Bewertung: 2 / 5
Zum 5. Mal schlüpft Bruce Willis in die Rolle von John McClane und darf diesmal in Russland Zerstörung zelebrieren. John’s Sohn Jack (Jai Courtney) ist für das CIA in einer Mission in Moskau unterwegs, um an eine geheime Akte über ungesetzliche Aktivitäten des Politikers Chagarin zu Zeiten des Unfalls von Tschernobyl geht. Komorov (Sebastian Koch), Atomwissenschaftler und damaliger Komplize von Chargin, will diese Akte gegen seine Freiheit eintauschen und soll deshalb von Jack befreit werden. Natürlich geht nicht alles so wie es geplant ist und das eigentlich sehr ähnliche Duo John und Jack dürfen bei der Rettungsaktion eine Vielzahl von Fahrzeugen (komischerweise fast nur von Daimler), Gebäuden und sogar das alte Tschernobyl-Gelände in Schutt und Asche legen. Als erstes sei dem Film eins zu Gute zu halten, die Action ist erstklassig inszeniert und kommt mit ordentlich Wumms daher. Das allerdings war es auch schon fast für den Film. Das Drehbuch ist keinen Teil der Serie wert, die Sprüche kommen nur selten so wie in den bisherigen Teilen cool an, das Duo John und Jack ist nicht besonders Buddy-tauglich, die zwar imposant inszenierten Actionszenen wiederholen sich zum Teil doch frappierend und Bruce Willis merkt man sein Alter wirklich an (vielleicht auch gewollt). Im Prinzip spielen die Schauspieler für das (sorry) wirklich miese Drehbuch gut, aber doch ein bisschen lustlos. Selbst der zum Teil hoch gelobte Sebastian Koch (Komorov) wirkt in dem Film irgendwie verloren und könnte mit Sicherheit besser agieren als es das Drehbuch zulässt. Die meisten Akteure des Films bleiben blass und konturlos, insbesondere die eigentlichen Hauptdarsteller Bruce Willis, Jai Courtney und Sebastian Koch. Die Synchronisation des Schurken und Handlanger Radivoje Bukvic (Alik) ist absolut miserabel und verpasst dem eh schon unglaubwürdigen Charakter zusätzliches Witzpotential (zu bemüht russisch). Technisch ist der Film sehr gut umgesetzt und die Actionszenen sind wahrlich ein Augenschmaus, auch wenn hier die (Gott sei Dank nur leicht eingesetzte) Wackelkamera den Genus etwas stört. Diese hat in Filmen der Reihe nichts zu suchen. Von der musikalischen Seite wurde hier nicht viel geboten. Ein etwas aufdringlicher, zu sehr auf Spannung aufbauender (und dann nicht erfüllender), Soundtrack untermalt den gesamten Film und kann hier nicht das übliche Feeling der Reihe aufbauen. Man vermisst ein echtes musikalisches Potential das einen Wiedererkennungswert herstellt. Die Soundeffekte bei den Actionszenen (Crashs, Schüsse, Explosionen) sind allerdings hervorragend und lassen einen schon das ein oder andere Mal richtig hochzucken. Daran gibt es nichts auszusetzen. Fazit: Der Film bietet als reiner Actionfilm schon ein gewisses Unterhaltungspotential und ist für einen gemütlichen Actionabend im heimischen Privatkino gut geeignet. Leider ist der Film, außer dass Bruce Willis als John McClane mitspielt, kein vollwertiger, und damit der absolut schwächste, Teil der Stirb Langsam-Reihe. Sollte Fox hier nichts wirklich Innovatives und der Reihe Würdiges mehr einfallen, so sollte man mit diesem Teil das Ende von Stirb Langsam beschließen. Als bekennender Fan der Reihe würde es mir zwar sehr leid tun, aber nur des Geldes wegen sollte man eine so erfolgreiche Actionreihe nicht aufrechterhalten und damit die Fans vor den Kopf stoßen. Auch das dieser Teil ein Shorty geworden ist (98 Minuten), passt nicht zu der Reihe, wo doch sonst etwas mehr Raum für Charaktere und vor allem gute Action gegeben wird. Zu guter Letzt hätte mehr Abwechslung in den Actionszenen dem Film gut getan, aber hier krankte es scheinbar an der Einfaltslosigkeit der/des Drehbuchautoren. Von mir gibt es hier lediglich 2 von 5 Hüten und auch das nur wegen der gut umgesetzten Action (ohne die Wiederholungen zu berücksichtigen)!
Stirb Langsam 5 - Ein guter Tag zum Sterben Bewertung