Bewertung: 2.5 / 5
Nick (Jason Bateman), Kurt (Jason Sudeikis) und Dale (Charlie Day) haben sich erfolgreich aus den Fängen ihrer schrecklichen Bosse befreit, nun liegen neue Herausforderungen vor ihnen. Mit einer kreativen Idee wollen sie ihre eigene Firma gründen und selbst zu Chefs und damit auf ewig unabhängig werden. Dummerweise legen sie sich dabei mit Bert Hanson (Christoph Waltz) an, der sie erst freundlich um den Finger wickelt und dann so über den Tisch zieht, dass die Reibung sich beinahe wie Nestwärme anfühlt. Nun sinnt das Trio auf Rache und da Mord aus Erfahrung nicht ihr Geschäft ist, soll Kidnapping die Lösung sein. Rex (Chris Pine), der arrogante Sohn von Hanson, ist das Ziel, doch der spielt dummerweise nicht so mit, wie Nick, Kurt und Dale es sich vorgestellt haben...
Kill the Boss 2 ist eine dieser klassischen Fortsetzungen, die versuchen, monetär an den Erstling anzuknüpfen und nicht wirklich kreativ sind. Mehr vom Selben lautet die Devise und das Ergebnis ist auch genau das, was man erwartet, nur eben nicht so gut wie erwartet. Denn so frech die Ursprungsidee war (konnte sich doch jeder irgendwie mit diesem Film identifizieren und damit auch über die Schwächen hinwegsehen), so schwer ist es, dieses Erfolgsrezept ein zweites Mal durchzuziehen.
Trailer zu Kill the Boss 2
Dabei macht Kill the Boss 2 erst einmal eine Menge richtig. Wie es sich für eine Fortsetzung gehört, bekommen wir die vertrauen Gesichter erneut gezeigt. Mit Jason Bateman, Jason Sudeikis und Charlie Day erleben wir die bekannten Hauptdarsteller und selbst Jamie Foxx, Kevin Spacey und Jennifer Aniston dürfen in kleinen Gastauftritten glänzen. Gerade diese Momente sind es, die Kill the Boss 2 immer mal wieder aus der Mittelmäßigkeit reißen und natürlich die Neuzugänge. Statt drei verschiedener Chefs ist das Böse nun im Doppelpack unterwegs. Während wir Christoph Waltz in seiner üblichen nonchalanten Art erleben, ist nicht wirklich er die Überraschung, sondern Chris Pine. Der gibt in der Star Trek-Neuauflage einen passablen Kirk ab, doch sind seine Rollen zumeist eher wenig aufregend und fehlt ihm die schauspielerische Qualität, zu glatt und hölzern ist oft seine Darbietung. Doch nicht hier, denn in der übertriebenen Darstellung des Rex Hanson geht er wirklich auf und das wertet Kill the Boss 2 deutlich auf.
Die wirklichen Probleme ist sind auch nicht die Rahmenhandlung, die mehr Mittel zum Zweck ist, auch nicht die Nebendarsteller oder die Gags, die zwar seltener als erhofft gut sind, aber vorhanden. Nein, das Problem sind die Hauptdarsteller und die von ihnen verkörperten Figuren. Konnte man sich im ersten Teil noch damit arrangieren, da sie unterdrückte Individuen der Arbeiterklasse waren, liegt ihr persönliches Glück nun in ihren eigenen Händen, nur sind sie eben nicht fähig, dieses auch Wirklichkeit werden zu lassen. Es fällt schwer, mit den Figuren zu sympathisieren, die von einem Problem ins nächste stolpern und dies nicht, weil ihnen Fortuna nicht hold ist, sondern einfach weil sie hochgradig dumm sind und es an gesundem Menschenverstand mangelt. Dies soll die humoristische Seite unterstreichen, ist aber bei so viel Inkompetenz ab einem bestimmten Punkt einfach nur nervig. Gerade Charlie Days Dale ist ein Paradebeispiel und strapaziert das Nervenkostüm schon sehr. Während Harry und Lloyd in Dumm und Dümmehr zwei liebenswerte Idioten sind, denkt man sich bei diesem Trio in Kill the Boss 2 nur, dass sie verdient haben, was ihnen passiert.
Damit ist Kill the Boss 2 eine Fortsetzung geworden, die die Welt nun wirklich nicht braucht. Vereinzelte Gags und einige Höhepunkte verhindern zwar den Totalausfall, aber im Gesamten ist das einfach zu wenig. Schade um die vielen großen Namen in dem Film, die zu deutlich mehr in der Lage sind.