++ Update vom 10.09.2019: Jon M. Chu steht zu seiner Ex-Autorin - darauf könne man seinen A**** verwetten, beginnt Chu ein längeres Statement (in Gänze unten via Twitter). Er habe an Adele Lim geglaubt, bevor Crazy Rich je gedreht worden sei, und glaube auch darüber hinaus an sie. Als er erfahren habe, dass sie mit dem ersten Angebot unzufrieden gewesen sei, seien er selbst, die Produzenten und die Studioführung zur Tat geschritten, um sicherzustellen, dass Parität zwischen den zwei Autoren erreicht wird. Leider jedoch sei schon viel Zeit verstrichen gewesen, als man mit mehreren unterschiedlichen Möglichkeiten angekommen sei, um die Bedürfnisse aller zu befriedigen, und sie habe das Angebot abgelehnt.
Solche Dinge passieren in Verhandlungen nun mal, meint Chu, der stolz auf Lim ist, da sie dazu in der Lage gewesen sei, für ihr eigenes Wertmaß einzustehen und zu gehen, als sie sich unterbewertet gefühlt habe. Er habe dies mehrere Male in all seinen Jahren als Filmemacher erlebt, wenn er versucht habe, ein kreatives Team zusammenzuhalten, bei großen wie auch bei kleinen Budgets. Natürlich sei er frustriert, dass sie China Rich Girlfriend nicht alle gemeinsam machen können, aber das Gespräch, das dadurch in Gang gebracht worden sei, sei viel wichtiger als sie selbst und die Sequels, erklärt Chu. Wer also sei er schon, dass er sich dem in den Weg stellen würde? Er stimme Lim zu, dass Parität für Frauen und Farbige essenziell für die fortlaufende Aufklärung der Filmindustrie sei und man immer noch einen weiten Weg vor sich habe.
++ News vom 06.09.2019: Crazy Rich dürfte Warner Bros. nicht nur ein gutes Stück reicher gemacht haben, die romantische Komödie war auch enorm wichtig für die asiatische und asiatisch-amerikanische Repräsentation in Hollywood. Folglich sollen die beiden anderen Bücher aus Kevin Kwans Bestseller-Trilogie, "China Rich Girlfriend" und "Rich People Problems", nun ebenfalls verfilmt werden. Aber es geht nur schleppend voran, denn es haben sich Probleme aufgetan.
Obwohl Regisseur Jon M. Chu gehofft hatte, das kreative Team intakt zu halten, ist Co-Autorin Adele Lim nicht länger an China Rich Girlfriend beteiligt. Zur Debatte steht eine Lohndiskrepanz: Peter Chiarelli, der andere Autor hinter Crazy Rich und dem Sequel, der 2009 mit Selbst ist die Braut seinen Durchbruch hatte und als erfahrener Filmeschreiber gilt, sollte eine erheblich höhere Gage einstreichen als Lim, die noch nie einen Film geschrieben hatte, bis Chu sie damals für Crazy Rich anheuerte. Auf diese Art und Weise bewertet zu werden, gebe ihr zwangsläufig das Gefühl, dass das Studio so ihre Beiträge sehe, sagt Lim, die glaubt, dass Frauen und Farbige oft als "Sojasoße" betrachtet werden - nur dazu da, um kulturell spezifische Details auf ein Drehbuch zu sprenkeln, statt ihnen die substanzielle Arbeit der Story-Entwicklung zuzuschreiben.
Die Anfangsangebote sollen bei 800.000 bis 1 Mio. $ für Chiarelli und etwas über 110.000 $ für Lim gelegen haben. Quoten, die dem in der Filmindustrie etablierten Standard basierend auf Erfahrung entsprechen, wie das Studio versichert. Eine Ausnahme davon zu machen, hätte demnach einen problematischen Präzedenzfall geschaffen. Die Gespräche gingen bis hinauf zu Warner Bros.-Chairman Toby Emmerich, der die Haltung seiner Geschäftsabteilung unterstützte. Was die Sache weiter verkomplizierte, war die Tatsache, dass Lim bereits ein Vier-Jahres-Vertrag bei den Walt Disney Animation Studios unterzeichnet hatte - sie schreibt das von der Mythologie Südostasiens beeinflusste Animationsabenteuer Raya and The Last Dragon. Allerdings wäre Disney wohl bereit gewesen, ihre Verfügbarkeit zu gewährleisten.
Nachdem Lim im letzten Herbst den Verhandlungstisch verlassen hatte, brachte Color Force rund fünf Monate damit zu, andere Autoren asiatischer Herkunft für den Job zu sichten. Ohne Chu, der sich zu der Zeit darauf vorbereitete, die Musical-Verfilmung In the Heights zu drehen. Im Februar dieses Jahr kam man mit einem verbesserten Angebot auf Lim zu, näher an dem, das man Chiarelli unterbreitet hatte, der ihr sogar von sich aus angeboten hatte, seine Gage mit ihr zu teilen. Doch Lim lehnte ab. Chiarelli sei unglaublich liebenswürdig gewesen, aber was sie tue, sollte nicht von der Großzügigkeit des weißen Autors abhängen, findet sie. Wenn sie keine Entgeltgleichheit erlangen konnte, könne sie sich nicht vorstellen, wie es für alle anderen wäre, auch in Anbetracht dessen, dass der Standard dafür, wie viel man wert sei, etablierte Quoten von früheren Filmen habe, für die farbige Frauen nie engagiert worden wären. Es gebe keine realistische Möglichkeit, auf diese Weise wahre Gleichheit zu erreichen.
For those of you who are asking... pic.twitter.com/1SoFLrUBbF
— Jon M. Chu (@jonmchu) 9. September 2019