Neun Filme, zwei Oscars und mehr als dreißig Jahre Hollywood: Quentin Tarantino ist womöglich einer der einflussreichsten Regisseure unserer Zeit. Kein Wunder also, dass seine Anhänger damals komplett aus dem Häuschen waren, als der Filmemacher ankündigte, nach dem zehnten Film aufhören zu wollen. Als es 2023 mit dem Projekt The Movie Critic so schien, als hätte Tarantino den krönenden Abschluss seiner Filmografie gefunden. Im Film sollte Brad Pitt die Hauptrolle eines Filmkritikers übernehmen; zudem hätten auch kultige Figuren aus Tarantinos früheren Werken im Rahmen eines Crossover-Events ihr Comeback gefeiert. Im April letzten Jahres hieß es dann, trotz angeblich bereits gecasteten Darstellern, plötzlich, dass man die Idee und das fertige Skript zum Film verworfen habe und somit weiterhin auf der Suche sei. Seitdem wurde es eher ruhig um den letzten Quentin Tarantino Film, doch jetzt äußerte sich der Maestro höchstselbst in einem Interview mit dem renommierten Moderator Elvis Mitchell im Zuge des Sundance-Film-Festivals bezüglich seiner Zukunft als Regisseur.
Seinen Angaben zufolge werde sich Tarantino nämlich für sein nächstes Projekt von der Filmindustrie entfernen und zunächst ein Theaterstück realisieren, welches er momentan schreiben würde. Dazu schloss er interessanterweise nicht aus, jenes Stück auch als seinen zehnten Film zu adaptieren, sofern es sich als sehr erfolgreich herausstellt und kein Reinfall wird. Auf die Frage, warum er sich zurückhalte, möglichst bald wieder hinter der Kamera zu stehen, antwortete der 61-Jährige, dass er es nicht eilig habe, in Produktion zu gehen. Dazu würden seine beiden Kinder und die durchgetaktete Karriere die Hauptgründe für seine jetzige Sicht darstellen. Tarantino wolle mit einem neuen Film mindestens noch bis nächstes Jahr, wenn sein Sohn sechs Jahre alt wird, warten, um die Zeit mit seinem Nachwuchs genießen zu können.
Neben seinen zukünftigen Projekten kritisierte Tarantino den seiner Auffassung nach eher geringen Stellenwert, den Kinofilme zu Zeiten des Streaming zugesprochen bekommen: „Was zum Teufe ist heutzutage noch ein Film? Etwas, was vier verdammte Spielwochen symbolisch im Kino veröffentlicht wird? Na, gut und zwei Wochen später läuft der Film schon im Fernsehen.“
Somit haben Fans zumindest erst einmal ein Update, wie es um neues Material seitens des Regisseurs steht. Mit dem finalen Film Tarantinos ist daher vermutlich nicht vor 2027 zu rechnen, allerdings kann man sich bis dahin die Zeit mit den zwei Büchern des wandelnden Filmlexikons befassen, oder die bereits erschienen Werke nochmal anschauen.
Quentin Tarantino is pivoting away from filmmaking for his next project. https://t.co/NWCiJZhR9X
— The Hollywood Reporter (@THR) January 28, 2025