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Michael C. Hall plaudert über die finale "Dexter" Staffel 8 - US-Start heute

Michael C. Hall plaudert über die finale "Dexter" Staffel 8 - US-Start heute
0 Kommentare - So, 30.06.2013 von S. Spichala
Heute startet in den USA die achte und zugleich finale "Dexter" Staffel. In einem Interview verriet Dexter-Darsteller Michael C. Hall einiges über seine Figur und natürlich auch, was uns in der Finalstaffel erwartet.

Die letzte Staffel Dexter und damit die letzten 12 Episoden stehen in den USA ab heute wöchentlich bei Showtime an, während bei uns die siebte Staffel am 20. Juni schon einmal im Pay-TV bei Sky Atlantic HD startete, die zwölf neuen Folgen sind immer donnerstags um 22.00 Uhr zu sehen. Wer also nicht gespoilert werden will, bevor er die siebte Staffel durch hat, sei vorgewarnt.

Es dürfte manchem Dexter-Fan schon aufgefallen sein, wie leicht Dexter immer in diverse Behausungen eindringen kann, er sei wie Houdini, meinte Michael C. Hall, Darsteller der Titelfigur, die zwischen ihrem Job als Blutexperte bei der Miami Metro und dem Serienkiller-Dasein, einem normalen Leben als Partner, Vater und Bruder und dem unwiderstehlichen, dunklen und tödlichen Drang seines Schattenwesens hin- und hergerissen ist. Zudem sei klar, dass Dexter eher ein Denker-Typ ist - logisch, Emotionen, Empathie fehlt ihm offensichtlich, da bleibt nur das Denken und sein kaum steuerbarer dunkler Trieb. Interessant ist, dass Michael C. Hall selbst im Interview über ein dutzend Mal "I think" sagte. Entweder Teil seiner Person oder Hall war schon in der Rolle, immerhin saß er beim Interview auf dem Küchentisch eines Hauses, das auch ein Drehort für Dexter Staffel 8 ist.

Hall wird nicht nur ein letztes Mal Star einer Dexter-Staffel sein, in der zweiten Episode fungiert er auch als Regisseur. Eine der spannenden Fragen der neuen Staffel ist auch, an wen sich Dexters Voice-Overs richten, die den Zuschauer in seinen Kopf schauen lassen - wirklich nur ein dramaturgischer Trick, um die Zuschauer mehr Anteil an der Figur haben zu lassen, ihn zum stillen Mitkomplizen zu machen, und um alles über Dexters Code nach und nach zu erfahren? Hall verriet, dass das Voice-Over über Dexter manchmal deutlich hinausgehe und er die Idee hatte, dass Dexter eigentlich längst tot sei und das Ganze als an ihm vorbeiziehendes Leben wahrnehme. Da könnte man sich fast jetzt schon das Serienende vorstellen, sollte seine Idee den Machern all zu gut gefallen.

Fanfact: Hall hatte auch selbst die witzig-schräge Idee, dass Dexter zwar gern beruflich mit Blut arbeitet und auch beim Töten alles andere als ein Problem mit Blut hat, sein eigenes Blut aber nicht sehen könne, warum er sich auch ungern rasiert. Man denke an die Episoden-Intros.

Natürlich verdankt die Thrillerserie den Voice-Overs zum Teil auch die humoristische Note der Show, neben schrägen Situationen und Charakteren wie seinem bis auf eine Episode ewig sexistischen Forensik-Kollegen Vince Masuka (C. S. Lee). Dennoch ist Dexter eine Serienkiller-Serie mit reichlich Toten, Hall gab zu, dass er anfangs Zweifel hatte, ob er nach Six Feet Under - Gestorben wird immer gleich schon wieder eine Hauptfigur spielen will, die ständig von Toten umgeben sein würde. Aber das Skript des Piloten und der Show habe ihn dazu überzeugt, dass er sich später in den Hintern beissen würde, wenn er die Rolle ablehnt. Er möge an der Rolle sehr, dass sie sich in einer Grauzone bewege, so Hall - Achtung, Spoiler für Neulinge: 

Dexter tötet meistens nur Kriminelle, das mache ihn zu einem Killer, der fast moralisch erscheint, den man mögen kann. Ungefähr so, wie es auch bei Selbstjustizler Oliver in Arrow oder bei Bruce Wayne als Batman der Fall ist. Dennoch - er tötet gezielt, und zudem für Zuschauer martialischer als seine Opfer nur mit einem Pfeil abzuschießen oder im Kampf zu töten. Für Dexter ist das Töten eine fast heilige rituelle Zeremonie, wie der Zuschauer schnell feststellt. Solo-Lynchjustiz, die ihn zudem psychisch enorm befriedigt. Gerade sein Code mache den dunklen Part von Dexter noch düsterer, als wenn er einfach nur böse wäre, erklärte Hall. Im Gegenteil, die Tragik seiner Figur sei, dass Dexter gerade weil er ein normales Leben führen möchte, nur noch tiefer in den Abgrund sinkt, weil Unschuldige dadurch zu Tode kommen - bevor sich Dexter nach Menschlichkeit sehnte, seien nie Unschuldige gestorben. Man könne den Kuchen eben nicht gleichzeitig haben und töten. Trotz dieser Problematik mag Hall die Figur, die zu Beginn als Persönlichkeit eher noch wie ein Baby gewesen sei, inzwischen aber erwachsen geworden sei. Inklusive sexuellen Bedürfnissen und Beziehungsversuchen.

Allerdings bringe die Tatsache, dass Dexter dem Code nicht mehr ganz so stupide folgt, auch mit sich, was im Staffel 7-Finale passiert ist und nun dafür sorgt, dass seine Schwester Deb (Jennifer Carpenter), seine einzige bisher dauerhafte und durchaus auch manchmal emotionale Konstante in seinem Leben, ihm erstmals den Rücken zukehrt - was natürlich auch für Dexter nicht folgenlos bleiben werde, so Hall. Im gleichen Zuge werde auch der Zuschauer herausgefordert, seine Meinung zu Dexter zu überprüfen, denn ohne den Code wird Dexter zu einem normalen Serienkiller, kann man diesen dann noch mögen?

Dexter soll durchaus auch einer Romanze entgegen sehen, die wirklich wichtige weibliche Figur sei aber Dr. Evelyn Vogel (Charlotte Rampling) als eher mütterlicher Part. Achtung Spoiler - Sie half, ihm den Code als Kind einzupflanzen, und mache Dexter klar, dass seine menschlichen Züge ein Fehler seien, er sei viel besser darin, ein guter Psychopath zu sein, das sei genau das, was er auch habe sein sollen. Klingt sehr nach Experiment, oder? Und irgendwie sehr nach Arrow, bedenkt man Olivers Fähigkeiten in Kombination mit dem düsteren Part seiner Mutter... Doch wie das so ist bei Dexter - wenn man ihm sagt, was er zu sein hat, weckt das meist seinen rebellischen Widerwillen und den Willen, das Gegenteil zu beweisen. Man darf gespannt sein, wie dieser Kampf ausgehen wird. Natürlich verriet Hall nichts über das Ergebnis, der übrigens selbst sich dafür aussprach, Dexter mit der achten Staffel zu einem Abschluss zu bringen, einem passenden Abschluss. Hall machte deutlich, dass er durchaus etwas über das Finale weiß, zumindest Tendenzen, und damit sehr zufrieden sei.

Besonders möge er übrigens neben den Tötungsszenen, die der Figur jeweils eine Art Katharsis und Abschluss erbringen würden, auch die Szenen, die abschließende Ergebnisse zu den Beziehungen, die er versucht zu pflegen, zu Tage fördern, verriet Hall. Kein Wunder, finale Momente sind immer besonders dramatisch, aber dabei auch spannungslösend, für die US-Zuschauer gilt das ab heute bei Showtime sicher gleich für eine ganze Staffel und später natürlich das Staffel- und zugleich Serienfinale.

Danach sei zwar eine TV-Pause angedacht, aber man sage niemals nie - wenn ein guter Pilot ins Haus flattert, werde er ihn sicher lesen, auch wenn ihm mehr nach einem Break wäre, so Hall. Wir sind gespannt, wie Dexter in den USA startet - und berichten es euch, sobald die ersten US-Reviews eingetrudelt sind. Erste Eindrücke von US-Screening-Kritikern gab es bereits hier.


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