AnzeigeN
AnzeigeN

Mr. Robot

News Details Reviews Trailer
"Mr. Robot" - Anonymous lässt grüßen

Review Hackerdrama "Mr. Robot" Staffel 1 - Wie gut ist der US-Hit wirklich?

Review Hackerdrama "Mr. Robot" Staffel 1 - Wie gut ist der US-Hit wirklich?
7 Kommentare - Di, 01.12.2015 von S. Spichala
In den USA wird die Hackerserie "Mr. Robot" längst gefeiert, nun kann man sie auch in Deutschland via Amazon Prime sehen. Lohnt der Blick? Das verrät euch unsere Review - minimale Spoiler.
Achtung, diese Meldung enthält Spoiler!

Aktueller geht es kaum in Zeiten, in denen die Hackergruppe Anonymous mit dem FBI gegen den IS kämpft und Korruption und Verschwörung schon zum Alltagssprachgebrauch gehören. Ganz ohne Spoiler geht es nicht, aber wir halten sie so gering wie möglich, können aber vorneweg sagen, dass Mr. Robot Staffel 1 gerade in den letzten Episoden mit Wendungen aufwartet, die man irgendwie ahnt, aber dann doch nicht so kommen sieht, wie sie sich präsentieren.

"Mr. Robot" Season 1 Trailer 1

10 Episoden umfasst die erste Staffel des Hackerdramas von USA Network, Staffel 2 ist bereits geordert. Was Serienschöpfer Sam Esmail hier präsentiert, ist so ziemlich die beste neue Serie, die wir in letzter Zeit sehen konnten.

Mr. Robot Story

Der junge Programmierer Elliot (Rami Malek) leidet unter sozialen Störungen. Seine einzige Chance, Kontakt zu anderen aufzunehmen, sieht er darin, sich in ihre PCs zu hacken. Seine Therapeutin, sein Chef, seine Kollegen, seine Nachbarin - jeder, der mit ihm Kontakt hat, würde sich gruseln, wenn er wüsste, was Elliot alles über ihn oder sie weiß. Doch zugleich ist er auch ein sehr schweigsamer Geselle. Mit seinen Fähigkeiten beschützt er jedoch die wenigen Leute, die ihm dennoch wichtig sind. Doch schon bald gerät er zwischen die Fronten der Cyber-Sicherheitsfirma AllSafe, für die er arbeitet, und einer Untergrundorganisation von Hackern, die zerstörerische Absichten hegt und Elliot rekrutiert. Ihr Anführer ist ein mysteriöser Anarchist namens Mr. Robot (Christian Slater)...

Mr. Robot Kritik

Rami Malek überzeugt von der ersten Sekunde als junger Sozialphobiker Elliot mit Einsamkeits- und Drogenproblem, dank der Off-Stimme kann der Zuschauer tief in seine Gedankenwelt eintauchen. Eine gute Entscheidung, die schon bei Dexter hervorragend funktioniert hat. Dazu Christian Slater (True Romance), der hier endlich wieder einmal in einer coolen Rolle glänzen darf, auch der Rest des wichtigen Casts macht seine Sache prima. Die geheime Gruppe von Mr. Robot namens fsociety erinnert schon stark an Anonymous, Masken inklusive, auch wenn sie etwas anders aussehen.

Wer sich ein bisschen mit Verschwörungstheorien auskennt, wird Elemente davon in Mr. Robot wiederfinden: Ein mächtiges Konglomerat ist das Ziel der Hacker, für die Elliot seine Fähigkeiten einsetzen soll. Repräsentiert durch die Firma E Corp aka Evil Corp, doch auch hinter ihr gibt es natürlich noch höher gestellte Drahtzieher. Keine Sorge, damit verraten wir nicht zu viel, das wird schon im Pilotfilm klar. Natürlich gibt es auch einen gruselig psychopathischen Antagonisten, den machthungrigen jungen E Corp-Aufsteiger Tyrell Wellick (Martin Wallström, Im Weltraum gibt es keine Gefühle), der gern möglichst flott die nächst höhere Stufe als CTO ergattern und dafür seinen Konkurrenten aus dem Feld schlagen möchte. Eisig blaue Augen und ebenso eisiges Psychoverhalten, das ein bisschen an American Psycho erinnert, machen ihn wahrlich zu einem fiesen Kerl. Der dennoch einen Background bekommt, der ihn zwar äußerst seltsam, aber dennoch irgendwie menschlich wirken lässt.

Ob Slaters Mr. Robot Freund oder Feind ist, wird nicht so schnell klar, mysteriös bis verrückt ist die treffendste Beschreibung. Im Verlauf wird durch Flashbacks auch sein Hintergrund mehr beleuchtet wie auch der einiger wichtiger anderer Figuren. Allen voran Kollegin und Kindheitsfreundin Angela (Portia Doubleday, Her) mit Tendenz zum Love Interest. Im Verlauf wird klar, dass beide noch eine alte Rechnung mit E Corp zu begleichen haben aufgrund eines Ereignisses aus der Vergangenheit mit für beide ähnliche Konsequenzen. Elliot hat also auch eine persönliche Motivation, das Ziel der Hackergruppe zu unterstützen. Doch die Sicherheitsfirma, für die er arbeitet, ist Kunde von E Corp, und genau das bringt ihn in den Zwiespalt, genau die Firma hacken zu sollen, für deren Cyber-Sicherheit er und seine Kollegen eigentlich sorgen sollen. Selbst sein Chef bei AllSafe ist ein netter Kerl, das macht ihm die Sache wahrlich nicht leicht.

Die Story von Mr. Robot ist spannend, sowohl in Bezug auf das zu erreichende Ziel der Hackergruppe wie auch in Bezug auf die Charakterentwicklungen. Spannende Wendungen, überraschende Offenbarungen, emotionaler und psychologischer Tiefgang, dazu schön dreckig-düster und einfallsreich inszeniert. Wenn etwas in jeglicher Hinsicht an Breaking Bad rankommt oder gar zu übertreffen vermag, dann Mr. Robot. Darsteller, Story, Inszenierung, Licht, Kameraeinstellungen, Musik - alles auf höchstem Niveau. Hier dürften einige Emmys fällig werden. Keine Szene ist überflüssig, limitierte Staffeln bewähren sich hier erneut und sorgen für Intensität.

Mr. Robot Fazit

Auf einer Punkteskala hätte Mr. Robot ganz klar die volle Punktzahl verdient, wir sind sehr gespannt, ob Staffel 2 das hohe Niveau halten kann. TV wird tatsächlich immer besser. Der deutsche Hackerfilm Who Am I - Kein System ist sicher war schon ziemlich cool, aber Mr. Robot übertrifft den Film locker. Wer Amazon Prime hat, kann Staffel 1 dort komplett anschauen, auch auf Deutsch. Wann die Serie ins normale Pay-TV oder Free-TV kommt, ist noch offen. Klare Empfehlung!

Erfahre mehr: #Drama, #Thriller
AnzeigeN
Mehr zum Thema
Horizont erweitern
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
7 Kommentare
MJ-Pat
Avatar
BigBadWulf : : Moviejones-Fan
01.12.2015 16:18 Uhr | Editiert am 01.12.2015 - 16:20 Uhr
0
Dabei seit: 17.12.13 | Posts: 134 | Reviews: 11 | Hüte: 6

Ich hab die Serie an 2 Abenden durchgezogen. Anfangs nervte mich das überneurotische Getue des Hauptdarsteller etwas. Aber spät. aber der 2. Folge bin ich damit sehr gut warm geworden, da es sich einfach zu gut in das Gesamtkonzept einpasst. Leider musste ich sehr oft an die Vorstadt-Comedy-Serie "Suburgatory" denken. Nicht das die Serien sich auch nur im Ansatz ähnlich wären, aber eine der Schauspielerinen kenn ich davon als böse "Bitch" Dalia .. das ging mir nicht mehr aus den Kopf. Hatte auch Angst vor einer grausigen Synchro wie sie bei Netflix Serien leider hin und wieder vorkommt. Aber auch hier war alles gut.

Top Serie.

Mein Name ist Wulf. Ich löse Probleme!

Avatar
WiNgZzz : : Moviejones-Fan
01.12.2015 15:23 Uhr | Editiert am 01.12.2015 - 15:32 Uhr
0
Dabei seit: 14.01.11 | Posts: 2.363 | Reviews: 0 | Hüte: 83

Breaking Bad war gut, sogar richtig richtig gut! Vor allem fantastisch gespielt... und trotzdem reiht sich BB bei mir hinter anderen, ebenfalls fantastischen Serien der vergangenen Jahre ein (vor allem Hannibal & Boardwalk Empire, aber auch Dexter, True Detective 1), warum das so ist kann ich nichtmal erklären.

Mr.Robot sehe ich jetzt nach Staffel 1 auch mit deutlichem Potenzial BB zu toppen!

Rami Malek? Den kannte ich vor NfS praktisch garnicht und dann kommt der mit dem hier!? Wahnsinn...

Und Martin Wallström? Alter Schwede... ;D

Hier gibt es nichts zu sehen!

Avatar
MJ-SteffiSpichala : : Moviejones-Fan
01.12.2015 14:06 Uhr | Editiert am 01.12.2015 - 14:09 Uhr
0
Dabei seit: 07.01.14 | Posts: 820 | Reviews: 0 | Hüte: 30

@MrBond - ich bin gespannt auf deine Meinung, gern hier später dann posten.

@PeterParker - erfreulich, dass nicht nur ich das so sehe :-) Ich bin gespannt, ob Staffel 2 auch die derzeit aktuellen Entwicklungen von Anonymous aufgreift, konnten sie ja zur Drehzeit von Staffel 1 noch nicht ahnen. Hast du auch stark an Fight Club denken müssen? Da allein der Filmhinweis spoilert, hab ich es in der Review natürlich nicht erwähnt. Bei Antwort bitte auch mit Spoilermarkierung. wink

Avatar
MrBond : : Imperialer Agent
01.12.2015 13:59 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.606 | Reviews: 23 | Hüte: 586

Finde ich super, dass Ihr eine Kritik zur Serie geschrieben habt. Habe die Serie schon seit einiger Zeit auf meiner Watchlist bei Prime. Nur die Motivation war noch nicht so gross. Jetzt bin ich aber sehr gespannt und werde die Tage anfangen.

Vielen Dank!

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

Avatar
PeterParker : : Moviejones-Fan
01.12.2015 13:54 Uhr
0
Dabei seit: 22.06.12 | Posts: 61 | Reviews: 0 | Hüte: 0

@Mj-SteffiSpichala - ich bin genau deiner meinung geniale serie ! coole schauspieler und mega geiles thema für eine serie smile ich hoffe es ist bald sommer 2016 freue mich auf die 2 staffel ;)

Avatar
MJ-SteffiSpichala : : Moviejones-Fan
01.12.2015 13:47 Uhr | Editiert am 01.12.2015 - 13:48 Uhr
0
Dabei seit: 07.01.14 | Posts: 820 | Reviews: 0 | Hüte: 30

@Zemeckis - Hast du die komplette Staffel gesehen?

Warum der Vergleich: 1. Vor allem: Der cinematisch anmutende düstere Inszenierungsstil 2. Crimethriller mit einem Verbrecher (hacken ist illegal) als Hauptprotagonist 3. Skurrile und interessante Charaktere und Beziehungsgeflechte 3. Seltsame Geflechte mit weiteren Verbrechern/Hackern und Kriminellen 4. Originalität in der Serienlandschaft 5. Zum Teil heftige Wendungen und Schocker 5. Interessanter Score 6. Packt gleich in der ersten Folge - so ging es zumindest mir auch bei Breaking Bad, und das ist nicht oft so, meist muss ich mich erst "warm gucken" mit ein paar Folgen

Mag offenbar Wahrnehmungssache sein, aber der Vergleich mit Breaking Bad drängte sich mir nunmal stark auf. Durchschnitt - seh ich nicht so, aber verschiedene Meinungen gibt es ja immer.

Avatar
Zemeckis : : Moviejones-Fan
01.12.2015 13:06 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.15 | Posts: 155 | Reviews: 0 | Hüte: 2

Die Serie ist nicht schlecht, aber nicht mehr als Durchschnitt. Wie kann man sie mit "Breaking Bad" vergleichen ?

Forum Neues Thema
AnzeigeY