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Sex and the City 2

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Überdrehter Weiberspaß

Sex and the City 2 Kritik

Sex and the City 2 Kritik
0 Kommentare - 04.08.2010 von Moviejones
Wir haben uns "Sex and the City 2" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.

Bewertung: 3.5 / 5

Nach all den Nachrichten, die in den vergangenen Monaten durch die Yellow Press gingen, ist es ein Wunder, dass die Fortsetzung Sex and the City 2 wirklich in die Kinos kommt. Denn die Differenzen zwischen den Hauptdarstellerinnen, allen voran Sarah Jessica Parker und Kim Cattrall sind augenscheinlich. Eine noch größere Überraschung wäre es, wenn es also eine weitere Fortsetzung geben würde. Schön ist dagegen, dass von diesen Giftereien nichts vor der Kamera zu spüren ist und die Darstellerinnen so unbeschwert wie eh und je agieren. Wir haben uns entschlossen, dass die Männer der Redaktion dem Film fernbleiben, da in diesem Fall keine objektive Benotung möglich wäre. Das heißt, unsere Kritik erfolgt in diesem Fall von jemanden, der die Serie mochte und sich als Frau in andere Frauen mit Schuhtick hineinversetzen kann. Alle heterosexuellen Männer wissen also, dass sie den Film eigentlich nicht sehen müssen, es sei denn als treue Begleitung ihrer Partnerin.

Der Inhalt ist flott erzählt: Carrie ist seit zwei Jahren mit Mr. Big verheiratet und langsam schleichen sich ein wenig Routine und Normalität in die Beziehung ein. Charlotte ist Mutter zweier süßer Töchter, die sie jedoch 24 Stunden am Tag fordern und auch mitunter nerven, Samantha lebt ihr Singleleben wie zuvor und Miranda hat so ihre Probleme, sich im Job zu behaupten. Als Samantha die Möglichkeit bekommt, nach Abu Dhabi zu reisen, nimmt sie ihre Freundinnen mit und die Vier verbringen ein paar unvergessliche Tage im Wüstenparadies. Ohne Frage gibt es auch da die ein oder andere Überraschung... Soviel zum Inhalt.

Trailer zu Sex and the City 2

Wer die Serie und den ersten Kinofilm Sex and the City mochte, der wird auch am zweiten Teil seine Freude haben. Die Mädels sind in Höchstform, der Film ist bunt (fast übermäßig bunt), schrill und macht Lust auf eine Reise in den Nahen Osten, wo sich jeder wünscht, einen Scheich als Gönner zu haben. Spätestens nach dem Ausflug in die Wüste wissen wir auch, dass es Gucci-Mode für Kameltrips gibt. Dabei ist Sex and the City 2 eigentlich ein recht hohler Film über vier Frauen im besten Alter, die über Spielereien hinaus sein sollten, es aber offenbar immer noch nicht gemerkt haben. Natürlich ist das Leben immer Entwicklung, Lernen, Rückschlag, Vorwärtskommen - und jede der Vier ist in anderen Umständen als zu Beginn der Serie - aber oft wirkt es so, als ob sie kaum vorwärts gekommen sind. Samantha kann man keinen Vorwurf machen, die hat aus ihrer Vorliebe fürs Singledasein und unbeschwerten Sex nie einen Hehl gemacht und lebt es konsequent ohne Wenn und Aber. Anders bei Carrie, die inzwischen gelernt haben sollte, nicht hinter jeder Ecke ein Konplott zu wittern und besonders nicht ihren Mr. Big in jedem Moment zu verdächtigen, kein Interesse mehr zu haben. Carrie hat viel erreicht: einen tollen Mann, eine tolle, wenn auch recht steril eingerichtete Katalogwohnung, und ist erfolgreiche Buchautorin, doch man merkt, dass sie immer noch unsicher nach dem Haar in der Suppe sucht. Dass sie in ihrer recht eingebildeten Liebesverwirrung auf ihren Ex Aidan im fernen Urlaubsland trifft, mag im ersten Moment an den Haaren herbeigezogen wirken, doch wenn wir uns erinnern, dass ein ehemaliger Schulkamerad anno 92 auf unseren Informatiklehrer in Hongkong traf, erscheint die Situation auch wieder recht normal. Auf jeden Fall öffnet dieses Erlebnis im Film die Tür zu einer potentiellen Fortsetzung. Doch hier muss sich jede Zuschauerin, die die Serie mochte, fragen, was eine potentielle Fortsetzung noch erzählen könnte? Das alltägliche Eheleben von Carrie & Co. gibt nicht allzu viel her, und ganz ehrlich, wer wünscht sich, dass die Ehen scheitern, nur um weitere Geschichten zu finden? Andererseits wäre es nur ein Aufguss alter Folgen, wenn Carrie wieder ins Singleleben startet und wieder die gleichen Phasen durchlebt wie damals. Denn irgendwie wollen auch wir Anfangdreißiger die Hoffnung nicht verlieren, dass die große Liebe existiert und man irgendwann ankommt - und das nähme einem Sex and the City 3 jegliche Daseinsberechtigung.

Zusammenfassend haben wir einen amüsanten Mädelsfilm gesehen, der einem in manchen Szenen den Spiegel vorhält, aber in anderen Szenen auch recht albern wirkt. Über die Schauspielkunst von Sarah Jessica Parker müssen wir fast kein Wort verlieren, die Carrie zwar perfekt verkörpert, aber eben auch über ein recht eingeschränktes Repertoire verfügt hinsichtlich Gestik und Mimik, die sie in jedem anderen Film abruft. Dabei haben wir eine typische Ami-Novelle gesehen, die speziell bei der Reise nach Abu Dhabi die Schizophrenie recht deutlich macht: westliche Frauen glauben gern, dass sie offen sind, doch hinter der Fassade recht prüde, und legen viel zu viel Wert darauf, was andere von ihnen denken (Carrie zu Big: "Du willst zwei Tage pro Woche für dich? - Was werden meine Freundinnen dazu sagen?") - wohingegen Araberinnen zwar in der Öffentlichkeit ganzkörperverhüllt sind, doch hinter verschlossenen Türen meist freier auftreten als wir es uns erträumen lassen. Nackte Schultern allein machen noch keine moderne Frau aus (auch wenn Samantha gegen Ende des Films einen slapstickreifen Emanzipationsauftritt hinlegt - großartig!).

Jede(r), die die Serie mochte, sollte sich den Film der Vollständigkeit halber anschauen, für einen launigen Mädelsabend ist er wahrlich geeignet, der den ein oder anderen Lacher bietet. Ein großes Lob auch an Liza Minelli, die Beyoncé ohne Frage Konkurrenz macht. Und niemand sollte den Fehler machen, Cannes-würdige Handlungen zu erwarten - Sex and the City 2 ist laut, schrill und überirdisch mondän, der dich für eine geraume Weile in ein buntes Land der Dekadenz entführt. Und träumen tun wir doch alle gern.

Wir vergeben 7 von 10 Punkten, wie gesagt, Girls rulez.

Sex and the City 2 Bewertung
Bewertung des Films
710

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