"Willkommen in Hamburg" heißt es am Sonntagabend im Ersten, wenn der wohl prominenteste der neuen Kommissare seine mit Spannung erwartete Tatort-Premiere feiert: Til Schweiger (Keinohrhasen) als Hamburger Ermittler Nick Tschiller. Der hieß ursprünglich Nick Tschauder, aber der Name war Schweiger zu dämlich, also wurde er auf seinen Wunsch noch kurz vor Drehstart geändert.
Auch sonst scheint die Rolle voll auf ihn zugeschnitten zu sein: Tschiller, geschieden, ein ehemaliger Undercover-Cop des Frankfurter LKA und Ex-Mitglied eines SEK, ist ein Mann, der nicht lange fackelt und lieber die Waffe sprechen lässt. Harte Action und große Gefühle, darauf setzt Schweiger, schließlich gebe es ja schon genug weibliche Kommissare und schräge Ermittlertypen. Da sei es mal Zeit für etwas Neues. Die ARD ließ sich jedenfalls nicht lumpen: Zwei Millionen Euro soll Schweigers explosiver erster Fall gekostet haben - der teuerste Tatort aller Zeiten!
Das Wichtigste in Tschillers Leben ist Teenie-Tochter Lenny (Luna Schweiger, Schutzengel). Ihretwegen zieht er nach Hamburg, da sich seine Ex-Frau Isabella (Stefanie Stappenbeck, Barfuß) wieder mehr um ihre eigene berufliche Karriere kümmern will. Bei seinem ersten Routineeinsatz mit Partner Yalcin Gümer (Fahri Yardim, Almanya - Willkommen in Deutschland) lernt Tschiller aber gleich die dunkle Seite der Hansestadt kennen. Als sie eine Wohnung überprüfen, stoßen die beiden auf ein Versteck für minderjährige Prostituierte und liefern sich eine blutige Schießerei mit deren Zuhälter. Drei Menschen sterben - dumm nur, dass Tschiller damit den Kiezfrieden zwischen der Hamburger Polizei und dem berüchtigten Astan-Clan empfindlich gestört hat.
So sieht er sich dann auch prompt massiver Kritik aus den eigenen Reihen ausgesetzt und muss eine interne Untersuchung über sich ergehen lassen, während Staatsanwältin Hanna Lennerz (Edita Malovcic, Zweiohrküken) gegen ihn ermittelt. Tschillers neue Kollegen sind misstrauisch, ganz besonders Ines Kallwey (Britta Hammelstein, Der Baader Meinhof Komplex) und Chef Holger Petretti (Tim Wilde, Der Schuh des Manitu). Nur Yalcin hält zu ihm, als er es im Alleingang mit dem scheinbar übermächtigen Menschenhändlerring aufnimmt und dabei selbst in die Schusslinie gerät.
"Willkommen in Hamburg" ist der dritte Tatort von Regisseur Christian Alvart (Antikörper), der 2009 mit dem deutsch-britischen Sci-Fi-Thriller Pandorum für Aufsehen gesorgt hat. Das Drehbuch schrieb Christoph Darnstädt (Das Experiment). Wer wissen will, wie sich Schweiger in seiner neuen Rolle schlägt, muss am Sonntag um 20:15 Uhr Das Erste einschalten. Hier schon mal ein paar bildliche Eindrücke: