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Das Tagebuch der Anne Frank

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Das Tagebuch der Anne Frank Kritik

Das Tagebuch der Anne Frank Kritik
0 Kommentare - 27.02.2016 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).
Das Tagebuch der Anne Frank

Bewertung: 3.5 / 5

Anne Frank. Jeder kennt ihren Namen, ihre Geschichte, ihr Schicksal. Und doch hat über all die Jahrzehnte das Tagebuch des jungen Mädchens, dessen zu junges Leben in einem Vernichtungslager der Nationalsozialisten grausam beendet wurde, nichts von seiner Bedeutung und Wichtigkeit verloren.

Der Regisseur Hans Steinbichler beginnt seine Verfilmung von Anne Franks Tagebuch in den glücklichen Urlaubstagen der Familie Frank Anfang der 1930er Jahre in den Schweizer Bergen. Es sind schöne malerische Bilder voller Unbeschwertheit, die Steinbichler als starken Kontrast gegen die spätere Tristheit im Versteck setzt. Im Jahr 1934 entschließt sich Otto Frank, mit seiner Frau Edith und seinen zwei Töchtern Anne und Margot, von Frankfurt nach Amsterdam auszuwandern. Dort glaubt sich die Familie in Sicherheit vor der Verfolgung durch die Nazis. Doch 1942, Anne und Margot sind nun Teenager, müssen die Franks sich in einem Hinterhaus verstecken, zusammen mit einer anderen Familie. Der Platz im Haus ist begrenzt, dazu müssen alle mucksmäuschenstill sein, kein Laut darf nach draußen dringen.

Trailer zu Das Tagebuch der Anne Frank

Das Tagebuch der Anne Frank gelingt es auf bedrückende und sehr authentische Weise, diese Enge und Einschränkung der eigenen Bewegungsfreiheit für den Zuschauer nachvollziehbar zu machen. Gerade für die lebenslustige Anne, die von dem Nachwuchstalent Lea van Acken mit einer beeindruckenden Mischung aus einer naiv lebensfrohen Unbeschwertheit eines Kindes und der nachdenklichen Ernsthaftigkeit einer heranwachsenden jungen Frau gespielt wird, eine fast unerträgliche Situation. Von Anfang an jedoch kann sie sich ihrem Tagebuch anvertrauen, in dem sie von allem berichtet.

Dem Film gelingt dabei nicht nur eine authentische Darstellung der historischen Ereignisse. Er erzählt auch die Geschichte eines heranwachsenden Mädchens, mit all den Problemen, die im Teenager-Alter eine wichtige Rolle spielen. Die erste Liebe, Konflikte mit den Eltern, die Sorge um eine Zukunft. Die Tagebucheintragungen legen sich immer wieder dramaturgisch geschickt als Erzählerstimme über die Bilder, so sprechen viele Sequenzen für sich, ohne dass zusätzliche Dialoge etwas erklären müssen. Ulrich Noethen und Martina Gedeck überzeugen in ihren Rollen, ebenso wie der Rest des starken Ensembles. Dazu kommt eine akkurate Ausstattung, die an der historischen Genauigkeit keine Minute zweifeln lassen.

Am 1. August 1944 schreibt Anne Frank das letzte Mal in ihr Tagebuch, in der Hoffnung, später einmal, nach dem Krieg, Schriftstellerin zu werden. Kurze Zeit später dringen die Nazis in das Versteck im Hinterhaus ein. Die Familie wird nach Auschwitz - und Anne und Margot Frank später nach Bergen-Belsen - deportiert. Als Leser des Tagebuchs verlässt man hier Anne Frank, doch Steinbichlers Film lässt Anne ihre Geschichte zu Ende erzählen. Otto Frank, der als einziger der Bewohner des Hinterhauses überlebte, setzte sich mit der Veröffentlichung des Tagebuchs zum Ziel, dass die Menschen von der Geschichte seiner Tochter erfahren. Das Tagebuch der Anne Frank entspricht diesem Wunsch auf berührende und ehrliche Weise. Ein wichtiger und bewegender Film über ein Schicksal, das bis heute berührt, mahnt und wachrüttelt. Und das heute aktueller denn je ist.

Prädikat: besonders wertvoll

Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung

Das Tagebuch der Anne Frank Bewertung
Bewertung des Films
710

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