Bewertung: 4.5 / 5
Einmal mehr zeigt sich das man Kritiken (und seien sie auch noch so schlecht wie in diesem Fall) auf keinen Fall als alleinige Grundlage für die Entscheidung eines Kinobesuches nehmen sollte. Ich möchte vorweg erwähnen, dass ich sämtliche, kleine und große, Comicverfilmungen der letzten Jahre im Kino gesehen habe. Daher erlaube ich mir tatsächlich einen Vergleich des Querschnitts dieser Comicverfilmungen. Heute war ich mit zwei Freunden im Film BvS und ich habe einen visuellen Filmspass erleben dürfen. Warum sich medial auserkorenen aber auch semi-professionelle Kritiker all ihren rhetorischen Intellekt an den Tag legen, in dem sie nach inhaltlicher Tiefe bei einer Comicverfilmung verlangen ist nicht ganz verständlich. Aus meiner Sicht lassen sich Charaktere aus den beiden großen Comic-Universen Marvel und DC in keinster Weise vergleichen. Bedenkt man auch noch dass es ein nahezu unmögliches Unterfangen ist, zwei oder mehrere bedeutsame Ikonen der Comicwelt zu vereinen, so sind selbst die 151 Minuten Filmlänge viel zu kurz bemessen, um eine sinnvolle Einführung der einzelnen Charaktere bis hin zur Zusammenführung zu einem vernünftigen Handlungsstrang zu erreichen. Die Storyline dabei auch noch anspruchsvoll zu gestalten und gleichzeitig auf weitere Filme anzuteasern nicht weniger ambitioniert. Dennoch ist dies aus der Sicht eines reinen Kinogenießers wie mich durchaus gelungen. Dazu passen auch die Handlungssprünge im Film. Viele Kritiker merken an, man hätte aus dem Material viel mehr herausholen können, einzig das Wie und den vorhandenen Zeitfaktor bleiben darin unberücksichtigt. Meine Kritik zum Film soll keine Replik zu den bisher überwiegend negative Kritik der anderen Zuschauer sein, vielmehr soll es ein wenig mehr Sachlichkeit in die Beurteilung dieses Genres gebracht werden welches weder Drama noch Thrillerelemente beherbergen muss - Emotionen durchaus. Beinahe grotesk erscheinen hingegen die Forderungen mancher, dass nicht jede Situation und Entwicklung im Film logisch sein - hier ist zu sagen: Der ganze Film und die Ereignisse kann/muss im Grundsatz nicht logisch sein, es handelt sich um Fantasy und Fiktion auf Basis vorhandner Comicmaterialien, deren filmische Interpretation dem Regie- und Drehbuchteam vorbehalten bleibt. Ich für meinen Teil behaupte dass diese Adaption angemessen inszeniert und noch besser visualisiert wurde und empfehle jedem Comic Fan und jedem Fan des Blockbuster-Kinos nicht nur sich eine eigene Meinung zu bilden, sondern vor allem die einwandfrei umgesetzten visuellen Effekte zu genießen. Dabei ist es mühsam zu erwähnen, dass die Trilogie von Christopher Nolan nicht als Benchmark einer Batman Story dienen sollte, weil das doch jeder tut. Schließlich noch ein Wort zu den schauspielerischen Leistungen - sehr ansprechend, allen voran Gal Gadot stiehlt den beiden Hauptfiguren ein wenig die Show, wobei auch diese zu überzeugen vermögen! Ben Affleck ist eine positive Überraschung und Henry Cavill gewohnt solide. Sofern ich ein Haar in der Suppe finden möchte, bleibt höchstens anzumerken, dass das Ziel der Hauptverantwortlichen, mit der überhasteten Einführung weiterer Figuren aus dem Justice League Universum, ein wenig zu ambitioniert war und damit notgedrungen wirkte. Diese Tatsache kann aber nicht verhindern, dass diese Comicadaption in der Summe gut und unterhaltsam inszeniert wurde. Hut ab!