Anzeige
Anzeige
Anzeige

Freaky

Kritik Details Trailer News
Freaky Kritik

Freaky Kritik

Freaky Kritik
0 Kommentare - 08.10.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Freaky" ist.
Freaky

Bewertung: 3 / 5

Die siebzehnjährige Millie Kessler (Kathyrn Newton) ist eine Außenseiterin an ihrer Schule. Zu allem Überfluss kommt noch hinzu, daß der sogenannte Blissfeld Butcher (Vince Vaughn) ein Serienmörder, ein Auge auf sie geworfen hat. Durch einen uralten Fluch tauschen die beiden die Körper. Nun bleiben Millie nur noch vierundzwanzig Stunden Zeit, um den Tausch rückgängig zu machen. Unterstützt wird sie dabei von ihren Freunden Nyla (Celesete OConnor), Joshua (Misha Osherovich) und ihrem heimlichen Schwarm Booker (Uriah Shelton).

Machen wir uns nichts vor, die Kreativität dessen, was Freaky als Film ausmacht, ist eigentlich nur eine Ansammlung von Variationen bisheriger Ideen anderer Genres. Gut, ja, das ist im Kern das, was so ziemlich alle Filme irgendwie tun und Großmeister wie Quentin Tarantino begründen darauf ihre gesamte Karriere. Doch es gibt eben auch diese kleinen Filme, die bewusst nichts weiter sind, als eben diese kleinen Filme. Freaky ist ein Paradebeispiel für einen Film, der weder groß verärgert, noch groß erfreut und dabei leider auch nicht wirklich lange im Gedächtnis bleibt. Es ist Fast Food, wie man neuerdings über Filme so sagt. Und so leidet eben dieser Film, der zum Großteil auch vom Highschoolalltag und den Problemen einer ganz gewöhnlichen Teenagerin handelt, eben daran, daß man Kathryn Newton sicherlich viele Dinge abnimmt, aber nicht die Rolle des Mauerblümchens. Im Kern ist der Charakter der Millie wieder ein Paradebeispiel dafür, daß Perfektion im Casting nach Schönheitsidealen und Geschichten nicht immer übereinstimmen. Klar, diese s ungeschriebene Gesetz, nachdem irgendwelche Adonisse und Aphroditen irgendwie in Filmen behaupten, sie sähen ja voll scheiße aus, haben aber in Wahrheit nur irgendwie ihre Haare zerzaust, daß nimmt man ja schon sehr lange in Kauf und insofern ist Freaky in diesem Segment auch nicht lächerlicher als andere, aber ja, seltsam ist das schon.

Dabei leidet der Film vielleicht daran, daß er doch ein wenig braucht, bis der Gore-Slasher hier losgeht. Es wird viel darauf verwendet, dem Zuschauer Regeln zu erklären, die er vermutlich aber schon kennen dürfte. Insofern ist das wohl Zeitverschwendung. Allerdings reden wir hier immer noch in einem Verhältnis des Films, der ohnehin weniger als 100 Minuten andauert. Ansonsten bietet Freaky eine interessante Genre-Vielfalt, die sich über eben jenen Slasher, eine Komödie, aber auch so ein wenig Coming-Of-Age ersteckt. Und das muss man sagen, hat einen gewissen Charme. Es macht Spaß, diese Figuren zu beobachten, selbst wenn sogar der Film anmerkt, daß es sich hierbei wieder nur die klischierteste Truppe seit Menschengedenken handelt. Wie dem auch sei, das große Highschoolleben, das natürlich eben wieder vor allem die Außenseiter vor emotionale Bemühungen stellt, lässt unterdessen aber auch kein gutes Haar an der sozialen Struktur solcher Schulformen. Es ist vielleicht ein wenig überzogen, aber es passt und funktioniert in diesem Kontext sehr gut, daß Freaky sich ab einem gewissen Punkt Subgenretechnisch in einen Rape-and-Revange-Film verwandelt. Nur eben ohne den ersten Teil, weil das unterbunden werden kann. Und ab da gibt es nun wirklich keine Gefangenen mehr.

Unterdessen zitiert der Film fröhlich durch die Welt des Horrors. Von Psycho (1960), Shining (1980) über Freitag der 13. (1980) ist da alles zu finden, was das Horror-Herz begehrt. So würde man sowas wohl sagen, oder? Und nein, daß hat schon einen gewissen Charme und spielt in der Form einer blonden Barbie als mordendes etwas, schon sehr stark mit den von Hollywood ewig reproduzierten Klischees. Dumm dabei ist nur, daß der Film wirklich eben dann wiederum auch zum Klischee wird. Unterdessen wird Freaky vor allem zum Film über kreative Tötungen, die ja für Fans das Slashers vor allem ein Verkaufsargument sind. Man muss sagen, daß Regisseur Christopher Landon sehr geschickt darin ist, jene Gefahren und expliziten Gewaltakte sehr gut zu überstiliseren. Und genau dadurch funktionieren gute Slasher auch. Wenngleich es natürlich auch Verfechter des Torture-Porn gibt, so handelt Freaky nie von unaussprechbarem oder unanschaubarem, daß einen entweder absolut verärgert oder in die Nächte verfolgt. Nein, der Film ist auch ansonsten eher überdreht, weil kaum eines dieser Bilder, die gezeigt werden, irgendwie dreckig oder trostlos wären. Nun passt das natürlich auch ganz gut, wenn man eine Verwechslungskomödie drehen möchte.

Trailer zu Freaky

Wäre ich ein Twitter-Polemiker, dann würde ich mir natürlich die Frage stellen, ob ein Körpertausch und eine daraus resultierende, mordende Blondine nun feministisch, oder eben antifeministisch ist. Denn tatsächlich wäre die Frage ja wirklich mal zu stellen. Einerseits sind starke Frauen, wie sie hier eventuell, vermeintlich dargestellt werden, feministisch. Andererseits kommt die Stärke ja primär aus dem Mann im Frauenkörper. Dann wiederum ist die Frage, ob man Serienmord als Stärke auslegt und dann wiederum eben im Kontrast steht, die Rache einer versuchten Vergewaltigung. Hochkomplex, während sich Millie Kessler auch über die verlogene und absolut nervtötende Instagram-Kultur durch eine X-Beliebige Millienial-Truller ägern darf. Unterdessen muss man sagen, daß der Film vor allem durch Vince Vaughn getragen wird. Vaughn verkörpert dieses Mädchen im Körper eines Mannes und ist dabei natürlich extrem affektiert und ebenso klischiert und dennoch hat genau das einen Charme. Genau da funktionieren eben den Stereotypen einer Komödie, weil Vaughn sich da eben auch nicht zu schade ist, völlige Albernheiten immer wieder herauszuschreien. Der Jack Sparrow-Gedächtnisgang ist da nur die Spitze des Eisbergs. Und ja, pointierter und intelligenter Humor sieht anders aus. Doch im banalen Sinne, auch eben wieder passend zum Slasher, geht das irgendwie schon auf. Zumal es ja auch recht kurzweilig ist.

Mit Freaky ist weder der Slasher, noch die Verwechslungskomödie revolutioniert worden. Dem muss man sich im Klaren sein. Häufig persifliert der Film Klischees, nur um sie dann letztlich damit auch wieder zu reproduzieren. Irgendwie unangenehm. Davon abgesehen funktioniert der Film auf einer sehr banalen Ebene durch Stereotypen, dessen Parodie und eben seine Hauptdarsteller.

Freaky Bewertung
Bewertung des Films
610

Weitere spannende Kritiken

Black Panther Kritik

Black Panther Kritik

Poster Bild
Kritik vom 28.04.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
TChalla (Chadwick Boseman) kehrt nach dem Tod seines Vaters zurück in seine Heimat Wakanda. Dort soll er, der Black Panther, nun auch den Thron seines Vaters besteigen. Das technologisch hoch entwickelte Land lebt abgeschottet von der Welt. Eines Tages will der Söldner Erik Stevens (Michae...
Kritik lesen »

Thor - Tag der Entscheidung Kritik

Thor: Tag der Entscheidung Kritik

Poster Bild
Kritik vom 28.04.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Der Donnergott Thor (Chris Hemsworth) ist weitab von seiner Heimat Asgard. Er wird von dem mächtigen Wesen Surtur (Clancy Brown) gefangengehalten, der ihm offenbart, daß Ragnarök – das Ende der Welt – bevorsteht. Unterdessen kehrt die erbarmungslose Hela (Cate Blanchett) ...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!

Forum Neues Thema
AnzeigeY