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Dido Elizabeth Belle

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Prädikat: besonders wertvoll

Dido Elizabeth Belle Kritik

Dido Elizabeth Belle Kritik
0 Kommentare - 15.06.2014 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 4 / 5

England 18. Jahrhundert. Als die kleine Dido ihren Vater, einen angesehenen britischer Admiral, kennenlernt, ist ihre Mutter, eine Sklavin aus Afrika, bereits tot. Ihr Vater bringt Dido nach Hampstead, in das Haus seines Onkels Lord Mansfield und seiner Frau. Mansfield nimmt das kleine Mädchen bei sich auf und erzieht sie als Dido Elizabeth Belle, zusammen mit seiner anderen Ziehtochter, die auch Elizabeth heißt. Dido und Elizabeth wachsen als Schwestern auf und sollen so früh wie möglich verheiratet werden. Doch im England des 18. Jahrhunderts ist Didos gesellschaftlicher Stand zwar ein Privileg, ihre Hautfarbe aber ein unübersehbarer "Makel". Die Sklaverei war immer noch zugelassen. Dido spürt, dass sie jeden Tag neu kämpfen muss, um als gleichwertig angesehen zu werden. In der Gesellschaft und in ihrer Familie.

Im Londoner Anwesen der Familie Mansfield hing lange Zeit ein Bild, das zwei junge Frauen zeigt. Die eine war weiß, die andere schwarz. Beide gingen Hand in Hand als Schwestern. Die Regisseurin Amma Asante hat das Schicksal hinter dem Porträt interessiert und aufgrund historischer Fakten ein mitreißendes und bewegendes Drama geschaffen. Dido Elizabeth Belle war eine modern und unabhängig denkende stolze junge Frau, die nicht akzeptierte, dass allein ihre Hautfarbe dafür sorgte, sie in der Gesellschaft als "minderwertig" anzusehen.

Trailer zu Dido Elizabeth Belle

Asante besetzte diese aristokratisch georgianische Umgebung in Dido Elizabeth Belle mit der vordersten Riege britischer Charakterdarsteller, die, jeder Einzelne für sich, überzeugen. Jede Figur steht für eine Grundhaltung, für einen Aspekt der damaligen Gesellschaft. Gugu Mbatha-Raw verkörpert Dido in all ihrem Stolz und ihrem Drang zur Unabhängigkeit. Tom Wilkinson als Lord Mansfield, der gleichzeitig Oberster Richter in England zu dieser Zeit war, verkörpert hervorragend den Konflikt des alten Gesellschaftssystems voller Konventionen und Vorurteile mit dem modernen, humanistisch geprägten Weltbild, in dem kein Mensch aufgrund seiner Rasse oder seines Geschlechts diskriminiert oder erniedrigt werden darf. Insofern ist Dido Elizabeth Belle nicht nur ein erlesen gestalteter Film mit opulenter Ausstattung und hervorragend komponierten Bildern, sondern auch und vor allem ein Plädoyer für die Menschlichkeit, das heute aktueller denn je erscheint.

Dieser britische Spielfilm bietet dem Zuschauer Qualität in großem Umfang an, er ist im positiven Sinne very british. 105 Minuten lang genießt der Betrachter sorgsam komponierte Bilder, erfreut sich an pointierten Dialogen, einer sorgfältigen Ausstattung und der Filmmusik (Händel, Bach), dargeboten vom Philharmonischen Orchester Prag. Trotz der dramatischen Handlung erhält der Zuschauer genügend Zeit zum Sehen, Hören, (Mit-)Fühlen und Nachdenken nicht nur über die bewegten Bilder, sondern auch über das Porträt der zwei Frauen im Film und im Original. Mit ihrer Entwicklung verknüpfen die Filmemacher weitere gelungene Handlungsstränge, auch eine Lovestory und einem politischen Ausklang, der Mut macht und Geschichte geschrieben hat.

Prädikat: besonders wertvoll

Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung

Dido Elizabeth Belle Bewertung
Bewertung des Films
810

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