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Der Super Mario Bros. Film

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Der Super Mario Bros. Film Kritik

Der Super Mario Bros. Film Kritik

Der Super Mario Bros. Film Kritik
0 Kommentare - 11.04.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Der Super Mario Bros. Film" ist.
Der Super Mario Bros. Film

Bewertung: 3 / 5

Die Klempner Mario (Chris Pratt) und Luigi (Charlie Day) betreiben ein erfolgloses Unternehmen in Brooklyn. Als der Stadtteil unter Wasser steht, sehen sie ihre große Chance, ihren Betrieb vor dem Bankrott zu retten. In der Kanalisation allerdings finden sie eine grüne Röhre, die sie in eine magische Welt führt. Mario und Luigi werden getrennt. Mario gelangt in das Pilz-Königreich. Dieses wird von Prinzessin Peach (Anya-Taylor Joy) beherrscht. Unterdessen versucht der fiese Bowser (Jack Black) seine Macht zu erweitern und will dafür Peach heiraten und andere Reiche unter seine Kontrolle bringen. Zusammen mit Peach und dem Pilz Toad (Keegan-Michael Key) versucht Mario die Macht von Bowser zu zerschlagen und seinen Bruder zu finden.

Illumination, ein Studio, daß in der Regel mehr als Drohung daherkommt, als wirkliche Kunstschmiede. Erwies sich doch ihr sehr früher Erfolg und Aufstieg in der Branche mit Ich – Einfach unverbesserlich (2010) bereits von Anbeginn als banaler Familienkitsch, mit furchtbar doof geschriebenen Charakteren, einer furchtbar doof geschriebenen Resozialsierungs-Geschichte. Klar, auch hin und wieder gelingt dem Studio doch mal ein Wunder, wenn zumindest die Spin-Off-Werke Minions (2015) und Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss (2022) sich zumindest als moderate Slapstick-Komödien erweisen. Doch alles in allem steht dieses Studio doch eher für fragwürdige Qualität. Und mal ganz unter uns, wer ADHS als Krankheit begreifen möchte, der wird sie in Ich – Einfach unverbesserlich 3 (2017) definiert vorfinden. Also, schon im Vorhinein keinen guten Zeichen unter denen Der Super Mario Bros. Film in den Kinos starten sollte. Und da lässt sich vielleicht gleich zu Beginn sagen, daß es sich hierbei tatsächlich neben den genannten Minions-Filmen, um den bisher einzig sehenswerten, besser gesagt unterhaltsamen Film aus dem Hause Illumination handelt. Natürlich findet sich das kein bisschen in der Geschichte wieder. Nun muss ich zu meiner Schande gesehen, abseits von Mario Kart nie wirklich in Verbindung mit der Welt von Mario gekommen zu sein. Insofern kann es sein, daß mir die Hintergrundgeschichte vielleicht nicht gänzlich geläufig ist.

Trailer zu Der Super Mario Bros. Film

Was ich zumindest glaube zu erinnern, ist, daß es in den Spielen ja häufig darum ging, daß Mario seine Geliebte Peach vor Bowser oder auch irgendwem anderes rettet. Nun sind die Zeichen der Zeit ein paar deutlich andere und das Thema verfolgte Unschuld, oder Jungfrau in Nöten ist natürlich eines, daß vor allem Frauen über Jahrhunderte hinweg in der Literatur, dem Theater oder auch dem Film in reine Passivität drängte. Mehr oder weniger zumindest, auch da gibt es sicherlich feministischere Ansätze. Und da verwundert es natürlich kein bisschen, daß ein Film wie Der Super Mario Bros. Film sich den Zeichen der Zeit in der Hinsicht beugt und die grundsätzliche Prämisse von Super Mario nimmt und so quasi umdreht, besser gesagt das Geschlecht da anpasst. Natürlich will dieses Werk keinen Skandal riskieren und ein Ort für eine Debatte über Gleichberechtigung darstellen. Doch muss man sich fragen, ob es dann wirklich nur um Feminismus geht, oder ob ein solches Werk auch jedwede Kontroverse vermeiden will, nur um Profit zu machen. Es ist eigentlich spannend, daß man aus einer solch vermeintlich banalen Sache, jetzt so eine große Debatte machen kann. Doch die Frage bleibt ja, ist Feminismus feministisch, wenn man klar auch aus definiert, daß man hier eine starke Frau vorfindet. Selbiges hat ja auch Captain Marvel (2019) irgendwie zu Fall gebracht. Und da, wie hier geht es letztlich nur um banale Vulgärdiskurse, nach welchem Identität über allem thront. Doch wer so denkt, der will Kommerz und eben keine Kunst. Denn davon scheint man dann erschreckend wenig Ahnung zu haben.

Natürlich geht diese Debatte auch über den Film hinaus. Und man könnte sich zum Beispiel fragen, warum in neueren, besonders in für Kinder ausgelegten Filmen, eigentlich so viele Charaktere a-sexuell sind, während vor allem queere Themen direkt bebildert werden. Mich persönlich stört das grundsätzlich nicht, ich mag Fassbinder zum Beispiel sehr gerne, aber geht man dann nicht sogar den Weg sogenannter positiver Diskriminierung? Im Raum steht es und so einfach kommt es da auch nicht mehr raus. Davon abgesehen verschleiert dieser Film die Hilflosigkeit seiner weiblichen Hauptfigur sogar ein wenig, weil sie ja letzten Endes ohne das Einwirken eines Mannes nicht gerettet werden kann. Insofern war auch alles für die Katz. Mario als Konzept ist aber durchaus ein spannendes. Selten sieht man im Kino noch echte Handwerker und Arbeiter und vor allem nicht bei der Arbeit. Was hier dient, um die Genialität der Figur zu etablieren, zeigt auch auf der anderen Seite, wie glücklich man doch auch mit einem einfachen Handwerker-Dasein sein kann. Nun könnte man darüber debattieren, daß Mario ja sowieso kein einfacher Handwerker ist, schließlich rettet er eine Prinzessin und ihr Königreich. Doch der Film beantwortet intelligenterweise auch nie, ob Mario gewinnt, weil er einfach besonders ist, oder weil er vermeintlich nur ein Handwerker ist. Diese klassizistische Frage will der Film vielleicht nie so direkt behandeln, doch im Kern beantwortet er sie trotzdem. Denn schließlich kehren Mario und Luigi im weitesten Sinne auch in ihre alten Rollen innerhalb der Gesellschaft zurück.

Es gibt eine durchaus gewagte These, die ich nun einfach mal frech in den Raum stelle. Illumination-Filme sehen in der Regel recht grottig aus. Viel zu glatt sind diese Körper, die sich auch in allem möglichen Spiegeln und auf Hochglanz poliert werden. Nun muss man sagen, daß dem Studio mit Der Super Mario Bros. Film vielleicht ihr bis dato schönstes Werk gelungen ist. Das ist aber wohl eher weniger dem Studio, als Nintendo zu verdanken. Denn wenn hier eines gelingt, dann ist es das Worldbuilding. Da werden einzelne Königreiche gezeichnet, fantasische Orte, ein großartiger Wechsel von Szenerie und Klimazonen. Auch das sorgt natürlich in dem ohnehin schon sehr temporeichen Film für gelungene Abwechslung. Das kann man natürlich auch als Banalität abtun und ehrlich gesagt, ja, daß ist es auch. Doch an der Stelle ist das egal, weil es das Tempo des Films ins Unermessliche steigert. Vielleicht zum einzigen Mal im gesamten Film, wird im Finale etwas zu sehr ausgereizt, doch ansonsten kommt der Film doch sehr flott daher.

Zu guter Letzt lohnt es sich eigentlich noch einmal über Bowser als Figur zu sprechen. Nun, auch da, ich bin nicht sonderlich bewandert in dieser Welt. Aber hier ist doch eines erschreckend auffallend. Bowser wirkt als Figur doch eher ungemütlich, als wirkliche Bedrohung. Zum Beispiel hat er keinerlei Skrupel für die Liebe seines Lebens, die Welt, die er sich erhofft auch so zu gestalten, daß es wirklich am Ende passt. Er ist ungemütlich, weil er sehr übergriffig ist, weil er eigentlich eine Tragik in sich trägt, die keinerlei Potential für echte Heiterkeit aufweist. Für eine Komödie ist das dann doch eher bedrückend, als wirklich unterhaltsam. Davon abgesehen kann der Film das natürlich lange Zeit gut kaschieren und fährt auch nicht allzu hart, also in Sachen Gewaltschrauben mit der Figur ins Gericht. Er kann einem primär leidtun.

Und so ist Der Super Mario Bros. Film vielleicht ein Film, der nie über die Banalität herausgeht, die er anspricht: Davon abgesehen versteht er, was Mario ist und kann doch recht lange unterhalten. So findet sich da durchaus ein Zeitgeistphänomen wieder, doch auf der anderen Seite tut aus dem gelungen Pacing und damit der Kurzweiligkeit keinen Abbruch.

Der Super Mario Bros. Film Bewertung
Bewertung des Films
610

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