Bewertung: 4 / 5
Dabei definiert Die Kunst zu gewinnen - Moneyball die Lager neu: Die Guten sind eben nicht diejenigen, die ihrer Erfahrung vertrauen, die alten Spielerhasen, sondern jene, die auf nackte Zahlen setzen, die naseweisen Jungspunde, die nie einen Ball geschlagen haben. Auf den ersten Blick mag dieses sterile Vorgehen falsch erscheinen, weil gewachsene Intuition und Tradition mit Füßen getreten werden - doch was machen, wenn das Geld knapp ist? Jeder von uns kennt jemanden, der DVDs auflistet, Chartlisten aufstellt oder Fußballstatistiken auswertet - genau so einer ist Peter, der seine bahnbrechende Theorie an den Mann bringt. Selten wurden verzweifelte Deals und der Kampf um jeden Cent so sympathisch dargestellt, es macht Spaß, sich das Geschacher um die Spieler anzuschauen und die Kämpfe, die Billy mit seinen Zweiflern ausfechten muss. Schlussendlich ist Die Kunst zu gewinnen - Moneyball ein Film über Vertrauen...Vertrauen zu sich selbst und in seine Entscheidungen...sowie das Gegen-den-Strom-Schwimmen.
In den USA spielte Die Kunst zu gewinnen - Moneyball bisher über 75 Mio. Dollar ein. Es ist dem Film zu wünschen, dass er unter den hiesigen Vorzeichen noch einen drauf legen kann und auch da punktet, wo Fußball, Rugby und Cricket eine dominante Rolle spielen. Billy Beane mag nie der Allrounder auf dem Spielfeld gewesen sein, den die Manager einst in ihm sahen. Doch er ist mit vollem Herzen bei seinem Team und geht auch unorthodoxe Wege, wenn es die Situation erfordert. Was auch passiert, er ist der Gewinner der Herzen. Wir erinnern uns nostalgisch an Baseballstunden unter heißer Sommersonne im Schulsport und lassen uns zu 4 von 5 Hüten hinreißen.
(DV)