Wenn alles nach Plan verläuft, dann wird Fast & Furious Five-Regisseur Justin Lin die einzig wahren Cyborgs in Terminator 5 zurückbringen, gemeinsam mit Arnold Schwarzenegger. Kaum war diese Nachricht raus, kursierten auch schon verrückte Gerüchte, zum Beispiel dass die gesamte Originalbesetzung zurückkehren würde. Doch noch sind so manche Fragen offen, beispielsweise ob der Film in irgendeiner Form Terminator - Die Erlösung fortsetzen würde. Da Lin sich dazu bisher nicht äußern wollte, ging das Wired Magazine einen Schritt weiter und befragte einfach mal Paul W.S. Anderson (Resident Evil-Reihe) und Damon Lindelof (Autor bei Star Trek, Prometheus), wie sie den Film angehen würden. Das Ergebnis ist streckenweise nicht ganz ernst gemeint, aber durchaus anregend.
Paul W.S. Anderson würde als allererstes Terminator 5 an Terminator 2 - Tag der Abrechnung anknüpfen und den epischen Kampf um die Zukunft mit einer Geschichte in der Gegenwart verknüpfen, so wie es bereits die ersten beiden Filme taten. Als Schauplatz würde er Kalifornien wählen, denn Sonnenschein, Palmen und Einkaufszentren wären der perfekte Hintergrund für eine Zerstörungsorgie. Dabei muss der Film nicht einmal sehr düster sein. Anderson braucht auch keine Superhelden, die das Schicksal der Menschheit ausfechten. Er möchte in Terminator 5 sehen, wie der Kampf durch die Augen normaler Menschen gezeigt wird. Falls Arnold Schwarzenegger zu haben sei, wäre dieser auch seine Wunschbesetzung. Er ist die Marke und in seine Fußstapfen kann niemand treten. Doch müsse es neue Figuren geben, zu denen man eine Beziehung aufbauen kann. Das Beste an Terminator war immer, dass die Gesellschaft infiltriert wurde. Anderson schwebt eine Geschichte aus vielen Wendungen vor, so muss der Zuschauer erst erraten, wer ein Roboter ist und wer ein Mensch - ein ähnlicher Stil, der auch schon in Westworld funktionierte. Doch der zentrale Part des Films wäre der Kampf, den man über vier Filme hinweg immer nur angedeutet hatte. Man muss sich nur ein Schlachtfeld vorstellen, in der zehntausende Terminatoren - nicht diese gigantischen Transformers-Roboter, sondern diese in menschlicher Größe gebauten Terminator-Endoskelette - einen epischen Kampf gegen die Menschheit führen! In der Größenordnung eines Der Herr der Ringe. Das sähe cool aus und würde sicher atemberaubend sein. Anderson wartet seit Terminator 1, dass er das eines Tages zu sehen bekommt...
Erfolgsautor Lindelof hat dagegen eine ganz andere Vision. Mit Lost & Co. wurde er berühmt und seiner Meinung nach ist diese ganze dunkle, depressive und in der Zukunft stattfindende Apokalypse totgeritten worden. Wir hätten genug Maschinen gesehen, die über menschliche Schädel fahren. Was Terminator 5 braucht, ist mehr Komödie. Man muss sich doch nur die Zahlen von Brautalarm und Hangover 2 anschauen - es wäre also kaum vorstellbar, wie die Einnahmen aussehen würden, wenn es darin Killerroboter geben würde! Und wenn wir schon dabei sind, Arnold Schwarzeneggers Arbeit wieder aufleben zu lassen: Warum nicht richtig machen und Terminator mit Schwarzeneggers größtem komödiantischen Werk kombinieren?! Genau, Terminator trifft auf Kindergarten Cop! Lindelof hat schon konkrete Vorstellungen, wie das aussehen soll: Die Menschen in der fernen Zukunft finden heraus, dass ein Terminator in der Zeit zurückreiste und eine Frau schwängerte. Das freudige Ergebnis ist ein halb-kybernetisches Kind, das unter den Menschen aufwächst und der Zerstörer der Menschheit wird. Durch technische Unfähigkeit ist es aber nicht möglich, die Mutter aufzufinden und so das Kind. Alles, was man rausbekommt, ist der grobe Aufenthaltsort, eine Schule in einer friedlichen Küstenstadt. Und so beginnt Terminator 5 damit, dass ein übellauniger Kerl aus der Zukunft, jedoch mit viel Komikertalent (wir sind am Arsch, wenn The Rock das ablehnt, meint Lindelof) die letzte Hoffnung für die Menschheit wird. Er reist zurück aus der Zukunft ins Jahr 2012 und muss den Halb-Terminator-Fünfjährigen aufspüren. Dafür gibt er sich als Kindergartenlehrer aus. Dann, nach einer Reihe von Verwechslungen, bringt er den kleinen Bastard um. Lindelof ist sich sicher, dass damit auch eine PG-13-Freigabe erzielt werden kann, solange niemand raucht. Und sollte ein halbfertiger Erwachsener erschossen werden, wird das auf stilvolle Weise geschehen.
Ganz klar, Paul W.S. Anderson wäre der Mann fürs Seriöse, der sogar einige ganz interessante Ideen einbrachte. Dagegen nahm Lindelof die Frage etwas weniger ernst und nutzte die Chance, um ein wenig Kritik an Hollywood zu üben. Wie Terminator 5 letztlich aussehen wird, steht natürlich auf einem anderen Blatt und das weiß wohl auch nur Justin Lin selbst.