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Love, Death + Robots

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Gute Storyansätze, zu kurze Episoden, zu viel Pubertäres

Love, Death + Robots Review

Love, Death + Robots Review
0 Kommentare - 12.04.2019 von luhp92
In dieser Userreview verrät euch luhp92, wie gut "Love, Death + Robots" ist.
Love, Death + Robots

Bewertung: 2 / 5

Tim Miller macht im Prinzip da weiter, wo er mit "Deadpool" aufgehört hat. Gewalt, Blut, Titten, Sex- und Genitalwitze, Monster- und Roboteraction, popkulturelle Anspielungen, vermengt mit B-Movie- und Trash-Elementen - eine Serie für pubertierende Jungs, die gerne Videospiele spielen. "Love, Death and Robots" verfügt über kreative, teils hochwertige und photorealistische Zeichentrick- und CGI-Animationen, die Serie könnte abseits davon durchaus Spaß machen, wenn sie sich nicht auf das Pubertäre fokussieren und nicht so oft Altbekanntes aus früheren Filmen (schlechter) wieder aufkochen würde oder wenn sie dann wenigstens etwas Sinnhaftes zu erzählen hätte. Die guten Storyansätze und Ideen leiden in den meisten Fällen unter der Kürze der Episoden und könnten ihr Potential besser entfalten, wenn sie in Form von längeren Episoden detaillierter ausgearbeitet werden würden.

Die meiner Meinung nach beste Episode "Good Hunting" (7/10) möchte ich an dieser Stelle genauer besprechen:

Trailer zu Love, Death + Robots

"Good Hunting" lässt sich dem Fantasy- und Steampunk-Genre zuordnen und handelt von der Konfrontation zwischen verschiedenen Entwicklungsstufen der Menschheit. Im feudalen und landwirtschaftlichen China macht ein Geisterjäger mit seinem Sohn Liang Jagd auf Fuchsfeen (Huli jing), magische Wesen in Form von Füchsen oder Menschen, die noch als Jäger und Sammler durch das Land streifen. Nach einem Zeitsprung lebt das chinesische Volk unter der Kontrolle des industriellen, britischen Imperiums, der nun erwachsene Liang arbeitet für die Briten und trifft eine Fuchsfee wieder, der er als Kind das Leben rettete.

"Good Hunting" zeigt treffend auf, wie verschiedene Lebensweisen, Gesellschaftssysteme und Kulturen in Konflikt miteinander treten, sich auslöschen, aneinander anpassen und vermischen. Die Landwirtschaft stellte sich als effizientere Nahrungsmittelbeschaffung heraus als das Jagen und Sammeln und wurde ihrerseits dann maßgeblich von der Industrialisierung beeinflusst und zurückgedrängt, das alles geht mit dem Aussterben von Tierarten einher, je mehr sich der Mensch auf dem Globus ausbreitete und sich die Natur Untertan machte. Die ursprüngliche chinesische Kultur übernimmt Charakterzüge der britischen Kultur (Technologie, Sprache, etc) und geht somit zwangsläufig in der imperialen Mischkultur auf, die das heutige China nachhaltig prägte und deren Einfluss nicht mehr wegzudenken ist.

Die Gegenüberstellung des naturbezogenen, landwirtschaftlichen, magischen Lebens und des technologischen, industrialisierten, maschinellen Lebens (erinnert mich an "Der Dunkle Turm") wirft einen kritischen Blick auf unsere Gegenwart und in unsere Zukunft. Der Einfluss von Technik und Maschinen auf den Menschen wird immer stärker und die Vermischung nimmt zum Positiven wie zum Negativen weiter zu, Cyborgs existieren in ihrer Grundform schon heute (siehe Transhumanismus) und dass man nur noch beim Anblick und der Nutzung von Technik und menschenähnlichen Maschinen sexuell erregt wird, könnte ebenfalls häufiger auftreten. Im Zusammenhang damit beschäftigt sich "Good Hunting" mit männlicher Ermächtung und weiblicher Objektifizierung.


Hier noch eine Auflistung der weiteren Episoden, die sich meiner Meinung nach ebenfalls oder zumindest teilweise lohnen:

  • "Helping Hand": Hochspannender, Gravity-artiger Survivalthriller (7/10)
  • "Zima Blue": Über die Definition von Kunst, das Roboterbild der Menschheit und das Selbstbild von Robotern (6/10)
  • "Sonnie´s Edge": Coole Monster-Gladiator-Action (5/10)
  • "Shape-Shifters": Coole Werwolf-Action mit Werwölfen als Rassismus-Allegorie (5/10)
  • "Ice Age": Mary Elizabeth Winstead und Topher Grace beobachten einen Zivilisationssimulator in ihrem Kühlschrank (5/10)
  • "Secret War": Okkult-Action, Sowjet-Soldaten jagen Monster in Sibirien während des Zweiten Weltkriegs (5/10)

Love, Death + Robots Bewertung
Bewertung des Films
410

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