Offenbar konnte sich Universal Pictures endlich mit Focus Features einigen, denn inzwischen wurde jemand für den Regiestuhl von Fifty Shades of Grey gefunden. Es handelt sich um Sam Taylor-Johnson, die 2009 Nowhere Boy über das Leben von John Lennon inszenierte. Wem der Nachname bekannt vorkommt - die 46-jährige ist seit 2009 mit dem 23-jährigen Aaron Taylor-Johnson liiert, der uns als Kick-Ass und Drogendealer in Savages in Erinnerung ist.
Nachdem nun eine Regisseurin gefunden wurde - zuletzt hieß es noch, Joe Wright (Anna Karenina) könnte den Posten bekommen - dürfte es sicherlich nicht mehr allzu lange dauern, bis Universal auch die Hauptdarsteller benennt. Viel war in den vergangen Wochen und Monaten zu hören und nachdem RTL & Co. zuletzt posaunten, Alex Pettyfer (Magic Mike) habe die Rolle ergattert, wovon keine größere US-Seite geschweige denn IMDb was zu wissen scheinen, warten wir mit der frohen Kunde weiterhin ab. Für viele ist Pettyfer nämlich mitnichten die perfekte Reinkarnation von Lebemann Christian Grey.
Fifty Shades of Grey schildert das sexuelle Erwachen der Jungfrau Anastasia Steele mit dem schwerreichen Christian Grey, der keine Lust auf Blümchensex hat. Wir haben den ersten Roman der Reihe gelesen und sind schwer verwundert, warum dermaßen viele Leser dieses Buch so grandios finden. Seit Jahrhunderten gibt es wahrhaft großartige erotische Literatur und auch was viele (deutsche) AutorInnen in den letzten Jahrzehnten verfasst haben, ist um Längen besser und lässt die Gedanken mehr tanzen als dieses naive und mittelmäßig geschriebene Werk. Kaum zu glauben, dass es Twilight-Fan EL James schafft, SM-Literatur salonfähig zu machen. Warum? Erleben Millionen Hausfrauen im US-Biblebelt mit Kabelbindern und Harcore-Rhetorik gerade ihr sexuelles Erwachen? Offenbar, denn anders ist es kaum zu erklären, dass eine derart hohe Begeisterung folgte und damit auch eine Verfilmung.
Andererseits liegt wohl auch viel am Medienhype wie so oft und nur weil Verkaufszahlen enorm sind, muss man nicht von Klasse sprechen. Es bleibt zu hoffen, dass die Teilnahme an Fifty Shades of Grey für beide Hauptdarsteller in einigen Jahren nicht als Todesstoß gilt, denn schlussendlich dürfte uns weniger ein erotischer Klassiker wie 9 1/2 Wochen erwarten, sondern ein waschechter Porno. Es sei denn, es wird geschnitten was das Zeug hält...
Einen konkreten Kinostart für die Romanverfilmung gibt es noch nicht.