++ Update vom 13.06.2025: Ups, was ist denn da zurzeit los? Erst kürzlich rechnete Dakota Johnson mit schonungsloser Offenheit mit der Filmbranche ab - besonders mit ihrem eigenen Superhelden-Debakel Madame Web.
Nun legt sie in einem weiteren Interview bei Hot Ones nach und geht sogar noch deutlicher mit Hollywood ins Gericht: Der Mangel an Originalität, die Dominanz von Remakes und Sequels - für Johnson ist das System ein „Saustall“ (O-Ton: „A mess“) , in dem kreative Visionen kaum noch Platz finden würden.
Ihre Hauptkritik: Statt kreativer Impulse liefern die Studios lieber das ewig Gleiche - sichere Remakes und Sequels, die kaum noch echte Emotionen wecken.
„Wenn etwas gut läuft, wollen Studios das am Laufen halten, also machen sie immer wieder dasselbe“, so Johnson. „Aber die Menschen wollen das nicht. Sie wollen Neues, sie wollen etwas fühlen, etwas Neues erleben, etwas Neues sehen.“ Besonders hart geht sie mit den Entscheidungsträgern hinter den Kulissen ins Gericht, die „nicht einmal Filme schauen, geschweige denn, etwas davon verstehen.“
Johnson spricht dabei nicht nur als Beobachterin, sondern als Betroffene. Nach dem finanziellen und kreativen Flop von Madame Web, der bei einem Budget von 80 Millionen nur rund 100 Millionen US-Dollar einspielte, distanzierte sie sich deutlich vom Projekt. Die Produktion nach „Schema F“ und per „Algorithmus“ sei ein Rezept für kreative Leere.
Mit Was Ist Liebe Wert - Materialists (Kinostart: 21.08.2025) will Johnson nun ein anderes Zeichen setzen - eine romantische Komödie mit Chris Evans und Pedro Pascal, die den Fokus mehr auf Charaktere und Dialoge legt. Der Film wird als „scharfsinniges Sozialromantikdrama“ beschrieben, das sich von konventionellen Rom-Coms abhebt.
Gleichzeitig zeigt sie sich überzeugt, dass der Hunger nach Originalität ungebrochen ist. Als positives Beispiel nennt sie Sinners, den erfolgreichen R-rated Genre-Mix von Ryan Coogler mit Michael B. Jordan in der Hauptrolle - ein Film, der für sie beweist, dass mutige, unkonventionelle Projekte sehr wohl ihr Publikum finden würden.
Doch der große Mut zum Risiko fehlt laut Johnson auch weiterhin - vor allem in einer Branche, die sie als „gefangen in einer IP-Wut“ beschreibt. All die Prequels, Sequels und Remakes seien für sie Sinnbild einer Filmwelt, die mittlerweile lieber Vergangenes immer wiederkäut als neue Wege zu gehen.
Johnson hat mit ihren Aussagen eine Debatte losgetreten, die vielen Fans aus der Seele sprechen dürfte. Ihre Kritik ist deutlich, ihr Frust spürbar. Doch sie liefert einen Hoffnungsschimmer: Kreativität ist möglich, wenn man sie nur lässt. Mit Was Ist Liebe Wert - Materialists setzt sie auf Herz, Hirn und Originalität statt IP-Recycling.
Ob Hollywood diesen „Weckruf“ hört oder weiter auf Nummer sicher geht, wird sich zeigen. Was meint ihr: Ist Dakota Johnsons Frontalangriff berechtigt? Und kann Materialists tatsächlich als Gegenentwurf zum Einheitsbrei funktionieren?
++ News vom 06.06.2025: Bereits vor Kurzem rechnete Fifty Shades of Grey-Star Dakota Johnson mit der Filmbranche ab (mehr Infos hier) - jetzt legt sie nach.
Im Interview mit der New York Times machte die Schauspielerin, die in Sonys Spider-Man-Spin-off Madame Web die Hellseherin Cassandra Webb spielt, klar, warum der Film an den Kinokassen und bei Kritikern durchfiel: Schuld seien „Leute ohne kreativen Knochen im Leib“, so Johnson über die Entscheidungsträger hinter dem Projekt. Weiter kritisiert sie den kreativen Stillstand in Hollywood und bringt damit erneut frischen Wind in die Debatte um gescheiterte Blockbuster.
Madame Web war ein ambitionierter Versuch, das Spider-Man-Universum ohne Spider-Man zu erweitern, doch mit einem Einspielergebnis von gerade einmal 100 Millionen Dollar bei einem Budget von 80 Millionen blieb der Erfolg weit hinter den Erwartungen zurück. Für Johnson war das Debakel angeblich jedoch keine Überraschung.
Der Film, der am 15. Februar 2024 in die Kinos kam, setzte auf eine junge Heldinnengruppe um Johnson, Sydney Sweeney, Celeste O’Connor und Isabela Merced, die gegen den Bösewicht Ezekiel Sims (Tahar Rahim) kämpfen. Doch Kritiker zerfetzten das Werk: Auf Rotten Tomatoes erreichte Madame Web nur 11 Prozent positive Bewertungen, während Fans das Werk als „verworren“ und „langweilig“ abstempelten.
Johnson zeigte sich in Interviews dennoch verständnisvoll: „Es ist nicht schön, Teil von etwas zu sein, das so zerrissen wird, aber ich kann es nachvollziehen.“ Ihre sarkastischen Kommentare während der damaligen Pressetour - etwa „Ich hab den Film nicht mal gesehen“ oder „Superheldenfilme sind nicht mein Ding“ - gingen viral und machten sie zur unfreiwilligen Heldin des Chaos.
Laut Johnson liegt es an der Produktion nach „Schema F“, weshalb das Projekt scheiterte: „Filme per Algorithmus zu machen, funktioniert nicht“, erklärte sie und kritisierte dabei unter anderem auch den generellen Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Branche bei der Entwicklung von Szenen.
Kreative Fehltritte und eine Handlung, die sich wie ein Relikt aus den 2000ern anfühlt, taten ihr Übriges zum Flop des Films. Zudem war die Verbindung zum Spider-Man-Universum zu vage. Sony reagierte offenbar verärgert auf Johnsons öffentliche Kritik, während diese betont, dass sie den Film als „Experiment“ sieht, das sie nicht wiederholen möchte.
Ihre schonungslose Offenheit und ihr Desinteresse an Superheldenfilmen machten die Pressetour zu einem zweischneidigen Ereignis - einerseits zur besten Werbung für Johnson, aber auch zum PR-Albtraum für Sony.
Die Darstellerin und Produzentin fokussiert sich nun auf kleinere, kreativere Projekte, wie den Film Was Ist Liebe Wert - Materialists (Kinostart 21.08.2025), in dem sie sich ganz auf ihre Leidenschaft für „erfüllende Rollen“ konzentriert. Für sie scheint die Zukunft klar: Weg vom großen Franchise, hin zu Projekten mit Seele.
Madame Web bleibt somit als weiteres Beispiel zurück, dass selbst ein großer Star keinen Film retten kann, wenn die Kreativität fehlt.