Bewertung: 3.5 / 5
Die fantastische Reise des Dr. Dolittle wird ein trauriges Schicksal an den Kinokassen erleben, durch sehr einseitige, aber laute Kritikerstimmen und die zu erwartende geringe Resonanz der Zuschauer auf das Gehörte und Gelesene. Vielleicht können so manche nicht vom Image Iron Man lassen, das Hauptdarsteller Robert Downey Jr. nachhängt, vielleicht ist ihnen zu viel tierisches Getöse auf den Geist gegangen. Uns jedenfalls hat die bunte Leichtigkeit des Films gefallen, der sich ganz klar an ein jüngeres Publikum richtet, sicher ein bisschen teuer ist (175 Mio. $), aber die berühmte Vorlage von Hugh Lofting mit Herz und modernem Touch auffängt.
Die fantastische Reise des Dr. Dolittle Kritik
Nach einem tragischen Verlust schottet sich der berühmte und beliebte Tierarzt Dr. John Dolittle (Robert Downey Jr.) von der Außenwelt ab. Als die britische Königin eines Tages schwer krank wird, kann und soll nur er ihr helfen, was jedoch bedeuten würde, sich mit seinen vierbeinigen und geflügelten Freunden auf eine weite und gefahrvolle Reise zu begeben. Begleitet von seinem "Lehrling" Tommy (Harry Collett) macht sich die bunte Truppe daraufhin auf, ein Heilmittel zu finden, doch Intrigen warten schon...
Trailer zu Die fantastische Reise des Dr. Dolittle
Sooooooooooooooooooo. Räumen wir doch mal auf. Was auch immer die anderen Kritiker geraucht haben, dass der Film so abgestraft wurde, wir möchten das Zeug nicht probieren. Die fantastische Reise des Dr. Dolittle ist nicht schlechter als viele andere Abenteuerfilme, die sich besonders an Kinder richten und auch mit dem einen oder anderen Klamauk auftrumpfen. Kann nerven, schon klar, aber der Film positioniert sich nicht als Oscarkandidat neben Marriage Story, sondern will auf breiter Linie einfach nur belustigen und unterhalten.
Uns hat Die fantastische Reise des Dr. Dolittle jedenfalls Spaß gemacht. Der Film ist teuer, er hat nichts, was auch nur annähernd tragik- und sinnsuchende Erwachsene begeistern könnte, dafür ist er einfach zu bunt, zu laut und mit zu viel animalischem Schabernack unterlegt. Aber als heiterer Snack für zwischendurch funktioniert er. In der Pressevorführung, die wir besucht haben, waren auch kleine Gäste eingeladen, und was sollen wir sagen, die und viele Eltern haben an manchen Stellen tatsächlich gelacht! So viel kann also nicht falsch gemacht worden sein, aber wenn man nicht draufkommt, dass ein Mann mit Tieren spricht und dadurch so manche Szene übertrieben wirken könnte, dann, ja dann wird einen Die fantastische Reise des Dr. Dolittle kalt erwischen.
Auch wir waren zuerst skeptisch, noch mit den Einspielergebnissen des Startwochenendes aus Übersee im Kopf und den Stimmen vieler Kritiker, doch der Film beginnt, wie ein unterhaltsamer Kinderfilm loslegen muss - mit einer anrührigen Geschichte, knuffigen Tieren und einem skurrilen Hauptdarsteller, der viel zu lange nicht mehr beim Friseur war. Es gibt ein paar Szenen, bei denen man zweifelt, ob Robert Downey Jr. nach Iron Man so glücklich sein wird mit dem Weg, den seine Schauspielkarriere einschlägt. Aber auch wenn seine Rolle mitunter sonderbar wirkt, er spielt den schrägen Außenseiter mit herzergreifender Frische, so als ob er zeitlebens nichts anderes gemacht hat. Und wer Weltenretter ist, kann auch Drachen retten!
Die Story von Die fantastische Reise des Dr. Dolittle ist einfach, aber unterhaltsam und erlebt besonders durch die tierischen Hauptdarsteller ein paar sehr witzige Momente. Kleine Zuschauer lernen auch ohne Holzhammer, dass Größe und Kraft nicht zwingend Mut bedeuten müssen, und dass Kleinsein ebenso wenig automatisch Schwäche mit sich bringt. Die ganze Geschichte mag keine Bäume ausreißen, aber zumindest geht sie nicht so erwartbar aus, wie man es aus dem Hause Disney kennen würde - und zeigt, dass auch schon zu Zeiten, wo Tierschutz noch weniger galt als heute, Menschen mit einem großen Herzen existierten (wenn derart auch nur in der Fantasie).