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Sharper

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Stumpfes Theater um nichts

Sharper Kritik

Sharper Kritik
1 Kommentar - 04.04.2023 von Moviejones (A. Seifferth)
Wir haben uns "Sharper" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Sharper

Bewertung: 2 / 5

Sharper ist einer jener Filme, der in den sozialen Netzwerken massiv beworben wurde. Der von Benjamin Caron für Apple TV+ umgesetzte Thriller soll zwielichtige Figuren in Stellung bringen, die uns mit ihrem zwielichtigen Spiel um das ganz große Geld um die Finger wickeln. Leider ist dabei ein ziemlich zahnloser Genre-Beitrag herausgekommen, der uns kaum ein müdes Lächeln abverlangt hat. Warum dem so ist, erfahrt ihr in unserer Kritik.

Sharper Kritik

In der Stadt, die niemals schläft, nimmt es der skrupellose Trickbetrüger Max (Sebastian Stan) mit den Großen und Mächtigen auf. Um seine ahnungslosen Opfer um ihr Hab und Gut zu bringen, spinnt der charismatische Mann ein düsteres Netz aus Lügen und Intrigen. Mit Richard Hobbes (John Lithgow) hat er bereits sein nächstes Opfer ins Auge gefasst: ein alternder Unternehmer, der mit seinem Sohn im Clinch liegt.

Trailer zu Sharper

Man muss Sharper zugutehalten, dass er über das Spiel mit Perspektiven Spannung zu erzeugen versucht. Die einzelnen Kapitel des Films widmet sich jeweils einer Person des Casts, doch leider scheinen die spannungsarmen Dialoge direkt aus dem Handbuch für Genre-Plattitüden entnommen, sodass man sich ernsthaft fragen muss, ob nicht bereits ChatGPT und Konsorten am Drehbuch von Sharper mitgewirkt haben.

Am schlimmsten sind in diesem Zusammenhang die ach so unglaublichen Wendungen, die dieses ästhetisch unausgegorene Flickwerk zusammenhalten sollen. Spätestens ab der Hälfte des knapp zweistündigen Films verpuffen jene Twists, weil diese zu gewollt erscheinen und sie in letzter Instanz keinen Nährboden bieten, um über den eingangs ausbuchstabierten Punkt hinauszukommen, dass es sich bei alledem wohl um ziemlich durchtriebene Figuren handelt.

Das ist besonders deshalb ärgerlich, da Julianne Moore und Sebastian Stan im Rahmen der vorgegebenen Möglichkeiten durchaus brauchbare Performances abliefern und auch Justice Smith (aktuell in Dungeons & Dragons - Ehre unter Dieben zu sehen) sowie Newcomerin Brianna Middleton (The Tender Bar) so etwas wie Spielfreude erahnen lassen.

Die formale Herstellung von Sympathie für die Figuren ist nun wahrlich kein Qualitätsmerkmal dafür, damit ein Werk anziehend oder interessant wirkt. Im Falle von Sharper hätte ein wenig solch roher Emotionalität allerdings durchaus geholfen, damit man wenigstens einen Ankerpunkt zur Seite gestellt bekommt. Stattdessen soll der gesamte Cast smart, cool oder moralisch integer über den Dingen schweben, was unheimlich behäbig und wenig clever anmutet.

Dachte man zu Beginn noch, dass uns einige halbwegs interessante Wendungen im Stile eines Barbarian bevorstehen, verlässt man sich ausschließlich auf genau diese ursprünglichen Aspekte. Da hilft auch nicht der vermeintlich doppelte Boden, den Sharper über den verlängerten Arm des vollmundigen Marketings bereitzuhalten verspricht.

Die gesamte Story des reißerischen Thrillers wirkt wie eine Folge aus der bitterbösen Tech-Serie Black Mirror - nur eben ohne den Technologieaspekt und mit kaum vorhandenem Augenzwinkern. Es ist außerdem schade, dass sich ausgerechnet ein fähiger Komponist wie Clint Mansell für die musikalische Untermalung dieses dahinplätschernden Stoffs hergegeben hat. Zwar gehen seine leisen elektronischen Tonabfolgen, die punktuell die Handlung umspielen, in Ordnung, doch sie sind seinen hervorragenden Kompositionen für Darren Aronofsky (Requiem for a Dream, Black Swan) recht deutlich unterlegen.

In Anbetracht von Sharper fühlten wir uns zusehends um wertvolle Lebenszeit betrogen, denn abgesehen von den routinierten Minenspielen des Casts bietet Sharper keinerlei Substanz. Besonders das haarsträubende Finale untermauert diesen Eindruck nachhaltig. Wir können den pathetischen Thriller deshalb nur hartgesottenen Fans des Genres empfehlen.

Wiederschauwert: 10 %

Sharper Bewertung
Bewertung des Films
410

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1 Kommentar
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SpiderFan : : Moviejones-Fan
04.04.2023 02:43 Uhr
0
Dabei seit: 06.05.22 | Posts: 1.302 | Reviews: 0 | Hüte: 17

Nun ja, so schlecht hätte ich ihn nicht bewertet. Lustigerweise erst gestern gesehen. Er macht nichts wirklich neu, den Punkt gebe ich, aber muss er es denn machen? Zumal ich Barbarian jetzt doch deutlich schlechter finde, gerade der "große" Twist hat mich da völlig verloren. Geschmacksache natürlich.

Allerdings haben wir hier einen Film, den hat man direkt fürs streaming gemacht und dafür stimmt die Qualität definitiv. Es gibt schöne Bilder, der soundtrack macht Laune und der Cast ist eh eine gute Sache. Kein ganz großer Hit, aber fürs streaming völlig ausreichend.

Da gibts weitaus schlimmeres.

“You have fought long enough, Galadriel. Put up your sword.”

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