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Vom Schulschwarm zum Kriegshelden

Stallones verworfene "Rambo"-Prequel-Idee vom einst beliebten Schulschwarm

Stallones verworfene "Rambo"-Prequel-Idee vom einst beliebten Schulschwarm
9 Kommentare - Fr, 19.09.2025 von MJ-Caminito
Sylvester Stallone wollte Rambo als Highschool-Liebling zeigen, digital verjüngt durch KI. Doch die Idee scheiterte, und stattdessen wird Noah Centineo zum jungen Veteranen im Prequel.

Sylvester Stallone, untrennbar mit der Rolle des John Rambo verbunden, hat in einem exklusiven Interview kürzlich eine faszinierende, aber letztlich gescheiterte Idee enthüllt: Ein Prequel zum Action-Franchise, das mithilfe künstlicher Intelligenz Rambos frühe Jahre beleuchten sollte.

Statt des harten, gebrochenen Helden, den das Publikum kennt, wollte Stallone Rambo als charmanten jungen Mann darstellen, der vor dem Einsatz in Vietnam das Leben in vollen Zügen genießt. Diese Idee zeigt die kreativen Ambitionen des mittlerweile 79-jährigen Stars.

Die Rambo-Saga, basierend auf David Morrells Roman First Blood von 1972, schrieb Filmgeschichte. Der Name „Rambo“ wurde zum Synonym für den kompromisslosen Einzelkämpfer und fand sogar umgangssprachlich Eingang als Bezeichnung für Draufgänger oder Rowdys. Stallone schlüpfte in die Rolle des traumatisierten Vietnam-Veterans, der in den Filmen gegen korrupte Polizisten, feindliche Armeen und Kartelle antritt.

Die Serie umfasst fünf Filme: Rambo (1982), Rambo 2 - Der Auftrag (1985), Rambo 3 (1988), John Rambo (2008) und Rambo - Last Blood (2019). Stallone ist nicht nur in allen Hauptrollen zu sehen, sondern schrieb auch mit an allen Drehbüchern und inszenierte den vierten Teil selbst. Im ersten Teil stand noch die Auseinandersetzung mit Kriegstraumata und der schwierige Umgang mit Vietnam-Rückkehrern im Mittelpunkt, während die späteren Filme zunehmend auf groß angelegte Action setzten. Weltweit spielte die Reihe über 850 Millionen US-Dollar ein und prägte das Action-Genre nachhaltig.

In seinem Gespräch mit ScreenRant, das kürzlich veröffentlicht wurde, schildert Stallone detailliert seine ursprüngliche Idee für ein Prequel. „Ich wollte die Vorgeschichte von Rambo neu erzählen, weil ich ihn an der Schule als den nettesten Typen zeigen wollte… als Klassenbester, Schulschwarm und all das Zeug“, so der Schauspieler und Regisseur.

Er hatte ein Bild von einem Rambo im Kopf, der als Musterschüler und beliebter Highschool-Star durchs Leben tanzt: „Und als er nach Vietnam geht, denkt er, es würde nur ein dreiwöchiger Einsatz werden…“. Die dramatische Wende sollte dann eintreten, sobald der Protagonist in die Dschungelkriege Asiens gerät. „Man sieht, wie er gefoltert und gefangen genommen wird, seine Freunde getötet werden, eine Katastrophe folgt der nächsten - und so wurde ich zu dem, was ich bin. Ursprünglich war ich aber ein lebensfroher Typ, so etwas in der Art.“, ergänzt Stallone.

Diese kontrastreiche Erzählung - vom unbeschwerten Jugendlichen zum gebrochenen Kämpfer - sollte die Wurzeln des Charakters vertiefen und erklären, warum Rambo zu dem schweigsamen Einsiedler wird, den die Zuschauer aus den Filmen kennen. Der Clou an der Konzeption: Die Umsetzung mit KI. „Und ich dachte: ‚Das könnten wir mit KI umsetzen.’“, gesteht Stallone ein. Die Technologie hätte es ermöglicht, eine jüngere Version von Rambo digital zu generieren, ohne dass der alternde Stallone sich physisch einsetzen muß.

Solche Ansätze gewinnen in Hollywood zunehmend an Fahrt, etwa bei Deepfake-Effekten oder der Nachbearbeitung von Stars in der Post-Production. Doch der Plan blieb auf dem Papier. „Aber wir haben zu lange gezögert, und sie haben das Projekt übernommen.“, bedauert der Oscar-prämierte Künstler (für das Drehbuch von Rocky, 1976).

Die Verzögerungen führten schließlich dazu, dass die Produktionsfirma Millennium Media die Zügel übernahm und nun eine konventionellere Variante in Angriff nimmt. Die neue Rambo-Prequel-Produktion weicht bewusst von der KI-Idee ab. Im August kündigte Millennium Media an, Noah Centineo - u.a. bekannt aus der Rom-Com To All the Boys I’ve Loved Before (2018) - als jungen John Rambo zu casten. Der finnische Regisseur Jalmari Helander übernimmt die Inszenierung, während Rory Haines und Sohrab Noshirvani das Skript verfasst haben.

Der Fokus liegt auf Rambos Ursprüngen als Elite-Soldat der Green Berets während des Vietnamkriegs: Seine Ausbildung, erste Einsätze und die Grausamkeiten, die ihn formen. Die Dreharbeiten sollen im Januar 2026 starten.

Stallone selbst äußert sich zurückhaltend-positiv: „Ich wünsche ihnen einfach viel Erfolg“. Bisherige Aussagen deuten auf eine beratende Rolle hin.

Auch wenn Stallones KI-Projekt nicht umgesetzt wurde, zeigt es einmal mehr die ungebrochene Kreativität des Stars. Gleichzeitig zeigt das Centineo-Prequel, dass Rambo noch längst nicht am Ende seiner filmischen Reise angekommen ist.

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9 Kommentare
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willi777 : : Moviejones-Fan
22.09.2025 10:19 Uhr
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Dabei seit: 18.05.15 | Posts: 161 | Reviews: 0 | Hüte: 6

@BenBulben

und dabei hast du garantiert eine gekürzte Version des Romans gelesen. ich habe hier noch das ungeschnitte Original, das hatte ich mir damals unmittelbar nach dem Kinobesuch gekauft. Ein paar Monate später habe ich mir eine neuere Auflage gekauft, zum Sammeln, weil das erste Buch recht schnell auseinanderging ( war nicht gut geleimt). Da fehlte der ganze harte Scheiß bereits. Lächerliches Deutschland.

Im Original stehen noch ganz andere Sachen drin, hinsichtlich Brutalität.

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willi777 : : Moviejones-Fan
22.09.2025 10:14 Uhr | Editiert am 22.09.2025 - 10:24 Uhr
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Dabei seit: 18.05.15 | Posts: 161 | Reviews: 0 | Hüte: 6

Hätten Sie mal lieber Stallones Ansatz übernommen. Ein Film, der auch die zivile Vorgeschichte zeigt, das würde mich sehr interessieren. Der Cast ist auch ok.

So klingt es für mich unvollständig. Es ist damals Stallones Ansatz gewesen, auf die Veteranen und deren Traumata aufmerksam zu machen und da gehört bei so einem Prequel dazu, wie der junge Mensch in den USA damals aus einer unbescherten Jugend heraus geholt und im Krieg zerstört wurde.

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Kothoga : : Moviejones-Fan
19.09.2025 20:22 Uhr
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Dabei seit: 05.03.17 | Posts: 961 | Reviews: 0 | Hüte: 40

Noah Centineo - der neue Actionheld oder was? Erst He-Man, dann Ken, jetzt John Rambo, was geht? Bin gespannt, ob er mehr Schein als Sein ist, oder ob er wirklich den Figuren Leben einhauchen kann...

Papa gegen links

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BenBulben : : Moviejones-Fan
19.09.2025 18:22 Uhr
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Dabei seit: 14.07.16 | Posts: 71 | Reviews: 0 | Hüte: 6

Dankeschön bartacuda, dann hab ich den Artikel beim überfliegen etwas falsch gelesen und verstanden.

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Meistro : : Moviejones-Fan
19.09.2025 17:36 Uhr
0
Dabei seit: 22.01.25 | Posts: 50 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Rambo 1-3 Megageil einfach Kultfilme/ Teil 4 & 5 auch noch gut aber hat nicht mehr die Klasse/ Charme von der Trilogie, persönlich brauche ich kein weitere Rambo Filme & schon garnicht eine serie/ ohne Stallone ist Rambo kein Rambo

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
19.09.2025 16:13 Uhr
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Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 10.086 | Reviews: 179 | Hüte: 696

KI hin oder her, die Idee diesen Bruch einer Figur zu zeigen, das ist das eigentlich interessante. Das kann auch der einzige Grund sein, warum man so ein Prequel erzählen mag. Ich hoffe, dass auch das neue Filmteam an diesem Ansatz interessiert ist.

In Rambos Beschreibung klang es ein bisschen wie bei Die durch die Hölle gehen. Der Film zeigt in der ersten Hälfte quasi auch nur das Leben in der Heimat.

Wie schon bei der letzten News gesagt: Dieses Prequel hat unglaublich viel Potential, aber auch eine große Fallhöhe.


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bartacuda : : Mitternächtlicher Haijäger
19.09.2025 13:53 Uhr
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Dabei seit: 03.03.10 | Posts: 4.438 | Reviews: 0 | Hüte: 355

@BenBulben

Mir sei eine kleine Korrektur erlaubt. Pacino wird in The Offer, unstrittig genial, von Anthony Ippolito dargestellt. Das ist der Schauspieler, der gerade als Stallone für den "Making of Rocky" Film im Gespräch ist.

Centineo soll den jungen John Rambo darstellen.

... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
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BenBulben : : Moviejones-Fan
19.09.2025 10:13 Uhr | Editiert am 19.09.2025 - 10:53 Uhr
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Dabei seit: 14.07.16 | Posts: 71 | Reviews: 0 | Hüte: 6

Hab das Buch mal vor Jahren gelesen und war schon ziemlich überrascht davon, wie die Figur dort dargestellt wird. Meistens wird Rambo einfach nur "Der Junge" genannt und beim lesen klang es immer wie eine fast namenlose und gefühllose Person um die 20 Jahre. Und durch die recht häufige Formulierung "der Junge..." sieht man quasie fast immer nur ein Kind bzw. Jugendlichen beim lesen vor sich.

Und ich war überrascht davon, wie kaltblütig er dort zuerst die Hunde im Wald und dann die Polizisten nahezu gleichgültig, kalt und voller Absicht tötet was aber vollkommen aus dem Film verbannt wurde. Dass diese Figur völlig durch den Krieg zerbrochen wurde klang schon hart durch und macht es vielleicht etwas interessant, die jungen Jahre zu erzählen als Antikriegsfilm.

Noah Centineo passt optisch gut und in "The Offer" spielt er den jungen Al Pacino auch verdammt eindrucksvoll, insbesondere die Tötungsszene im Restaurant als der junge Corleone erstmals zeigt, zu was er fähig ist.

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GPJ : : Moviejones-Fan
19.09.2025 09:04 Uhr | Editiert am 19.09.2025 - 09:05 Uhr
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Dabei seit: 26.09.24 | Posts: 752 | Reviews: 4 | Hüte: 38

Ein mit KI digital verjüngter Stallone an der High-School? Der sich im Unterricht engagiert, bei Football alle niedermacht, die Schwachen vor Mobbing beschützt und von den Cheerleadern geliebt wird. Und am Ende singen alle ein Lied.

Schade, dass diese geniale Idee nicht umgesetzt wurde.

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