Bewertung: 3 / 5
2013 kamen mit Olympus Has Fallen und White House Down zwei Actionfilme nahezu zeitgleich ins Kino, die dasselbe Thema hatten, den Angriff aufs Weiße Haus und den US-Präsidenten. Zwar spielte Roland Emmerichs White House Down mit etwa 205 Mio. $ gut 40 Mio. $ mehr ein als der Konkurrent, dennoch bringt der nun mit London Has Fallen eine Fortsetzung ins Kino und die steht dem Vorgänger in Sachen Action in Nichts nach.
Als der britische Premierminister stirbt, reisen die mächtigsten Politiker aus aller Welt an, um ihm das letzte Geleit zu geben. London wird zur Sicherheitshochburg, denn wo sich Potentaten aus aller Welt tummeln, sind Anschläge zu erwarten. Und so kommt es dann auch und die britische Hauptstadt wird zum Vorort der Hölle. Zwar kann sich der US-Präsident Benjamin Asher (Aaron Eckhart) mit Hilfe seines Geheimdienst-Chefs Mike Banning (Gerard Butler) retten, doch der Gefahr entronnen sind sie damit noch lange nicht, denn die lokalen Sicherheitskräfte sind infiltriert und ihr Leben hängt davon ab, den richtigen Personen zu trauen - oder nicht...
Trailer zu London Has Fallen
London has fallen Kritik
Regisseur Babak Najafi beerbt mit London Has Fallen Vorgänger Antoine Fuqua, der vor drei Jahren einen soliden Actionfilm auf die Beine gestellt hat. Ansonsten hat sich nicht viel geändert, denn mit Butler, Eckhardt, Morgan Freeman und Angela Bassett sind allerlei bekannte Gesichter aus Olympus Has Fallen dabei, die in den Posten ansetzen, wo sie einst aufhörten. So wie auch das Original reißt auch die Fortsetzung keine Bäume aus, macht aber Spaß, so man sich denn drauf einlassen kann.
Gerard Butler ist für solche Rollen geboren und man nimmt ihm die Rolle des achtsamen, immer vorausdenkenden Personenschützers ohne Probleme ab. Dass er in manchen Situationen fast zu unzerstörbar wirkt, geschenkt, denn würde London Has Fallen mit Realismus punkten wollen, dürften auch hier die USA und ihre arabischen Gegner nicht so schwarz-weiß gezeichnet sein. Die Bedrohung unserer Tage und immer wieder Orient gegen Okzident hält zur Unterhaltung her und die Story bedient dabei teils typische Ressentiments. Entweder man steckt den Pathos weg oder eben nicht, ein Film zur Völkerverständigung ist London Has Fallen nicht.
Bis auf den US-Präsidenten sind alle weiteren Politiker nur banales Beiwerk, auch wenn es Filme gibt, die blutleerer sind und bei allem Bombast die betroffenen Menschen übersehen. London Has Fallen lässt die Schicksale etwas näher an einen heran, doch die Schauwerte überwiegen. Nur wo man beim Vorgänger und dessen 70 Mio.-Budget über die ausbaufähigen Trickeffekte noch höflich hinwegsehen konnte, hätte jetzt mehr drin sein müssen, denn gerade den Explosionen, von denen London nur so wimmelt, hätten ein paar Milliönchen mehr gutgetan. Ein bisschen bedauerlich, dass gerade hier gespart wurde, auch wenn sich die Action und Stunts ansonsten sehen lassen können und der Film ohne große Hänger zügig unterhält. Gerade zu Beginn ist die enervierende Hintergrundmusik verantwortlich, dass man gespannt der Dinge harrt, die da kommen.
London has fallen Fazit
Mit London Has Fallen hat Babak Najafi einen passablen Actionfilm inszeniert, in dem Gerard Butler-Fans voll auf ihre Kosten kommen werden. Die Weltlage entscheidet sich nun also in London, auch wenn man den Tricks ihre CGI-Herkunft auf fünf km Entfernung ansieht. Uns würde es jedenfalls nicht wundern, wenn sich in zwei bis drei Jahren ein dritter Teil anschließt.