

Positiv für A Good Person hervorzuheben ist auch die Tatsache, dass es nicht um eine klassische Suchtgeschichte geht. Stattdessen versucht man zu vermitteln, wie schlimm sich der übermäßige Konsum legal erhältlicher Substanzen in Form von Schmerzpräparaten oder Alkohol auf den Körper und die Wahrnehmung auswirkt. Das ist besonders deshalb interessant, da man dadurch das Klischee selbstverschuldeten Handelns umschifft.

Auch in visueller Hinsicht fährt man einiges auf, um Pughs Rauschzustände zu veranschaulichen, wodurch es dem Publikum ermöglicht wird, sich in ihr trostloses Dasein einzufühlen. Natürlich ist dieser Aspekt nicht komplett neu, denn zuletzt hatte man diese Problematik mit der überaus gelungenen Serie Dopesick adressiert. Dort ging es um das Marketing und die gesellschaftlichen Auswirkungen zum kontroversen Schmerzpräparat OxyContin der Firma Purdue Pharma.

Ärgerlich ist hingegen, dass sich der Drogen-Blues von A Good Person irgendwann in einigen wenig ergiebigen Nebensträngen verliert, wodurch der Plot zu konstruiert und unfokussiert wirkt, um vollends in den Bann zu ziehen. Ein Beautiful Boy mit Steve Carell und Timothée Chalamet wirkt an dieser Stelle beispielsweise deutlich stärker, weil er sich auf das zwischenmenschliche Vater-Sohn-Drama ohne große Ablenkungen bezieht.

Zwar gibt es bei mit A Good Person deutliche Hinweise darauf, dass Zach Braff nicht eine vollends realistische Geschichte schildern möchte, allerdings ist es ihm nicht geglückt, das angemessen zu bündeln. An dieser Stelle sei besonders das Hobby des von Freeman gespielten Ex-Alkoholikers Daniel hervorgehoben, das den Film wie ein Scharnier zusammenhält und dazu dienlich ist, den zurückgelegten Lebensweg durch eine idealisierte Vorstellung abzulösen.

Demgegenüber liefert Ghostbusters - Legacy-Schauspielerin Celeste O’Connor ebenfalls eine gelungene Performance ab, indem sie die hinterbliebene Enkelin von Daniel mimt. Die Chemie zwischen Pugh, Freeman und O’Connor weiß zu gefallen, da hierdurch die innewohnenden Spannungen auf vielfältige Weise zum Ausdruck gebracht werden. Trotzdem hätte man für A Good Person besser eine Jungschauspielerin gewählt, die dem Alter der vorgesehenen Rolle einigermaßen entspricht.

Auch wenn Braffs A Good Person einige unnötige Leerstellen besitzt, beweist dieses Drama einmal mehr, dass Pugh eines der ganz großen Talente ihrer Zeit ist. Ein Morgan Freeman muss zwar keinem mehr etwas beweisen, doch es ist schön, dass er sich in die Rolle des von inneren Dämonen geplagten Patriarchen vollumfänglich einfühlen konnte und so eine überzeugende Performance abliefert, die seine beste seit langer Zeit ist.

Wiederschauwert: 30 %

A Good Person Bewertung
Bewertung des Films
710

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