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The Rite - Das Ritual

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The Rite - Das Ritual

"The Rite - Das Ritual": Unsere Filmkritik

"The Rite - Das Ritual": Unsere Filmkritik
5 Kommentare - Di, 15.03.2011 von Moviejones
Lust auf ein bisschen Exorzismus? Wer ein Freund derartiger Geschichten ist, wird den Kinostart von "The Rite - Das Ritual" nicht verpassen wollen. Wir verraten euch, ob die Teufelsaustreibung wirkt.

Bisher haben Pressevorführungen, die an einem Tag nacheinander stattfanden, immer irgendwie zusammengepasst. Doch dieses Mal haben wir uns auf die Kombi Horrorfilm The Rite - Das Ritual und den neuesten Streich von Winnie Puuh einstellen müssen. Welcher Film hier der wahre Horror war? Wer so denkt, tut Winnie unrecht, aber mehr dazu in unserer bald folgenden Kritik zum Kinderfilm. Das Ritual startet dagegen bereits diesen Donnerstag und natürlich wollen wir euch nicht vorenthalten, wie der Film war.

Michael Kovak (Colin O'Donoghue) steht vor der Wahl: Entweder in die Fußstapfen seines Vaters (Rutger Hauer) treten und Leichenbestatter werden - oder Priester. Er wählt Letzteres und obwohl es den Anschein hat, dass der junge Mann den Weg bewusst gewählt hat, kann er seine Zweifel am Glauben nicht ganz abstreifen, was ihn dazu bringt, die Ausbildung vorzeitig beenden zu wollen. Doch dann soll er an einer Exorzistenausbildung im Vatikan teilnehmen, auch um seinen Weg zu überdenken. Dort lernt er Pater Xavier (Ciarán Hinds) und dessen geschätzten Freund, Pater Lucas Trevant (Anthony Hopkins), kennen, der als etwas unorthodox gilt. Kurz darauf begleitet Michael den Pater zu einer Teufelsaustreibung, doch die erlebte Szene schätzt der junge Mann mehr als Show, denn als übersinnlich ein. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und der junge Aspirant kommt an die Grenze seines Verstands - nun heißt es, glauben oder nicht glauben...

Regisseur Mikael Håfström, der für Zimmer 1408 oder auch Entgleist bekannt ist, hat einen soliden Horrorfilm mit übersinnlichen Elementen in Szene gesetzt, in dem vor allem der wie stets grandios spielende Anthony Hopkins weite Strecken des Films trägt. Newcomer Colin O'Donoghue wirkt wie die ältere Version von Spider-Man Andrew Garfield und spielt den innerlich zerrissenen Priesteraspiranten überzeugend. Und auch Marta Gastini als junge, unglückliche Frau, die von einem aggressiven Dämon besessen ist, spielt schön schaurig. Daneben finden sich große Namen wie Rutger Hauer (Blade Runner) und Ciarán Hinds (Rom), doch beide sind in der Handlung recht in den Hintergrund gerückt. Gerade bei Hauer ist das schade, den man gern öfter auf der großen Leinwand sehen würde.

Der Film ist atmosphärisch, doch eigentlich nicht ganz stimmig. Er schafft es trotz toller Schauspieler nicht, neben Der Exorzist auf Augenhöhe zu bestehen. Das hat weniger damit zu tun, dass der neuzeitliche Dämon wortzahmer daherkommt, aber der Film kann sich nicht wirklich zwischen bloßem Horrorfilm und gottesfürchtiger Überzeugungstat entscheiden. The Rite - Das Ritual basiert auf dem Buch "Die Schule der Exorzisten: Eine Reportage" von Matt Baglio, aber eben weil er als wahres Ereignis das Schaudern noch steigern will, muss der Film nicht nur eine stimmige Geschichte bieten, sondern seine Ernsthaftigkeit plausibel auch all jenen verkaufen, die zweifeln. Diese dürften den Großteil der Kinozuschauer ausmachen und jeden Exorzismus als Humbug empfinden - denn, so fragt man sich manchmal, wieso passiert das eigentlich immer nur Gläubigen? Warum hören Atheisten eigentlich nie die Worte: "Wussten Sie eigentlich, dass Sie besessen sind?"? Muss ich glauben, um das Böse in mir zu erkennen? Oder existiert es trotzdem, wie uns der schöne Spruch "Du kannst dich entscheiden, nicht an den Teufel zu glauben. Aber das schützt dich nicht vor ihm." beweisen will? Es bleibt wie es ist, Sam Raimis Drag Me to Hell hatte es da ungleich einfacher, der Horroraspekte in den Vordergrund rückte, bei dem die Geschichte drumherum eben nur eine Geschichte war. Es ist als aufgeklärter Mensch schlichtweg leichter, menschliche Taten als teuflisch einzustufen, als Luzifer wirklich ernst zu nehmen. Michael Kovak (O'Donoghue) sagt es so schön in The Rite - Das Ritual: Glaubt man an Aliens, wird man eingewiesen, glaubt man an eine Erscheinung, Gott oder die Heilige Jungfrau, wird man nicht als verrückt eingestuft. Spaghettimonster, ick hör dir trapsen.

The Rite - Das Ritual ist ein Horrorfilm, der ohne Splattereffekte auskommt und die eine oder andere schauerliche Szene hat. Doch manchmal wirken Filme überzeugender, wenn sie auf totaler Fiktion beruhen, kommt nämlich ein realistisch anmutender Hintergrund hinzu, kann es leicht ins Lächerliche driften. Das geschieht bei Håfströms Werk zwar nicht (auch wenn es manchmal so scheint, als wäre der Vatikan neben Warner Bros. ein Geldgeber), aber das ist auch eher dem tollen Schauspiel aller Beteiligten zu verdanken. Einem Anthony Hopkins wagt man auch eher nicht, ins Gesicht zu lachen... Wir vergeben 3 von 5 Hüten und schlagen allen deutschen Studenten vor, ein Auslandssemester im Vatikan anzustreben - solche modernen Hörsäle hat wohl nicht mal das Silicon Valley.

Der The Rite - Das Ritual Filmstart ist am 17. März.


Quelle: Moviejones
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5 Kommentare
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BizzyOutlaw : : Moviejones-Fan
28.03.2011 12:25 Uhr
0
Dabei seit: 28.03.11 | Posts: 4 | Reviews: 0 | Hüte: 0
Das gute zuerst :
Anthony Hopkins schauspielert wieder sensationell und hat meiner Meinung nach den Film über weite Strecken getragen.
Ansonsten ist der Film leider etwas flach geraten. Er fängt mittendrin an, baut sich schnell auf und am Ende fragt man sich Was war jetzt der Sinn hinter dem Film?
Dennoch kann man ihn auf DVD schauen. Vom Kino würde ich aber eher abraten.
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Jonah : : Antiheld
16.03.2011 11:53 Uhr
0
Dabei seit: 20.07.10 | Posts: 1.584 | Reviews: 0 | Hüte: 14
Was ist denn diese Woche los? Gleich zwei Kritiken in einer Woche. Auch diesmal wieder eine gute Kritik und sie bestätigt was ich vorher schon dachte. Kein Film für mich.
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Shadow1985 : : Barbarischer Youngster
16.03.2011 10:22 Uhr
0
Dabei seit: 21.08.09 | Posts: 2.714 | Reviews: 1 | Hüte: 0
Schade, hab mir mehr von dem Film versprochen. Dann wird es wohl auf einen DVD/BD-Abend hinauslaufen...
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BlackSwan : : Moviejones-Fan
15.03.2011 23:07 Uhr
0
Dabei seit: 05.02.11 | Posts: 0 | Reviews: 22 | Hüte: 57
Schön geschrieben - und klingt sehr danach, als würde es reichen, den irgendwann mal auf DvD oder im TV zu sehen... ;) Dass Hopkins mitspielt, hat mich schon neugierig auf den Film gemacht - schade, klingt nach einem der vielen Horrorfilme, die okay sind, aber nichts besonders Beeindruckendes zu bieten haben.
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Friend : : Moviejones-Fan
15.03.2011 20:56 Uhr
0
Dabei seit: 03.04.10 | Posts: 376 | Reviews: 22 | Hüte: 0
Mich interessiert der Film eigentlich nicht, ist jedoch wieder eine solide Kritik von Moviejones. Danke dafür!  Scheint so als wäre Winnie Puuh doch nichts mehr für schwache Nerven wink
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