
Bewertung: 3.5 / 5
Mit Evil Dead Rise zeigt sich das Kino mal wieder von seinen schaurig-schönen Horrorseiten. Kenner der Filme wissen, was sie erwartet, allen anderen sei gesagt, dass eine hohe Affinität zu Blut in allen möglichen Darreichungsformen von Vorteil wäre. Die Story unterhaltsam, die Besetzung tadellos, so steht einem saftigen FSK-18-Abenteuer nichts im Wege!
Evil Dead Rise Kritik
Beth (Lily Sullivan) besucht ihre ältere Schwester Ellie (Alyssa Sutherland), die als alleinerziehende Mutter dreier Kinder in Los Angeles lebt. Beide haben mit persönlichen Umständen zu kämpfen, doch diese rücken mit Schmackes in den Hintergrund, als ein Erdbeben das abbruchreife mehrstöckige Wohnhaus erschüttert und einen verborgenen Raum freilegt. Dort entdecken die Kinder ein vergilbtes altes Buch, das Buch der Toten, und ein paar Schallplatten. Als Danny (Morgan Davies) diese heimlich abspielt, ahnt er nicht, dass damit eine Beschwörungssequenz uralte Dämonen heraufbeschwört...
Trailer zu Evil Dead Rise
Wer Evil Dead bzw. Tanz der Teufel kennt, ahnt, was einen im Kino erwartet. Evil Dead Rise erhielt von der FSK keine Jugendfreigabe und dieser Entscheidung folgen wir absolut. Nur wenige Minuten vergehen und man findet sich in bestem Gore-Genre wieder. Die einleitende Sequenz macht Mut, für das, was kommt, und Regisseur Lee Cronin lässt die Zuschauer auch nicht lange warten.
Beth, Ellie und die Kinder sind gut gecastet, die Filmverhältnisse schnell geklärt und selbst der anfangs tobende Soundtrack ist ordentlich zusammengestellt. Aber das wird bald zur Nebensache, denn der Film trägt den Namen Evil Dead Rise nicht ohne Grund. Speziell Alyssa Sutherland macht als besessene Mutter einen bleibenden Eindruck und verschreckt nicht nur ihre Gören ein ums andere Mal.
Dabei kommt der Film erfreulicherweise ohne zu viele Jump Scares aus und setzt erwartungsgemäß auf guten, bekannten Splatter. Empfindliche Gemüter werden sich hoffentlich zweimal überlegen, ob sie ein Kinoticket für Evil Dead Rise lösen, denn was hier an Blut, Stichwunden und mehr aufgefahren wird, ist nicht ohne. Die überbordende Brutalität zieht hin und wieder zwar Lacher nach sich, aber das ist nur der Tatsache geschuldet, weil man damit nun mal irgendwie umgehen muss, was da auf der Leinwand präsentiert wird.
Für Kenner derartiger Filme wird Evil Dead Rise wahrscheinlich keinen echten Woweffekt bieten, zu bekannt ist das Schema, außerdem gab es bereits unzählige Slasher mit hohem Blutzoll in den vergangenen Jahrzehnten. Dennoch absolut unterhaltsam für alle, die auf solche Filme stehen, selbst wenn manche Szenen durch Entscheidungen entstehen, bei denen man sich schon etwas an den Kopf fasst. So sehr Beth ihre Nichten und Neffen beschützen mag, etwas trottelig stellt sie sich schon an nach unserem Empfinden.
Für Fans der Materie empfehlen wir Evil Dead Rise uneingeschränkt. Zwar fragen wir uns, a) welche Eltern ihren Kindern erlauben, in solchen Filmen mitzuspielen und b) welche Chance man anschließend hat, derart blutbesudelt ein Hotelzimmer für eine frische Dusche zu finden bzw. nicht direkt von der Polizei aufgegriffen und für 30 Jahre weggesperrt zu werden. Aber das sind alles beiläufige Gedankenblitzer, denn um Folgen geht es in so einem Film nicht. Da ist man froh, dem Schlimmsten entronnen zu sein, denn alles, was danach kommt, ist bloß Kindergeburtstag!
Wiederschauwert: 70 %
