Alte Gewohnheiten lassen sich schwer abschütteln, das gilt auch für so manchen Hollywood-Star.
Vor der Kamera, wohlgemerkt! Mag sein, dass die Betreffenden selbst gar nicht merken, dass sie andauernd das Gleiche machen, oder sie greifen bewusst darauf zurück, denn was einmal funktioniert hat, funktioniert bestimmt auch mehrmals und woanders.
Tom Cruise rennt in nahezu jedem seiner Filme, als ginge es um sein Leben (was es oft wirklich geht), und Brad Pitt futtert einfach zu gerne. Beides schon sehr auffällig, aber es gibt noch spezifischere, seltsamere Fälle solcher Schauspiel-Ticks. Und lustigere, wie ihr gleich feststellen werdet. Da wir uns nicht mit fremden Federn schmücken wollen: What Culture hat uns die zeitaufwendige Filmrecherche quasi abgenommen.
Shia LaBeouf und sein "Nein, nein, nein, nein, nein!"
Zu hören in: Disturbia, Transformers 1-3, Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels, Eagle Eye - Außer Kontrolle
Man kann von Shia LaBeouf halten, was man will, aber ein Ja-Sager ist er nicht. Im Gegenteil, sein absolutes Lieblingswort lautet "nein", und er hat die etwas lästige Angewohnheit, es nicht nur einmal zu sagen, sondern am liebsten mehrfach schnell hintereinander. Meistens dann, wenn es brenzlig und er panisch wird. Seine "No, no, no, no, nooo!"s aus den Transformers-Filmen sind legendär. Oder gefürchtet, je nachdem.
Johnny Depp und seine Kopfbedeckungen
Zu sehen in: Platoon, Dead Man, Fear and Loathing in Las Vegas, Pirates of the Caribbean, Charlie und die Schokoladenfabrik, Public Enemies, Alice im Wunderland, The Rum Diary, Lone Ranger
Manchmal könnte man fast denken, Johnny Depp suche sich seine Rollen danach aus, ob sie es ihm erlauben, einen Hut aufzusetzen. Oben ohne sieht man ihn nur selten, je schriller die Kopfbedeckung, desto besser. Es lässt sich nicht von der Hand weisen, Depp hat einen Hut-Tick. Und plötzlich ergibt alles einen Sinn! Von Jack Sparrow über Willy Wonka und Tonto (tote Krähe) bis hin - na klar - zum Verrückten Hutmacher.
Keanu Reeves und seine "Whoa"s
Zu hören in: Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit, Gefährliche Brandung, Speed, Im Auftrag des Teufels, Matrix
Es gab mal eine Zeit, da war es cool, Wörter wie "whoa" zu sagen. Irgendwann in den 80ern oder 90ern. Und kein anderer Schauspieler hat es so intensiv ausgenutzt wie Keanu Reeves. Sobald ihn etwas zum Staunen oder aus der Fassung bringt - "whoa!". Bei Bill & Ted ja noch passend und daher vertretbar, aber selbst in todernsten Actionstreifen und als Matrix-Neo rutschte es ihm raus, und das nicht nur einmal. Whoa!
Leonardo DiCaprio und sein erhobenes Glas
Zu sehen in: Titanic, Der Mann in der eisernen Maske, Django Unchained, Der große Gatsby, The Wolf of Wall Street
Schon bemerkt? Leonardo DiCaprio liebt es, uns zuzuprosten. Bei so gut wie jeder Gelegenheit, die sich ihm bietet, erhebt er feierlich sein Glas. Erst nur sporadisch, kommt es mittlerweile immer häufiger vor. Allein in drei seiner vier letzten Filme tat er es. Wenn es so weitergeht, dann Prost! Keiner hebt das Glas professioneller und zugleich charmanter als er, aber DiCaprio hat ja auch früh angefangen - zu Titanic-Zeiten.
Samuel L. Jackson und seine Schimpftiraden
Zu hören in: Pulp Fiction, Die andere Mutter, Die Jury, Verhandlungssache, Deep Blue Sea, Unbreakable - Unzerbrechlich, Snakes on a Plane, The Spirit, Django Unchained
In etlichen Filmen mit Samuel L. Jackson kommt irgendwann der Punkt, an dem er zu einer seiner lautstarken Wutreden ausholt. Entweder lässt er sich darüber aus, warum die Dinge so mies stehen, oder er erzählt uns, dass es bald so sein wird. Und niemand hat diese Monologe besser drauf als Jackson. Alles begann mit seiner berühmten "Ezekiel 25:17"-Szene in Pulp Fiction, seitdem verdient er sein Geld damit.
Mel Gibson und sein entblößtes Hinterteil
Zu sehen in: Gallipoli, Lethal Weapon 1-3, Ein Vogel auf dem Drahtseil, Forever Young, Braveheart, Was Frauen wollen
Mel Gibson zeigt gerne, was er hat: ein knackiges Hinterteil. Zumindest tat er es, als er noch in Bestform war, da aber wirklich ständig. Gehört bei ihm einfach dazu. An irgendeine Szene, in der er seinen nackten Po blitzen lässt, erinnert sich bestimmt jeder. Ob man will oder nicht, es bleibt im Gedächtnis haften, was die Mädels unter uns sicher nicht stört. Männer müssen es (neidisch? genervt?) über sich ergehen lassen.
Sarah-Jessica Parker und ihre Hand auf der Brust
Zu sehen in: Sex and the City 1 & 2, der dazugehörigen Serie, Der Club der Teufelinnen, Happy New Year und weiteren
Sarah Jessica Parker ist seit Jahrzehnten im Filmbiz und da darf man ruhig mal applaudieren. Ihre Hochzeit erlebte sie in der Ära von Sex and the City und damals gehörte sie zur absoluten A-Liga Hollywoods. Doch bedeutet das auch, dass sie eine Topschauspielerin ist? Zweifel kommen auf, wenn man ihre Geste - Hand auf die Brust und demonstrativ einen Monolog haltend - in nahezu all ihren Filmen wiedersieht. Und so spielt sie die gleiche Rolle, immer und immer wieder...
Jeff Goldblum und seine "Ähm"s
Zu hören in: allen Goldblum-Filmen, wirklich allen!
Wer Jeff Goldblum, ähm, mal genauer zuhört, der, ah, wird schnell merken, dass er, ähm, immerzu Laute wie "ähm" oder "ah" einstreut. Er kann es, äh, einfach nicht lassen, nirgendwo! Vielleicht sollte man besser auch nicht zu sehr darauf achten, sonst kommt man nicht mehr davon los. Ähm. Und trotz dieser sprachlichen Macke klingt alles, was Goldblum von sich gibt, so verflixt intelligent. Der Mann ist ein Phänomen.
Harrison Ford und sein erhobener Zeigefinger
Zu sehen in: Star Wars, Der einzige Zeuge, Mosquito Coast, Indiana Jones und der letzte Kreuzzug, Das Kartell, Air Force One, K-19 - Showdown in der Tiefe, Ausnahmesituation
In Online-Kreisen nennt man ihn auch den "Finger of Doom" - Harrison Fords Zeigefinger, der so was wie seine Geheimwaffe ist. Wann immer Ford auf jemanden sauer sein muss, wird der Finger in die Luft gereckt und los geht’s. Besonders gut kommt das, wenn er es mit seinem anderen Hobby kombiniert: der verzweifelten Suche nach Frau und Familie, die er in überdurchschnittlich vielen Filmen zu retten versucht.