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Les confins du monde

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Immer wieder Vietnam

Les confins du monde Kritik

Les confins du monde Kritik
0 Kommentare - 22.11.2018 von Moviejones
Wir haben uns "Les confins du monde" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.

Bewertung: 3.5 / 5

Regisseur Guillaume Nicloux (Valley of Love - Tal der Liebe) setzt sich mit einem für Frankreich historisch brisanten Thema und den unweigerlichen Grausamkeiten im Dämmern des Indochinakriegs auseinander. Die Handlung könnte so tausendfach erzählt werden und wird doch durch die Besetzung, allen voran Gaspard Ulliel, menschlich und kommt erschreckend nah.

Les confins du monde Kritik

Indochina, 1945. Robert Tassen (Ulliel) verliert bei einem Massaker seinen Bruder. Als einziger Überlebender schleppt er sich durch den Urwald, findet Rettung und schließt sich später wieder den stationierten französischen Streitkräften an. Angetrieben von Rache will er den vietnamesischen Hintermann finden und Vergeltung für den Tod seinen Bruder nehmen. Doch eines Tages lernt er die junge Maï (Lang Khê Tran) kennen, zu der er sich mehr und mehr hingezogen fühlt. Diese Begegnung beeinflusst ihn mehr, als er anfangs dachte...

Südostasien und Krieg. Gefühlt unzählige Hollywood-Filme, darunter viele Klassiker, widmen sich der US-Intervention in Vietnam (1955 bis 1975), doch die Region war schon zuvor Schauplatz vieler Kampfhandlungen. Einst erstreckte sich Französisch-Indochina auf dem Gebiet des heutigen Kambodscha, Laos und Vietnam und dort entspannte sich von 1946 bis 1954 der Indochinakrieg. Der zu Beginn vorrangig als Guerillakrieg geführte Konflikt brachte die Kolonialmacht in Bedrängnis und forderte bis zu 500.000 Todesopfer, davon ca. ein Viertel auf französischer Seite. Les confins du monde lässt den Zuschauer die frühen Konflikte im Jahr 1945 hautnah spüren und scheut sich nicht, überaus drastische Bilder zu zeigen.

Da liegen Menschen geköpft, zerteilt, gefoltert inmitten fruchtbarer Wälder und diese Szenen so abrupt, rapide geschnitten, dass man sich nicht wegdrehen oder gar die Augen schließen kann, selbst wenn man wollte. Man sollte sich dessen bewusst sein, das Regisseur Nicloux diese drakonischen Bilder wählt, bevor man den Film sieht - und es der Thematik auch gerecht wird. Hier ist nichts romantisch verklärt und kein erstrebenswertes Soldatenleben einer Übermacht zu erkennen, Krieg ist Krieg, unmenschlich, mit voller Härte geführt, tödlich.

Was Krieg mit einem macht, sieht man über die Monate hinweg an Robert Tassen, der in einem Moment seine Menschlichkeit nur schwer bewahren kann und man als Zuschauer schwankt zwischen Erklärungsversuchen, ob er aus Grausamkeit oder gar vielleicht einem Akt der Barmherzigkeit handeln wollte. Gaspard Ulliel spielt die Rolle des überlebenden Soldaten nachdenklich und auf seine Art unnahbar, der sich nicht scheut, als Schauspieler wieder alles zu geben. In einigen Szenen erleben wir auch Gérard Depardieu als eine Art väterlicher Freund, der mit Guillaume Nicloux bereits öfters zusammengearbeitet hat und von den Franzosen als Enfant Terrible spätestens seit seiner russischen Einbürgerung mit einer Art Hassliebe bedacht wird.

So drastisch Les confins du monde auf der einen Seite mit Bildern aufwartet, so spärlich sind andere Stilmittel gesetzt. Musik erlebt der Zuschauer nur selten, Gewehrsalven, Grillen und Gespräche übernehmen die Geräuschkulisse zu 90%. Auch die beiden Pole, die Tassen antreiben, sind nicht auszumachen, weder sein Bruder noch der vietnamesische Anführer, den er so vehement sucht. So bewegt sich der Film wie ein schwingendes Element zwischen diesen beiden Personen und umkreist Tassen immer und immer wieder. Ob man diese Erzählweise nun mag, die aus eiligen Schnitten und Ortswechseln besteht, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen. Regisseur Nicloux ist dennoch ein Drama gelungen, das zeigt, wo Krieg in seiner Ursprünglichkeit zu finden ist.

Wir haben den Film in Frankreich gesehen, ein deutscher Kinostart steht aktuell (Stand Ende November 2018) nicht fest.

Les confins du monde Bewertung
Bewertung des Films
710

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