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Mr. & Mrs. Smith

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Mr, & Mrs. Smith Kritik

Mr. & Mrs. Smith Kritik

Mr. & Mrs. Smith Kritik
0 Kommentare - 14.04.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Mr. & Mrs. Smith" ist.

Bewertung: 3 / 5

Das Vorzeige-Ehepaar John (Brad Pitt) und Jane Smith (Angelina Jolie) lebt nach außen ein gewöhnliches und langweiliges Leben in der Vorstadt. Doch beide haben ein Geheimnis, denn sowohl John als auch Jane gehören zu den gefährlichsten Auftragsmördern der Welt. Sie arbeiten für konkurrierende Organisationen. Eines Tages werden sie aufeinander angesetzt und jagen sich von nun an.

Die Geheimnisse im Alltag. Ein verpflichtender Ring schützt vor der Freiheit, noch einmal zu leben. So zumindest eine Ansicht. Wie aufregend doch die Ehe sein könnte, das wäre so eine andere Ansicht. Und ob nun eine der genannten Seiten die treffsicherere Analyse des ewigen Bundes hat, das ist so eine Sache für sich. Tatsächlich aber das Thema Ehe aufregend sein, so glaubt zumindest Mr. & Mrs. Smith. Ein Film, der weniger wegen seines Inhalts, als für seinen Boulevard in die Geschichte eingegangen ist. Nun könnte man natürlich argumentieren, daß dieser Umstand schon einen gewissen Einfluss auf den Film hatte. Denn immerhin spürt jeder die Chemie zwischen Brad Pitt und Angelina Jolie. Es ist in seinem Kern wohl ein konservativer Film, wie es viele, große Hollywood-Produkte aus offenkundigen Gründen nun mal sind. Daß das Thema Ehe, oder zumindest Liebe und Beziehung eines ist, das die Masse anspricht, dürfte jedem klar sein. Und darüber hinaus passiert da ziemlich wenig, wenn man mal die Manierismen der reinen Konstellation aufgedröselt hat, passiert in Doug Limans Film tatsächlich erschreckend wenig. Ein Auftrag bringt sie zusammen, ein Auftrag lässt sie erkennen, daß sie beide für eine jeweils unterschiedliche Geheimorganisation arbeiten. Interessant mag gerade Jane Smiths Gruppierung sein, weil hier zum einen eindeutige Parallelen zu 3 Engel für Charlie (2000) aufgemacht werden und zum anderen der Geschlechterkampf, der hier ziemlich zentral ist, überdeutlich wird.

Man könnte Mr. & Mrs. Smith als umgedrehte Ehephantasie abtun. Immerhin, ein breites Klischee eben, wird das Liebesleben dadurch aufgewertet, daß man wohl im Schlafzimmer verschiedene Rollen einnimmt. So etwas überträgt der Film dann und es ist ziemlich genau das, worum es geht. Menschen mit zwei Gesichtern, wie aufregend doch die Ehe sein könnte, wenn beide ein großes Geheimnis haben und das man sich dann in der Mitte trifft, ist natürlich überraschend. Simon Kinbergs Drehbuch schreit danach, daß die Ehe als solche eigentlich zu langweilig ist und nur noch durch Abenteuer aufgewertet werden kann. Vielleicht ist das Agentendasein als Sexspiel schon genug, interessant wird es dann, wenn es in Gefilde des Soda-Masochismus abdriftet. Da findet man eine Angelina Jolie in Latex-Oberteil, Strapsen und einer kleinen Peitsche vor. Was zunächst wie der feuchte Traum jedes vierzehnjährigen im Jahr 2005 anmutet, entlarvt aber, daß es für Männer hier auch darum gehen kann, Kontrolle abzugeben. Eine Domina, wie man sie sich eben so vorstellt, stellt sie kurze Zeit dar und das sexuelle Verlangen schraubt ja ohnehin dadurch zurück, daß es nie zum Akt kommt. Dann wirft der Film aber unweigerlich die Frage auf, ob er eben einen sexistischen Voyeurismus bedient, oder eben doch im Ausgang der Szenerie eine Art Feminismus bedient. Daß die Geschichte, ohnehin märchenhaft anmutet, unterstreicht auch noch einmal die Besetzung von Jolie und Brad Pitt. Denn beide sind ja – zumindest würde das ein Großteil wohl sagen – extrem hübsch, eben Sexsymbole. Oder sie waren es zu dieser Zeit einmal.

Und das auch der Körper von Pitt hier sexualisiert wird, das kann man wohl nicht abstreiten. Die Idee als solche ist eigentlich einem veralteten Voyeurismus unterlegen, der in Hollywood im Zuge von MeToo ein wenig in die Jahre gekommen ist. Dadurch bleibt aber in Mr. & Mrs. Smith nie ein Zweifel daran, daß hier ganz oberflächliche Reize bedient werden sollen. Ohnehin könnte man sagen, daß der Film eigentlich nicht wirklich von Agenten handelt. Denn das Thema und die Geschichte als solche sind ja nur Mittel zum Zweck und dienen hier vorrangig als Aufhänger für eine Art Beziehungs-Komödie. Das Agentendasein ist die Flucht aus der Ehe. Verrucht und dahinter steckt der Wunsch dem Gegenüber nicht zu kennen und neue Seiten zu entdecken, wenngleich die Figuren natürlich etwas anderes wollen. Aber ja, hier geht es, um den Wunsch sich neu zu entdecken und man kann sagen, daß das eine an sich relativ erwachsene Ansicht ist. Denn immerhin ist Monotonie der Feind jeder Beziehung. Wäre Mr. & Mrs. Smith allerdings nicht als konservatives Werk ausgelegt, könnte darin sogar noch mehr schlummern, als es das tut. Denn man könnte ja auch die Ehe und klassische Beziehungsmodelle komplett sprengen. Doch das passiert nicht, eher jagen sich die Figuren selber in die Luft. Wenn man jetzt weiter darauf eingehen würde, dann käme Limans Werk nicht mehr so gut weg und man will ihm das eigentlich nicht antun, weil er schon recht charmant ist. Zumal man den klassischen Konservatismus immer zerreißen kann, wenn es um Beziehungen geht.

Nichtsdestoweniger ist Mr. & Mrs. Smith ein recht unterhaltsames Werk. Viel hängen davon bleibt zwar nicht, aber dennoch ist der Film kurzweilig und unterhaltsam. Und das liegt eben auch an dem recht straffen und einfachen Drehbuch, daß die Figuren weniger durchleuchtet, als daß man Superlativ auf Superlativ folgen lassen möchte. Eben, wie es im Blockbuster so ist.

Die Ehe steckt in einer tiefen Krise. Mr. & Mrs. Smith nähert sich augenzwinkernd dem Versuch, die Liebe aufrechtzuerhalten und spricht ein Plädoyer für Geheimnisse und verruchtes Verlangen: Das ist kurzweilig und charmant, wenngleich keineswegs tiefsinnig gemeint.

Mr. & Mrs. Smith Bewertung
Bewertung des Films
610

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