Bewertung: 3.5 / 5
Ihr Auftrag ist simpel, doch es gibt eine große Komplikation: Sie müssen es zusammen tun. Nach 16 Jahren wagen sich George Clooney und Brad Pitt endlich wieder gemeinsam vor die Kamera. Unter der Regie von Jon Watts beweisen sie mit Wolfs, dass Filmstars doch noch existieren und dass es manchmal eben doch Grund genug ist, sich einen Film anzusehen, alleine aufgrund der Namen, die auf dem Poster stehen.
Wolfes Kritik
Ein professioneller Problemlöser (Clooney), ein sogenannter Fixer, wird angeheuert, um ein hochkarätiges Verbrechen zu vertuschen. Doch als ein zweiter Fixer (Pitt) auftaucht und den beiden "einsamen Wölfen" keine andere Wahl bleibt, als zusammenzuarbeiten, gerät ihre Nacht auf eine Weise außer Kontrolle, die keiner von beiden erwartet hat.
Trailer zu Wolfs
Früher wurde der Erfolg oder Misserfolg von Filmen vor allem von den Stars vor der Kamera beeinflusst. Studios taten alles, um die großen Namen unter Vertrag zu bekommen, damit deren Namen ihre Filmposter schmücken konnten. Der Inhalt war dabei schon fast egal. Es waren die Filmstars, welche die Zuschauer in die Kinos lockten. Erst in den 90er Jahren begann sich dies langsam zu ändern, als nicht mehr die Stars, sondern die Franchises und große Marken zum Verkaufsargument der Studios wurden. Und so kam in den letzten 10 bis 20 Jahren immer öfter die Frage auf: Ist das Zeitalter der Filmstars endgültig vorbei?
Ein einzelner Film kann darauf natürlich keine Antwort sein, dennoch beweist Wolfs, dass Filmstars noch existieren und dass sie nach wie vor als Verkaufsargument herhalten können. Es ist auch deshalb sehr schade, dass der Film nicht, wie ursprünglich mal geplant, ins Kino gebracht wird. Es wäre sehr interessant gewesen, zu sehen, wie der Film in den Kinocharts abgeschnitten hätte. Schließlich zeigte auch Tom Cruise in den letzten Jahren, dass große Namen noch Gewicht haben. Und Clooney und Pitt liefern hier definitiv etwas ab, was gut und gerne als Starpower bezeichnet werden könnte.
Wolfs ist ruhig und sicher von Jon Watts inszeniert und bietet zudem einen wirklich tollen und hochwertigen Look. Die Dialoge sind gut geschrieben, die Action zwar ziemlich dosiert, aber auch nicht schlecht und zu lachen bekommt man auch was. Dass die Laufzeit zudem knackige 107 Minuten beträgt, ist definitiv ein weiterer Pluspunkt.
Aber das, was Wolfs ultimativ auszeichnet, sind eben George Clooney und Brad Pitt. Ohne diese beiden und vor allem ihrem fantastischen Zusammenspiel würde der ganze Film nicht funktionieren. Treten die beiden alleine auf, versprühen sie bereits dieses Charisma, diese Ausstrahlung. Und sind beide zusammen, gewinnen einfach alle. Die Chemie zwischen den beiden ist einfach phänomenal. Schon in den Oceans-Filmen war dies zu sehen, und auch wenn sie hier gänzlich andere Rollen spielen, so macht es nicht minder Spaß, beiden beim gemeinsamen Schauspiel zuzusehen. Zudem sind sie hier, anders als bei ihren vorherigen gemeinsamen Auftritten, nahezu den ganzen Film hindurch dauerhaft Seite an Seite. Man kann nur hoffen, dass die Gerüchte um eine Fortsetzung wahr sind, denn es darf einfach nicht das letzte Mal gewesen sein, dass beide gemeinsam vor die Kamera treten.
Wir reden hier sicher nicht vom besten Film des Jahres, bei weitem nicht. Obwohl der Film einen hochwertigen Look hat, reißt man mit der Story keine Beine aus und grundsätzlich ist das alles hier recht simpel gehalten. Als Zuschauer wird man kaum gefordert und stellenweise wirkt Wolfs auch etwas langatmig. Es ist ein recht minimalistischer Film, der ohne die beiden Hauptdarsteller wohl kaum große Beachtung gefunden hätte. Ähnliches kann sich aber auch beispielsweise über John Wick und Keanu Reeves sagen und wir wissen, wohin das führte. Stars machen eben doch auch heute noch einiges aus. Wolfs mag noch etwas unter seinen Möglichkeiten geblieben sein, doch sollte man diesen Film fortsetzen, so wurden bereits Grundlagen gelegt, um vielleicht einen ähnlich erfolgreichen Weg zu gehen.
Fazit
George Clooney und Brad Pitt – das ist im Grunde alles, was ihr über Wolfs wissen müsst. Ein Film, hauptsächlich getragen von der charismatischen Starpower dieser beiden Hollywoodstars. Für viele wird dies Grund genug sein, sich diesen Film anzusehen und sie bekommen, worauf sie hoffen, nämlich zwei gut aufgelegte Stars, die eine nahezu perfekte Chemie zueinander besitzen.
Für alle anderen mag der Film etwas zu ruhig und simpel daherkommen, und Wolfs bleibt hier und da auch deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück. Doch es ist und bleibt ein Genuss, Clooney und Pitt beim gemeinsamen Schauspiel zuzusehen. Die großen Filmstars, sie existieren eben doch noch.